Sophie Marcus née Simon

Location 
Friedenstraße 4
District
Friedrichshain
Stone was laid
18 November 2008
Born
15 September 1879 in Frankfurt (Oder)
Deportation
on 13 July 1942 to Theresienstadt
Murdered
16 March 1943 in Theresienstadt

Sophie Simon wurde am 15. September 1879 in Frankfurt an der Oder geboren. Über ihr Elternhaus, ihre Kindheit und Jugend in Frankfurt haben sich keine Zeugnisse erhalten. Zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt zog Sophie Simon in die Reichshauptstadt Berlin, wo sie um die Jahrhundertwende lebte. 1903 heiratete sie in Berlin den acht Jahre älteren, aus der brandenburgischen Kleinstadt Beeskow stammenden Kaufmann Alfred Marcus. Seinen Lebensunterhalt bestritt das Ehepaar durch Alfreds Kommissionsgeschäft für Leder- und Schuhwaren „M. Philippsohn“ am Alexanderplatz, dessen Inhaber er bis 1907 war. Anschließend betrieb er unter eigenem Namen einen gleichartigen Gewerbebetrieb im Prenzlauer Berg in der Greifswalder Straße.

1907 besuchten Alfred und Sophie Marcus die USA. In der Passagierliste des Dampfschiffs „Deutschland“ der Hamburg-Amerika-Linie, das im Juli von Hamburg über die Häfen Cherbourg und Southampton den Zielhafen New York ansteuerte, sind sie als „Reisende“ aufgeführt. Zurück in Berlin suchte sich das Ehepaar 1909 eine neue Wohnung in der Blücherstraße 66 nahe der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg. Hier wohnten sie vier Jahre, zogen anschließend in die Friedenstraße 11 und wohnten ab 1914 schließlich in einer Wohnung in der Friedenstraße 4 am Volkspark Friedrichshain.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Marcus. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Seit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war das Ehepaar auch als Geschäftsführer von den antisemitischen Kampagnen, Anfeindungen und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in Boykott-Aktionen und den Pogromen im Mai und November 1938 in Berlin fanden. 1940 wurde das Geschäft „A. Marcus“ liquidiert. Ab Oktober 1941 mussten beide Ehepartner Zwangsarbeit in Berlin leisten. Sophie Marcus war zu diesem Zeitpunkt 62, Alfred 70 Jahre alt.

Am 13. Juli 1942 wurde das Ehepaar mit dem 20. Alterstransport von Berlin aus nach Theresienstadt deportiert und im Ghetto ein Quartier im Erdgeschoss des Hauses Q406 („Neue Gasse 6“) zugewiesen. Alfred Marcus überlebte die katastrophalen Lebensbedingungen im Ghetto Theresienstadt nur wenige Monate. Er starb am 20. Dezember 1942. Als Todesursache notierten die NS-Ärzte „Darmkatarrh und Herzschwäche“. Eine der üblichen Umschreibungen der Ermordung im Ghetto durch Mangelernährung, Kälte, Überanstrengung und Vernachlässigung. Sophie Marcus überlebte ihren Ehemann kaum drei Monate. Sie wurde am 16. März 1943 in Theresienstadt durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung ermordet.

Sophie Simon wurde am 15. September 1879 in Frankfurt an der Oder geboren. Über ihr Elternhaus, ihre Kindheit und Jugend in Frankfurt haben sich keine Zeugnisse erhalten. Zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt zog Sophie Simon in die Reichshauptstadt Berlin, wo sie um die Jahrhundertwende lebte. 1903 heiratete sie in Berlin den acht Jahre älteren, aus der brandenburgischen Kleinstadt Beeskow stammenden Kaufmann Alfred Marcus. Seinen Lebensunterhalt bestritt das Ehepaar durch Alfreds Kommissionsgeschäft für Leder- und Schuhwaren „M. Philippsohn“ am Alexanderplatz, dessen Inhaber er bis 1907 war. Anschließend betrieb er unter eigenem Namen einen gleichartigen Gewerbebetrieb im Prenzlauer Berg in der Greifswalder Straße.

1907 besuchten Alfred und Sophie Marcus die USA. In der Passagierliste des Dampfschiffs „Deutschland“ der Hamburg-Amerika-Linie, das im Juli von Hamburg über die Häfen Cherbourg und Southampton den Zielhafen New York ansteuerte, sind sie als „Reisende“ aufgeführt. Zurück in Berlin suchte sich das Ehepaar 1909 eine neue Wohnung in der Blücherstraße 66 nahe der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg. Hier wohnten sie vier Jahre, zogen anschließend in die Friedenstraße 11 und wohnten ab 1914 schließlich in einer Wohnung in der Friedenstraße 4 am Volkspark Friedrichshain.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Marcus. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Seit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war das Ehepaar auch als Geschäftsführer von den antisemitischen Kampagnen, Anfeindungen und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in Boykott-Aktionen und den Pogromen im Juni und November 1938 in Berlin fanden. 1940 wurde das Geschäft „A. Marcus“ liquidiert. Ab Oktober 1941 mussten beide Ehepartner Zwangsarbeit in Berlin leisten. Sophie Marcus war zu diesem Zeitpunkt 62, Alfred 70 Jahre alt.

Am 13. Juli 1942 wurde das Ehepaar mit dem 20. Alterstransport von Berlin aus nach Theresienstadt deportiert und im Ghetto ein Quartier im Erdgeschoss des Hauses Q406 („Neue Gasse 6“) zugewiesen. Alfred Marcus überlebte die katastrophalen Lebensbedingungen im Ghetto Theresienstadt nur wenige Monate. Er starb am 20. Dezember 1942. Als Todesursache notierten die NS-Ärzte „Darmkatarrh und Herzschwäche“. Eine der üblichen Umschreibungen der Ermordung im Ghetto durch Mangelernährung, Kälte, Überanstrengung und Vernachlässigung. Sophie Marcus überlebte ihren Ehemann kaum drei Monate. Sie wurde am 16. März 1943 in Theresienstadt durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung ermordet.