Hermann Karl Maison wurde am 25. Januar 1873 in Berlin geboren. Er hatte zwei ältere Schwestern, Clara und Friederike, die in Breslau (heute: Wrocław) zur Welt gekommen waren. Sein nur knapp ein Jahr jüngerer Bruder Robert wurde in Posen (Poznań) geboren. <br />
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Seine Eltern Selma (geb. Haber) und Siegmund Maison, die beide aus jüdischen Familien stammten, ließen ihre Kinder evangelisch taufen.<br />
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Siegmund Maison war Mitinhaber einer Fabrik für Tinte und Stempelfarben, die im Jahr von Hermanns Geburt von seinem Onkel Wilhelm Haber, einem Bruder seiner Mutter, in Berlin gegründet worden war. Hermann Maison war als Vertreter für den Familienbetrieb tätig, bevor er 1905 zusammen mit seinem Bruder Robert als persönlich haftender Gesellschafter die Leitung übernahm. Wie die restliche Familie wohnten die Brüder zunächst am Firmensitz, dessen Anschrift sich aufgrund neuer Nummerierungen der Häuser und der Umbenennung der Straße im Laufe der Jahre von Engelufer 16 zu Engelufer 26 und schließlich zu Engeldamm 66 änderte. Der Vater starb 1908, die Mutter 1928.<br />
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1919 heiratete Hermann Maison die neun Jahre jüngere Ida Mallon. Zusammen wohnten sie am Luisenufer 9 in einer mit zahlreichen Antiquitäten und Kunstgegenständen eingerichteten 4-Zimmer-Wohnung. Nach dem Tod seiner Frau, die 1926 mit nur 43 Jahren starb, blieb Hermann Maison allein in der Wohnung, deren Anschrift sich 1936 zu Luisenufer 10 und nach der Umbenennung der Straße zu Kösterdamm 20 (heute Legiendamm) änderte. <br />
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1939 waren Hermann und Robert Maison aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung gezwungen, den Familienbetrieb weit unter Wert zu verkaufen. Die Käufer Stefan Kupietz – ein langjähriger Mitarbeiter der Firma – und Herbert W. Jay von Seldeneck führten den Betrieb unverändert fort, bis er Ende April 1945 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde. Sie konnten deutlich höhere Gewinne erzielen als die Brüder Maison, da sie Heeres- und Behördenaufträge bekamen, für die ein „Ariernachweis“ erbracht werden musste.<br />
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Hermann Maison konnte nach der „Arisierung“ seines Betriebs und den Zwangsabgaben, die er leisten musste, seine Wohnung nicht länger halten. Im Oktober 1940 zog er zurück an den Engeldamm 66 zu seinen Schwestern Friederike Neuber und Clara Kramer, die dort im zweiten Stock in einer 2-Zimmer-Wohnung lebten. Die Geschwister besaßen zusammen etwa die Hälfte des Grundstücks Engeldamm 66. Um ihren Besitz vor dem Zugriff der nationalsozialistischen Behörden zu retten, versuchten sie vergeblich, diese Anteile ihrer Nichte Gerda zu überschreiben, der 1919 geborenen Tochter ihres Bruders Robert und dessen nichtjüdischer Frau Marie (geb. Schulz).<br />
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Am 6. Juli 1942 wurde der 69-jährige Hermann Maison zusammen mit seiner Schwester Friederike nach Theresienstadt deportiert, seine Schwester Clara einen Monat später. Er starb dort nach wenigen Wochen, am 25. August 1942. Auch seine Schwestern kamen in Theresienstadt ums Leben.<br />
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Von den vier Geschwistern der Familie Maison überlebte nur der jüngste Bruder Robert. Ende der 1940er-Jahre versuchte er zusammen mit seiner Frau unter dem alten Firmennamen Wilhelm Haber wieder einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Stempelfarben aufzubauen, den sie 1957 schließlich verkauften.<br />
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Seine Eltern Selma (geb. Haber) und Siegmund Maison, die beide aus jüdischen Familien stammten, ließen ihre Kinder evangelisch taufen.
Siegmund Maison war Mitinhaber einer Fabrik für Tinte und Stempelfarben, die im Jahr von Hermanns Geburt von seinem Onkel Wilhelm Haber, einem Bruder seiner Mutter, in Berlin gegründet worden war. Hermann Maison war als Vertreter für den Familienbetrieb tätig, bevor er 1905 zusammen mit seinem Bruder Robert als persönlich haftender Gesellschafter die Leitung übernahm. Wie die restliche Familie wohnten die Brüder zunächst am Firmensitz, dessen Anschrift sich aufgrund neuer Nummerierungen der Häuser und der Umbenennung der Straße im Laufe der Jahre von Engelufer 16 zu Engelufer 26 und schließlich zu Engeldamm 66 änderte. Der Vater starb 1908, die Mutter 1928.
1919 heiratete Hermann Maison die neun Jahre jüngere Ida Mallon. Zusammen wohnten sie am Luisenufer 9 in einer mit zahlreichen Antiquitäten und Kunstgegenständen eingerichteten 4-Zimmer-Wohnung. Nach dem Tod seiner Frau, die 1926 mit nur 43 Jahren starb, blieb Hermann Maison allein in der Wohnung, deren Anschrift sich 1936 zu Luisenufer 10 und nach der Umbenennung der Straße zu Kösterdamm 20 (heute Legiendamm) änderte.
1939 waren Hermann und Robert Maison aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung gezwungen, den Familienbetrieb weit unter Wert zu verkaufen. Die Käufer Stefan Kupietz – ein langjähriger Mitarbeiter der Firma – und Herbert W. Jay von Seldeneck führten den Betrieb unverändert fort, bis er Ende April 1945 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde. Sie konnten deutlich höhere Gewinne erzielen als die Brüder Maison, da sie Heeres- und Behördenaufträge bekamen, für die ein „Ariernachweis“ erbracht werden musste.
Hermann Maison konnte nach der „Arisierung“ seines Betriebs und den Zwangsabgaben, die er leisten musste, seine Wohnung nicht länger halten. Im Oktober 1940 zog er zurück an den Engeldamm 66 zu seinen Schwestern Friederike Neuber und Clara Kramer, die dort im zweiten Stock in einer 2-Zimmer-Wohnung lebten. Die Geschwister besaßen zusammen etwa die Hälfte des Grundstücks Engeldamm 66. Um ihren Besitz vor dem Zugriff der nationalsozialistischen Behörden zu retten, versuchten sie vergeblich, diese Anteile ihrer Nichte Gerda zu überschreiben, der 1919 geborenen Tochter ihres Bruders Robert und dessen nichtjüdischer Frau Marie (geb. Schulz).
Am 6. Juli 1942 wurde der 69-jährige Hermann Maison zusammen mit seiner Schwester Friederike nach Theresienstadt deportiert, seine Schwester Clara einen Monat später. Er starb dort nach wenigen Wochen, am 25. August 1942. Auch seine Schwestern kamen in Theresienstadt ums Leben.
Von den vier Geschwistern der Familie Maison überlebte nur der jüngste Bruder Robert. Ende der 1940er-Jahre versuchte er zusammen mit seiner Frau unter dem alten Firmennamen Wilhelm Haber wieder einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Stempelfarben aufzubauen, den sie 1957 schließlich verkauften.