Friederike Johanna Maison, genannt Frieda, wurde am 6. November 1869 in Breslau (heute: Wrocław / Polen) geboren. Ihre zwei Jahre ältere Schwester Clara war ebenfalls dort zur Welt gekommen, ihre beiden jüngeren Brüder Hermann und Robert wurden in Berlin und Posen (Poznań) geboren. Ihre Eltern Selma (geb. Haber) und Siegmund Maison, die beide aus jüdischen Familien stammten, ließen ihre Kinder evangelisch taufen.<br />
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Ihr Vater Siegmund Maison war Mitinhaber einer chemischen Fabrik, die in Berlin Tinten und Stempelfarben herstellte. Der 1873 von Friedas Onkel Wilhelm Haber, einem Bruder ihrer Mutter, gegründete Betrieb befand sich am Engeldamm 66 (vor der Umbenennung der Straße lautete die Adresse zunächst Engelufer 16 und zeitweise Engelufer 26). Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen ihre Brüder Hermann und Robert die Firma.<br />
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Kurz vor ihrem 24. Geburtstag heiratete Friederike Maison im Herbst 1893 den Kaufmann Gustav Hermann Schicke. Die Ehe wurde geschieden und 1912 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Johannes Neuber, der ebenfalls Kaufmann war. Er starb vermutlich noch vor 1920. Soweit bekannt ist, blieben beide Ehen kinderlos.<br />
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Friederike Neuber wohnte im selben Haus, in dem sich der Familienbetrieb befand und in dem auch ihre Eltern bis zu deren Tod gelebt hatten. In ihre 2-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock zog auch ihre geschiedene Schwester Clara ein.<br />
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Als die jüdische Bevölkerung im Frühjahr 1939 zur Abgabe von Wertsachen verpflichtet wurde, musste Friederike Neuber ihren wertvollen Schmuck und das Tafelsilber in der Pfandleihanstalt in der Jägerstraße 64 abliefern. Es handelte sich um Erbstücke, die nach dem Tod ihrer Mutter 1928 unter den Geschwistern aufgeteilt worden waren. Wenig später waren ihre Brüder aufgrund der antisemitischen Bestimmungen gezwungen, den Familienbetrieb zu einem weit unter dem tatsächlichen Wert liegenden Preis zu verkaufen. Im folgenden Jahr zog ihr Bruder Hermann, auch er verwitwet, zu den Schwestern in die Wohnung am Engeldamm 66. Den Geschwistern gehörte jeweils ein Anteil von 11/64 des Grundstücks, die beiden Schwestern besaßen außerdem einen Erbanteil am Nachlass ihrer Tante Elise Haber. Der Anwalt der Geschwister, Dr. Graf Westarp, versuchte eine Schenkung der Grundstücksanteile an ihre Nichte Gerda, die Tochter ihres Bruders Robert, zu erwirken und den Besitz so vor einem Zugriff des nationalsozialistischen Staats zu schützen. Gerdas Mutter Marie Maison (geb. Schulz) war nicht jüdisch, Gerda nach der rassistischen Kategorisierung der Nürnberger Gesetze eine „Halbjüdin“. Doch der Antrag auf Überschreibung der Grundstücksanteile wurde abgelehnt.<br />
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Am 6. Juli 1942 wurde die damals 72-jährige Friederike Neuber zusammen mit ihrem Bruder Hermann nach Theresienstadt deportiert, ihre Schwester Clara einen Monat später. Hermann Maison kam bereits nach wenigen Wochen ums Leben. Friederike Neuber starb ebenfalls noch im Jahr ihrer Deportation, am 20. Dezember 1942, ihre Schwester Clara im folgenden April. Von den vier Geschwistern Maison überlebte nur der jüngste Bruder Robert.<br />
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Ihr Vater Siegmund Maison war Mitinhaber einer chemischen Fabrik, die in Berlin Tinten und Stempelfarben herstellte. Der 1873 von Friedas Onkel Wilhelm Haber, einem Bruder ihrer Mutter, gegründete Betrieb befand sich am Engeldamm 66 (vor der Umbenennung der Straße lautete die Adresse zunächst Engelufer 16 und zeitweise Engelufer 26). Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen ihre Brüder Hermann und Robert die Firma.
Kurz vor ihrem 24. Geburtstag heiratete Friederike Maison im Herbst 1893 den Kaufmann Gustav Hermann Schicke. Die Ehe wurde geschieden und 1912 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Johannes Neuber, der ebenfalls Kaufmann war. Er starb vermutlich noch vor 1920. Soweit bekannt ist, blieben beide Ehen kinderlos.
Friederike Neuber wohnte im selben Haus, in dem sich der Familienbetrieb befand und in dem auch ihre Eltern bis zu deren Tod gelebt hatten. In ihre 2-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock zog auch ihre geschiedene Schwester Clara ein.
Als die jüdische Bevölkerung im Frühjahr 1939 zur Abgabe von Wertsachen verpflichtet wurde, musste Friederike Neuber ihren wertvollen Schmuck und das Tafelsilber in der Pfandleihanstalt in der Jägerstraße 64 abliefern. Es handelte sich um Erbstücke, die nach dem Tod ihrer Mutter 1928 unter den Geschwistern aufgeteilt worden waren. Wenig später waren ihre Brüder aufgrund der antisemitischen Bestimmungen gezwungen, den Familienbetrieb zu einem weit unter dem tatsächlichen Wert liegenden Preis zu verkaufen. Im folgenden Jahr zog ihr Bruder Hermann, auch er verwitwet, zu den Schwestern in die Wohnung am Engeldamm 66. Den Geschwistern gehörte jeweils ein Anteil von 11/64 des Grundstücks, die beiden Schwestern besaßen außerdem einen Erbanteil am Nachlass ihrer Tante Elise Haber. Der Anwalt der Geschwister, Dr. Graf Westarp, versuchte eine Schenkung der Grundstücksanteile an ihre Nichte Gerda, die Tochter ihres Bruders Robert, zu erwirken und den Besitz so vor einem Zugriff des nationalsozialistischen Staats zu schützen. Gerdas Mutter Marie Maison (geb. Schulz) war nicht jüdisch, Gerda nach der rassistischen Kategorisierung der Nürnberger Gesetze eine „Halbjüdin“. Doch der Antrag auf Überschreibung der Grundstücksanteile wurde abgelehnt.
Am 6. Juli 1942 wurde die damals 72-jährige Friederike Neuber zusammen mit ihrem Bruder Hermann nach Theresienstadt deportiert, ihre Schwester Clara einen Monat später. Hermann Maison kam bereits nach wenigen Wochen ums Leben. Friederike Neuber starb ebenfalls noch im Jahr ihrer Deportation, am 20. Dezember 1942, ihre Schwester Clara im folgenden April. Von den vier Geschwistern Maison überlebte nur der jüngste Bruder Robert.