Dorothea Badrian

Location 
Düppelstr. 32
District
Steglitz
Stone was laid
12 November 2016
Born
16 November 1898 in Ratibor (Schlesien) / Racibórz
Deportation
on 28 March 1942 to Trawniki
Murdered
in Trawniki

Dorothea (Dora) Badrian kam am 16. November 1898 im schlesischen Ratibor (heute: Racibórz / Polen) als Tochter des Kaufmannes Adolf Badrian und seiner Frau Fanny geborene Hecht zur Welt. Ihr Bruder Walter wurde am 24. Mai 1900 geboren, ihre Schwester Hildegard Gerti am 28. August 1901. Die Familie war wohlhabend und zog 1917 von Ratibor nach Berlin-Lichterfelde, Berliner Straße 26 (heute Ostpreußendamm). <br />
1924 gründete Adolf Badrian das Textilhaus Steglitz, Badrian & Co. GmbH, dessen Geschäftslokal sich von 1924 bis 1931 in der Schloßstraße 89 befand, ab 1932 in der Kieler Straße 9. Er führte es, bis er 1936 starb. Seine Witwe Fanny und die Tochter Dorothea zogen nun gemeinsam in die Düppelstraße 32, wo Dorothea ihrer Mutter den Haushalt führte.<br />
Aufgrund der Repressionen durch die Nazis musste Dora Badrian ihr Radio, eine Schreibmaschine sowie ihren und den Schmuck ihrer Mutter abliefern. Doras Bruder Walter war Textilkaufmann und hatte die nichtjüdische Lucie Steuke geheiratet. Am 9. November 1938 wurde er verhaftet und bis Mitte Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er konnte zwar eine Schiffspassage nach Montevideo vorweisen, die Ausreise aus Deutschland jedoch gelang nicht. Am 13. Januar 1941 wurde sein Sohn Frank Michael geboren, sodass Walter Badrians „Mischehe“ ab diesem Zeitpunkt als privilegiert im Sinne der Nürnberger Gesetze galt. Doras Mutter Fanny Badrian starb am 4. September 1941. <br />
Am 28. März 1942 wurde Dorothea Badrian aus der Düppelstraße 32 nach Piaski deportiert, von dort stammt ihr letztes Lebenszeichen, im April 1942 schrieb sie eine Nachricht an ihre Familie. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Dorotheas Schwester Hildegard Gerti konnte in die USA emigrieren, ihr Mann, der Kaufmann Georg Scheinmann, wurde von der Gestapo verhaftet, über das Untersuchungsgefängnis Plötzensee am 28. März 1942 nach Piaski deportiert und ermordet. Hildegard kehrte in den 1950er Jahren nach Deutschland zurück. <br />
Für Dorothea Badrian hat ihre Nichte eine „Page of Testimony“ bei Yad Vashem hinterlegt.

Dorothea (Dora) Badrian kam am 16. November 1898 im schlesischen Ratibor (heute: Racibórz / Polen) als Tochter des Kaufmannes Adolf Badrian und seiner Frau Fanny geborene Hecht zur Welt. Ihr Bruder Walter wurde am 24. Mai 1900 geboren, ihre Schwester Hildegard Gerti am 28. August 1901. Die Familie war wohlhabend und zog 1917 von Ratibor nach Berlin-Lichterfelde, Berliner Straße 26 (heute Ostpreußendamm).
1924 gründete Adolf Badrian das Textilhaus Steglitz, Badrian & Co. GmbH, dessen Geschäftslokal sich von 1924 bis 1931 in der Schloßstraße 89 befand, ab 1932 in der Kieler Straße 9. Er führte es, bis er 1936 starb. Seine Witwe Fanny und die Tochter Dorothea zogen nun gemeinsam in die Düppelstraße 32, wo Dorothea ihrer Mutter den Haushalt führte.
Aufgrund der Repressionen durch die Nazis musste Dora Badrian ihr Radio, eine Schreibmaschine sowie ihren und den Schmuck ihrer Mutter abliefern. Doras Bruder Walter war Textilkaufmann und hatte die nichtjüdische Lucie Steuke geheiratet. Am 9. November 1938 wurde er verhaftet und bis Mitte Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er konnte zwar eine Schiffspassage nach Montevideo vorweisen, die Ausreise aus Deutschland jedoch gelang nicht. Am 13. Januar 1941 wurde sein Sohn Frank Michael geboren, sodass Walter Badrians „Mischehe“ ab diesem Zeitpunkt als privilegiert im Sinne der Nürnberger Gesetze galt. Doras Mutter Fanny Badrian starb am 4. September 1941.
Am 28. März 1942 wurde Dorothea Badrian aus der Düppelstraße 32 nach Piaski deportiert, von dort stammt ihr letztes Lebenszeichen, im April 1942 schrieb sie eine Nachricht an ihre Familie. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Dorotheas Schwester Hildegard Gerti konnte in die USA emigrieren, ihr Mann, der Kaufmann Georg Scheinmann, wurde von der Gestapo verhaftet, über das Untersuchungsgefängnis Plötzensee am 28. März 1942 nach Piaski deportiert und ermordet. Hildegard kehrte in den 1950er Jahren nach Deutschland zurück.
Für Dorothea Badrian hat ihre Nichte eine „Page of Testimony“ bei Yad Vashem hinterlegt.