Erich Löwenthal

Erich Löwenthal wurde als viert-ältester von fünf Söhnen des Kaufmann Sally (auch Sali bzw. Salomon) und dessen Ehefrau Helene Löwenthal geb. Kranepuhl am 25.1.1891 in Berlin-Mitte in der Fischerst. 9 geboren.  Er war Soldat im 1. Weltkrieg. 

Der Kaufmann Erich heiratete am 19.01.1922 die Buchhalterin Hedwig geborene Lemke verwitwete Westphal. Bis zur Heirat wohnte Erich bei der Mutter in der Rykestr. 12. Dann zog er zu seiner Ehefrau Hedwig und deren Sohn aus 1. Ehe, Hanswerner, in die Lippehner Str. 6. 

1925 machte sich Erich mit einer Lederstanzerei selbständig.

Im Jahre 1931 zogen Erich, Hedwig und Hans Werner in die Danziger Str. 50 (heute Danziger Str. 112).

Ab 1935 wird Erich im Berliner Adressbuch nicht mehr als Kaufmann genannt, sondern als Lederstanzer.  Im Zuge der Nazi-Gesetzgebung zur „Arisierung“ der Wirtschaft durfte Erich sein Geschäft nicht weiter betreiben. Hedwig übernahm die Betriebsführung mit dem Sohn Hans Werner. Erich durfte sie dabei „unterstützen“ – wie Hedwig in ihrem Antrag auf Anerkennung als OdF (Opfer des Faschismus) im Dezember 1945 beschrieb. 

Durch die Weigerung seiner „nicht-jüdischen“ Ehefrau, sich vom jüdischen Ehemann scheiden zu lassen, lebte Erich in einer sogenannten „Mischehe“, was ihn vor der Deportation bewahrte und ihm so das Leben rettete bis zum 22. 4. 1945. Erich starb genau zwei Wochen vor Kriegsende durch einen Granatwerferbeschuss im Zuge der Schlacht um Berlin.