Alfred Pinkus

Location 
Bizetstr. 122
Historical name
Sedanstr. 52
District
Weißensee
Stone was laid
02 June 2021
Born
31 January 1879 in Prenzlau
Occupation
Friedhofsaufseher
Deportation
on 12 March 1943 from Berlin to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Alfred Pinkus kam am 31.01.1879 in Prenzlau als Sohn des Handelsmannes Moses Pinkus und dessen Ehefrau Lina geb. Arndt zur Welt.

Vermutlich um 1900 ging er von Prenzlau nach Weißensee – damals noch vor den Toren Berlins gelegen.

Im März des Jahres 1910 heiratete er dort die am 3. November 1878 in Berlin geborene Selma Gabriel.

Laut Eheurkunde war er von Beruf Leichenträger (vermutlich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee) und wohnte er in der Sedanstr. 47 (heute Bizetstr.) in Weißensee.

Selma war Näherin und wohnte zum Zeitpunkt der Hochzeit in der Prenzlauer Allee 17.

Im November 1910 kam ihre Tochter Edith zur Welt.

1927 zog die Familie Pinkus in die Sedanstr. 52 (heute Bizetstr. 122). Ab der Ausgabe 1928 des Berliner Adressbuches wird Alfred Pinkus unter dieser Anschrift mit dem Beruf Friedhofsbeamter genannt.

Auch die Tochter Edith mit Schwiegersohn Siegfried Link wohnten nach ihrer Hochzeit im Jahre 1936 in diesem Haus.

1938 zogen die Haushalte Pinkus und Link – vermutlich nicht freiwillig – in das Verwaltungs-gebäude auf dem Jüdischen Friedhof mit der damaligen Anschrift: Weißensee, Lothringenstr. 22 (heute Herbert-Baum-Str.).

Mit dieser Anschrift werden Alfred und Selma Pinkus sowie Schwiegersohn Siegfried und Tochter Edith Link und auch das Ehepaar Joseph und Regina Rosenthal in den Zusatzfragebögen der am 17. Mai 1939 erfolgten Volkszählung im Deutschen Reich erfasst. 

Noch im Adressbuch des Jahres 1941 werden Alfred Pinkus als Friedhofsaufseher, Siegfried Link als Angestellter, und Joseph Rosenthal als Obergärtner unter dieser Anschrift genannt. 

Im Juli 1941 wurden Alfred und Selma Großeltern. Ihre Tochter Edith brachte im Jüdischen Krankenhaus im Wedding die Enkeltochter Gittel Link zur Welt. 

Im Oktober desselben Jahres begannen die Nazis mit der systematischen Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung auch in Berlin.

Am 12.03.1943 wurden alle Bewohner der Lothringenst. 22 mit dem 36. Osttransport ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Von den 7 Menschen

– Gittel + Edith + Siegfried Link, Alfred + Selma Pinkus und Joseph + Regina Rosenthal im Alter von 20 Monaten bis 64-Jahren –

wurde nur der 36-jährige Schwiegersohn Siegfried auf der Rampe von Auschwitz als arbeitsfähig selektiert.

Alle anderen wurden –vermutlich noch am Tag der Ankunft – in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.