Max Krebs

Location 
Gasteiner Str. 13
District
Wilmersdorf
Stone was laid
08 April 2022
Born
31 December 1871 in Tworog (Oberschlesien) / Tworóg
Deportation
on 11 September 1942 to Theresienstadt
Later deported
on 29 September 1942 to Teblinka
Murdered
1942 in Treblinka

Max Krebs kam am 31. Dezember 1871 in Tworog (1936–1945 Horneck) im damaligen oberschlesischen Landkreis Tost-Gleiwitz auf die Welt. Sein Vater Simon Krebs war Gastwirt, seine Mutter hieß Bertha geb. Kallmann. Max besuchte das Gymnasium in Tarnowitz bis zur 10. Klasse. Er absolvierte eine Lehre und war nach Beendigung als „Reisender“ bei der Berliner Firma Alex Wolf beschäftigt.


1911 heirateten Max Krebs und Natalie Salzmann in Glogau. Natalie war am 20. August 1882 in Glogau geboren worden. Sie besaß in der Preußischen Straße 49 ein renommiertes Schuhgeschäft, in das Max mit dem Tag der Hochzeit eintrat. Die Wohnung der Familie befand sich am Franziskanerplatz 12 und später in der Hohenzollernstraße 3.
 Am 22. Oktober 1913 wurde die einzige Tochter Susi geboren. Sie wuchs in Glogau auf und ging dort zur Schule.
 

Das Schuhgeschäft wurde von Natalie und Max Krebs gemeinsam geführt, laut Adressbuch blieb Natalie als Eigentümerin eingetragen. Sie beschäftigten drei Angestellte. Die Geschäfte liefen so gut, dass Max Krebs das Grundstück mit dem Haus an der Preußischen Straße 49 kaufen konnte. 
Zu der zahlungskräftigen Kundschaft des „Schuhhauses Salzmann“ gehörten Offiziere, Gutsbesitzer und höhere Beamte der Stadt, die die Markenware des Geschäfts zu schätzen wussten. Wie eine frühere Nachbarin der Familie Krebs berichtete „genoss die Familie Krebs in Glogau einen besonders ehrenhaften Ruf und führte auch privat ein sehr gepflegtes Haus. Wie ich weiß, konnte Herr Krebs aus dem Erwerb seines Geschäftes seiner Tochter eine gute Erziehung angedeihen lassen und liess der Lebenszuschnitt auf eine sehr gute Existenz schliessen, was sowohl aus den Reisen, als auch aus seiner gut eingerichteten Wohnung hervorging.“

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ging der sofortige Boykott der jüdischen Geschäfte einher. In der ca. 24 000 Einwohner umfassenden mittleren Kleinstadt Glogau lebten inmitten der vorwiegend protestantischen Bevölkerung nur einige hundert Juden. Das Geschäft der jüdischen Eheleute Krebs war jedermann bekannt. Ein großer Teil der Kundschaft getraute sich deshalb nicht mehr, den Laden zu betreten – oder mied ihn absichtlich. Die Umsätze des Geschäfts gingen dramatisch zurück, 1935 wurden bereits Verluste verzeichnet. Max und Natalie Krebs sahen sich gezwungen, das Schuhgeschäft aufzugeben und es weit unter Wert zu verkaufen.

1937 siedelte die Familie nach Berlin um und zog in eine Wohnung im Gartenhaus II in der Gasteiner Straße 13. Der größte Teil ihrer wertvollen Wohnungseinrichtung war in Glogau geblieben und dort zu Schleuderpreisen veräußert worden. 
Vielleicht hofften Natalie und Max Krebs, in der Großstadt unter vielen tausenden Juden weniger den Diskriminierungen ausgesetzt zu sein – ein Trugschluss, wie sie und alle anderen Juden erfahren mussten.

Da es in Berlin für den jüdischen Kaufmann Max Krebs keinerlei Möglichkeiten mehr gab, in seinem Beruf zu arbeiten, lebte die Familie von dem Wenigen, das ihnen nach der Beschlagnahme ihres Vermögens geblieben war. Die Tochter 
Susi heiratete 1939 und hieß nach ihrer Eheschließung Glaser. Nach den Auswüchsen der Pogrome im November 1938 und der darauf massiv einsetzenden Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung fassten Susi Glaser und ihr Ehemann den Entschluss auszuwandern. Sie fanden in Sao Paulo, Brasilien, Asyl. Susi sollte ihre Eltern nie wiedersehen.
 Am 11. September 1942 wurden Max und Natalie Krebs mit dem 100 Menschen umfassenden „62. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Offenbar war das Ghetto zu dieser Zeit schon hoffnungslos überfüllt, denn nur eine Woche später, am 29. September, deportierte man sie weiter in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie sofort nach Ankunft ermordet wurden.

