Else Mannheim, geb. Bick wurde 1882 in Graetz, Polen geboren. Ihre Eltern, der Kaufmann Selig und Minna Bick hatten eine Reihe weiterer Kinder: Julius (*1880) war in die Niederlande emigriert, jedoch 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Auch seine Zwillingsschwester Rosa (*1880) wurde 1942 deportiert und ermordet. Ein weiterer Bruder (oder Cousin), Sally (*1877), wurde 1942 in Riga ermordet. Nur Elses Schwester Paula (*1885) überlebte; sie emigrierte zunächst nach England und später nach Australien, wo sie 1962 starb.
Else heiratete am 9. Oktober 1904 den angesehenen und erfolgreichen Getreidehändler Curt Mannheim (*8. Juli 1875, Zielenzig) aus Posen. Dorthin zog auch Else und brachte am 3. August 1905 ihre einzige Tochter Alice zur Welt. Die Familie zog im August 1910 nach Charlottenburg und lebte in der Sybelstraße 57. 1920 bezogen sie eine Wohnung in der Xantener Straße 15. Von 1911 bis 1938 war Curt Mannheim Inhaber seiner gleichnamigen Getreide-Agentur und seit 1914 Mitglied der Berliner Produktenbörse; „sein Ausscheiden erfolgte aus den bekannten politischen Gründen“, schrieb später ein Vertreter des Vereins der Berliner Getreide-und Produktenhändler.
Zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wohnten Mannheims noch in der Xantener Straße 15. Erst kurz darauf zogen sie, wahrscheinlich unter Zwang, in die Bayerische Straße 33.
Von dort wurden Else und Curt am 3. bzw. am 1. März 1943 deportiert und ermordet. Ihre Tochter Alice konnte rechtzeitig in die USA emigrieren; sie erlernte den Beruf der Sekretärin und heiratete den Wirtschaftsberater Richard Gotthelf. Alice starb 1955 in New York.