Joel Abel Hopp

Location 
Badstraße 64
District
Gesundbrunnen
Stone was laid
June 2003
Born
20 October 1940 in Berlin
Deportation
on 19 October 1942 to Riga
Murdered
im Ghetto Riga

Joel Abel Hopps kurzes Leben hatte kaum begonnen, als es gewaltsam in Riga endete. Er wurde am 20. Oktober 1940 in Berlin geboren. Am 19. Oktober 1942 wurde er nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach seiner Ankunft in den umliegenden Wäldern von Rumbula erschossen.<br />
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Joel Abel war der Sohn des Tischlers Rudolf Hopp (*1914 in Berlin) und dessen Frau Ruth, geb. Ehmann (*1920 in Herrnstadt/Wąsosz). Seine Eltern hatten sich vermutlich Mitte der 1930er-Jahre in Berlin kennengelernt. Am 19. September 1938 war Joel Abels älterer Bruder René zur Welt gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater noch in der Wohnung der Großeltern von Joel Abel, Alfons und Frieda Hopp, in der Potsdamer Straße 179 gemeldet, seine Mutter in einer Wohnung in der Altonaer Straße 5 im Tiergarten. Im Januar 1940 hatten sie im Standesamt Mitte geheiratet und sich zwei Zimmer zur Untermiete bei Bernhard Barkowski in der Badstraße 64 angemietet.<br />
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Joel Abel Hopp und sein Bruder wurden in eine Gesellschaft hineingeboren, in der sie aufgrund ihrer Geburt als Söhne jüdischer Eltern als „Volksfeinde“ galten und rassistischer Verfolgung ausgesetzt waren. Es kann für ihre Eltern nicht leicht gewesen sein, die Kleinkinder Ende der 1930er-Jahre angemessen zu versorgen. Für die Mittel des täglichen Bedarfs reichten die diskriminierenden Lebensmittelkarten für Juden kaum aus, die nur in bestimmten Geschäften und zu beschränkten Zeiten zum Bezug von Nahrung berechtigten. Ab dem Jahre 1942 wurden auch diese Mittel noch einmal drastisch eingeschränkt. Sie erhielten beispielsweise kein Fleisch, keine Eier und keine Milch mehr, außerdem keine Weizenerzeugnisse wie Mehl und Weißbrot. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurden Rudolf und Ruth Hopp außerdem zu Zwangsarbeit herangezogen: Rudolf musste als Tischler in der Möbel- und Kunsttischlerei Otto Gleichmar in der Zossenerstraße 41 in Kreuzberg arbeiten; Ruth war zwangsweise als „Reinemachefrau“ im Goerzwerk von Zeiss Ikon in Zehlendorf eingesetzt.<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Die Eheleute Hopp wurden im Herbst 1942 in Berlin verhaftet und zusammen mit ihren beiden Söhnen in eines der Berliner Sammellager verschleppt. Von dort aus wurden sie zusammen mit Joel Abels Großmutter väterlicherseits am 19. Oktober 1942 über den Güterbahnhof Putlitzstraße mit dem „21. Osttransport“ in das Ghetto Riga deportiert. Joel Abel wurde während des Transports, der drei Tage nach Abfahrt das Ghetto Riga am 22. Oktober 1942 erreichte, zwei Jahre alt; sein Vater und seine Mutter waren 28 und 22 Jahre alt und sein älterer Bruder René vier. Nach Ankunft in Riga wurden die beiden Brüder mit ihrer Mutter – genauso wie die überwiegende Mehrheit der 959 aus Berlin Deportierten – in den Wald von Rumbula geführt und dort an Gruben erschossen. 81 Männer aus diesem Transport, die handwerkliche Berufe ausübten, wurden für Zwangsarbeit in sogenannte Arbeitskommandos selektiert. Es ist nicht bekannt, ob Joel Abels Vater zu diesen zählte oder ob er ebenfalls – was wahrscheinlicher ist – am 22. Oktober 1942 erschossen wurde. In jedem Fall gehörte keines der fünf Familienmitglieder zu den wenigen Überlebenden von Riga.

