Werner Braun

Location 
Beethovenstr. 29
District
Lichtenrade
Stone was laid
21 March 2007
Born
08 May 1909 in Berlin
Deportation
on 28 March 1942 to Piaski-Trawniki
Murdered
17 September 1942 in Piaski

Werner Braun wurde am 8. Mai 1909 als erstes Kind von Julius und Gertrud Braun in Berlin geboren. Sein Vater war jüdisch, seine ursprünglich evangelische Mutter war bei der Heirat im Jahr 1907 zum Judentum konvertiert. Werner wuchs zunächst als Einzelkind auf, nach der Volksschule besuchte er das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Lichtenrade. Als sein Bruder Gerhard geboren wurde, war Werner bereits 13 Jahre alt. Beide Kinder wurden jüdisch erzogen und feierten ihre Bar Mitzwah. <br />
<br />
Die Brauns wohnten seit 1928 in Lichtenrade, 1934 bauten sie dort ein Haus. Werner war Mitglied der Kommunistischen Partei und geriet daher schon vor 1933 in die harten Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, war massiven Angriffen von der SA ausgesetzt. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zweimal kurzzeitig inhaftiert, konnte aber beide Male in sein Elternhaus zurückkehren.<br />
<br />
Werner Braun heiratete am 9. November 1938, am Tag der Pogromnacht, die katholische Hildegard Kretschmer. Sie stammte aus einem Haushalt, in dem ein Ehepartner ursprünglich dem Judentum angehört hatte, bei Hildegard war es die Mutter, die sich hatte katholisch taufen lassen. Das junge Paar zog nach der Eheschließung in das Gartenhaus auf dem Grundstück der Brauns in der Beethovenstraße 29.<br />
<br />
Wegen der zunehmenden politischen und rassischen Verfolgung planten Werner und Hildegard Braun, in die USA auszuwandern und bemühten sich um Einreisepapiere. Während dieser Vorbereitungen bekamen sie ein Kind, und mit der Geburt der kleinen Ruth im Februar 1940 – eigentlich ein freudiges Ereignis – zerschlugen sich die Hoffnungen auf eine Einreise in die USA. Die Papiere hatten keine Gültigkeit mehr, sie mussten für alle drei Familienmitglieder aufs Neue beantragt werden. <br />
<br />
Im Herbst 1941 wurde Werner Braun erneut verhaftet und zunächst ein halbes Jahr lang als „Reichsfeind“ in Moabit gefangen gehalten. Von hier wurde er direkt zum Sammelplatz in der Synagoge in der Levetzowstraße/Moabit gebracht, hier traf er auf seine Frau mit der zweijährigen Ruth. <br />
<br />
Am 28. März 1942 wurde die Familie gemeinsam mit dem „XI. Transport“ über Trawniki nach Piaski in Polen deportiert und bei der Ankunft sofort wieder voneinander getrennt. Die Spur von Hildegard und Ruth Braun verliert sich hier. Werner Braun kam in das nur wenige Kilometer entfernte Vernichtungslager Majdanek, wurde dort mit der Häftlingsnummer 7817 registriert. Im Totenbuch von Majdanek ist er unter dem 17. September 1942 eingetragen, als Todesursache ist „erschossen“ vermerkt.

Werner Braun wurde am 8. Mai 1909 als erstes Kind von Julius und Gertrud Braun in Berlin geboren. Sein Vater war jüdisch, seine ursprünglich evangelische Mutter war bei der Heirat im Jahr 1907 zum Judentum konvertiert. Werner wuchs zunächst als Einzelkind auf, nach der Volksschule besuchte er das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Lichtenrade. Als sein Bruder Gerhard geboren wurde, war Werner bereits 13 Jahre alt. Beide Kinder wurden jüdisch erzogen und feierten ihre Bar Mitzwah.

Die Brauns wohnten seit 1928 in Lichtenrade, 1934 bauten sie dort ein Haus. Werner war Mitglied der Kommunistischen Partei und geriet daher schon vor 1933 in die harten Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, war massiven Angriffen von der SA ausgesetzt. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zweimal kurzzeitig inhaftiert, konnte aber beide Male in sein Elternhaus zurückkehren.

Werner Braun heiratete am 9. November 1938, am Tag der Pogromnacht, die katholische Hildegard Kretschmer. Sie stammte aus einem Haushalt, in dem ein Ehepartner ursprünglich dem Judentum angehört hatte, bei Hildegard war es die Mutter, die sich hatte katholisch taufen lassen. Das junge Paar zog nach der Eheschließung in das Gartenhaus auf dem Grundstück der Brauns in der Beethovenstraße 29.

Wegen der zunehmenden politischen und rassischen Verfolgung planten Werner und Hildegard Braun, in die USA auszuwandern und bemühten sich um Einreisepapiere. Während dieser Vorbereitungen bekamen sie ein Kind, und mit der Geburt der kleinen Ruth im Februar 1940 – eigentlich ein freudiges Ereignis – zerschlugen sich die Hoffnungen auf eine Einreise in die USA. Die Papiere hatten keine Gültigkeit mehr, sie mussten für alle drei Familienmitglieder aufs Neue beantragt werden.

Im Herbst 1941 wurde Werner Braun erneut verhaftet und zunächst ein halbes Jahr lang als „Reichsfeind“ in Moabit gefangen gehalten. Von hier wurde er direkt zum Sammelplatz in der Synagoge in der Levetzowstraße/Moabit gebracht, hier traf er auf seine Frau mit der zweijährigen Ruth.

Am 28. März 1942 wurde die Familie gemeinsam mit dem „XI. Transport“ über Trawniki nach Piaski in Polen deportiert und bei der Ankunft sofort wieder voneinander getrennt. Die Spur von Hildegard und Ruth Braun verliert sich hier. Werner Braun kam in das nur wenige Kilometer entfernte Vernichtungslager Majdanek, wurde dort mit der Häftlingsnummer 7817 registriert. Im Totenbuch von Majdanek ist er unter dem 17. September 1942 eingetragen, als Todesursache ist „erschossen“ vermerkt.