Max Krebs kam am 31. Dezember 1871 in Tworog (1936–1945 Horneck) im damaligen oberschlesischen Landkreis Tost-Gleiwitz auf die Welt. Sein Vater Simon Krebs war Gastwirt, seine Mutter hieß Bertha geb. Kallmann. Max besuchte das Gymnasium in Tarnowitz bis zur 10. Klasse. Er absolvierte eine Lehre und war nach Beendigung als „Reisender“ bei der Berliner Firma Alex Wolf beschäftigt.


1911 heirateten Max Krebs und Natalie Salzmann in Glogau. Natalie war am 20. August 1882 in Glogau geboren worden. Sie besaß in der Preußischen Straße 49 ein renommiertes Schuhgeschäft, in das Max mit dem Tag der Hochzeit eintrat. Die Wohnung der Familie befand sich am Franziskanerplatz 12 und später in der Hohenzollernstraße 3.
 Am 22. Oktober 1913 wurde die einzige Tochter Susi geboren. Sie wuchs in Glogau auf und ging dort zur Schule.
 

Das Schuhgeschäft wurde von Natalie und Max Krebs gemeinsam geführt, laut Adressbuch blieb Natalie als Eigentümerin eingetragen. Sie beschäftigten drei Angestellte. Die Geschäfte liefen so gut, dass Max Krebs das Grundstück mit dem Haus an der Preußischen Straße 49 kaufen konnte. 
Zu der zahlungskräftigen Kundschaft des „Schuhhauses Salzmann“ gehörten Offiziere, Gutsbesitzer und höhere Beamte der Stadt, die die Markenware des Geschäfts zu schätzen wussten. Wie eine frühere Nachbarin der Familie Krebs berichtete „genoss die Familie Krebs in Glogau einen besonders ehrenhaften Ruf und führte auch privat ein sehr gepflegtes Haus. Wie ich weiß, konnte Herr Krebs aus dem Erwerb seines Geschäftes seiner Tochter eine gute Erziehung angedeihen lassen und liess der Lebenszuschnitt auf eine sehr gute Existenz schliessen, was sowohl aus den Reisen, als auch aus seiner gut eingerichteten Wohnung hervorging.“

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ging der sofortige Boykott der jüdischen Geschäfte einher. In der ca. 24 000 Einwohner umfassenden mittleren Kleinstadt Glogau lebten inmitten der vorwiegend protestantischen Bevölkerung nur einige hundert Juden. Das Geschäft der jüdischen Eheleute Krebs war jedermann bekannt. Ein großer Teil der Kundschaft getraute sich deshalb nicht mehr, den Laden zu betreten – oder mied ihn absichtlich. Die Umsätze des Geschäfts gingen dramatisch zurück, 1935 wurden bereits Verluste verzeichnet. Max und Natalie Krebs sahen sich gezwungen, das Schuhgeschäft aufzugeben und es weit unter Wert zu verkaufen. Neuer Besitzer war Heinrich Nowak, der das Schuhgeschäft unter dem Namen „Schuh Nowak Glogau“ weiterführte.

1937 siedelte die Familie nach Berlin um und zog in eine Wohnung im Gartenhaus II in der Gasteiner Straße 13. Der größte Teil ihrer wertvollen Wohnungseinrichtung war in Glogau geblieben und dort zu Schleuderpreisen veräußert worden. 
Vielleicht hofften Natalie und Max Krebs, in der Großstadt unter vielen tausenden Juden weniger den Diskriminierungen ausgesetzt zu sein – ein Trugschluss, wie sie und alle anderen Juden erfahren mussten.

Da es in Berlin für den jüdischen Kaufmann Max Krebs keinerlei Möglichkeiten mehr gab, in seinem Beruf zu arbeiten, lebte die Familie von dem Wenigen, das ihnen nach der Beschlagnahme ihres Vermögens geblieben war. Die Tochter 
Susi heiratete 1939 und hieß nach ihrer Eheschließung Glaser. Nach den Auswüchsen der Pogrome im November 1938 und der darauf massiv einsetzenden Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung fassten Susi Glaser und ihr Ehemann den Entschluss auszuwandern. Sie fanden in Sao Paulo, Brasilien, Asyl. Susi sollte ihre Eltern nie wiedersehen.
 Am 11. September 1942 wurden Max und Natalie Krebs mit dem 100 Menschen umfassenden „62. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Offenbar war das Ghetto zu dieser Zeit schon hoffnungslos überfüllt, denn nur eine Woche später, am 29. September, deportierte man sie weiter in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie sofort nach Ankunft ermordet wurden.