Joel Abel Hopps kurzes Leben hatte kaum begonnen, als es gewaltsam in Riga endete. Er wurde am 20. Oktober 1940 in Berlin geboren. Am 19. Oktober 1942 wurde er nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach seiner Ankunft in den umliegenden Wäldern von Rumbula erschossen.

Joel Abel war der Sohn des Tischlers Rudolf Hopp (*1914 in Berlin) und dessen Frau Ruth, geb. Ehmann (*1920 in Herrnstadt/Wąsosz). Seine Eltern hatten sich vermutlich Mitte der 1930er-Jahre in Berlin kennengelernt. Am 19. September 1938 war Joel Abels älterer Bruder René zur Welt gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater noch in der Wohnung der Großeltern von Joel Abel, Alfons und Frieda Hopp, in der Potsdamer Straße 179 gemeldet, seine Mutter in einer Wohnung in der Altonaer Straße 5 im Tiergarten. Im Januar 1940 hatten sie im Standesamt Mitte geheiratet und sich zwei Zimmer zur Untermiete bei Bernhard Barkowski in der Badstraße 64 angemietet.

Joel Abel Hopp und sein Bruder wurden in eine Gesellschaft hineingeboren, in der sie aufgrund ihrer Geburt als Söhne jüdischer Eltern als „Volksfeinde“ galten und rassistischer Verfolgung ausgesetzt waren. Es kann für ihre Eltern nicht leicht gewesen sein, die Kleinkinder Ende der 1930er-Jahre angemessen zu versorgen. Für die Mittel des täglichen Bedarfs reichten die diskriminierenden Lebensmittelkarten für Juden kaum aus, die nur in bestimmten Geschäften und zu beschränkten Zeiten zum Bezug von Nahrung berechtigten. Ab dem Jahre 1942 wurden auch diese Mittel noch einmal drastisch eingeschränkt. Sie erhielten beispielsweise kein Fleisch, keine Eier und keine Milch mehr, außerdem keine Weizenerzeugnisse wie Mehl und Weißbrot. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurden Rudolf und Ruth Hopp außerdem zu Zwangsarbeit herangezogen: Rudolf musste als Tischler in der Möbel- und Kunsttischlerei Otto Gleichmar in der Zossenerstraße 41 in Kreuzberg arbeiten; Ruth war zwangsweise als „Reinemachefrau“ im Goerzwerk von Zeiss Ikon in Zehlendorf eingesetzt.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Die Eheleute Hopp wurden im Herbst 1942 in Berlin verhaftet und zusammen mit ihren beiden Söhnen in eines der Berliner Sammellager verschleppt. Von dort aus wurden sie zusammen mit Joel Abels Großmutter väterlicherseits am 19. Oktober 1942 über den Güterbahnhof Putlitzstraße mit dem „21. Osttransport“ in das Ghetto Riga deportiert. Joel Abel wurde während des Transports, der drei Tage nach Abfahrt das Ghetto Riga am 22. Oktober 1942 erreichte, zwei Jahre alt; sein Vater und seine Mutter waren 28 und 22 Jahre alt und sein älterer Bruder René vier. Nach Ankunft in Riga wurden die beiden Brüder mit ihrer Mutter – genauso wie die überwiegende Mehrheit der 959 aus Berlin Deportierten – in den Wald von Rumbula geführt und dort an Gruben erschossen. 81 Männer aus diesem Transport, die handwerkliche Berufe ausübten, wurden für Zwangsarbeit in sogenannte Arbeitskommandos selektiert. Es ist nicht bekannt, ob Joel Abels Vater zu diesen zählte oder ob er ebenfalls – was wahrscheinlicher ist – am 22. Oktober 1942 erschossen wurde. In jedem Fall gehörte keines der fünf Familienmitglieder zu den wenigen Überlebenden von Riga.