Dr. Ephraim Grünspohn

Location 
Regensburger Straße 10
District
Wilmersdorf
Stone was laid
08 April 2022
Born
08 August 1895 in Riga
Occupation
Arzt
Interniert
21 June 1941 to July 1941 in Lager Grossziethen
Verhaftet
in Gefängnis Lubjanka
Survived

Ephraim Grünspohn und Sinaida Grünspohn geb. Fischmann stammten aus Lettland. Beide wurden in Riga geboren, Ephraim am 8. August 1895, Sinaida am 11. März 1891. Kennengelernt haben die beiden sich in Berlin, wo Ephraim seit 1919 lebte und bis 1922 Medizin studierte. Sinaida hatte in Dorpat (heute: Tartu) Zahnmedizin studiert und heiratete Ephraim in Berlin im Jahre 1921. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor, Ruth Fitingof geb. Grünspohn, geboren am 22. März 1924.

Ephraim war zu der Zeit von Ruths Geburt schon so erfolgreich als Arzt in Berlin tätig, dass er bereits im Jahre 1923 das damalige Grundstück Lichtenberger Straße 4 in Berlin-Friedrichshain erwerben konnte, das heute zum Teil Bestandteil des „Platz der Vereinten Nationen“ ist. Seine Praxis hatte Dr. Grünspohn in der Gossowstraße 3. Gewohnt hat die Familie in der Regensburger Straße 10, bis sie nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion als „Feindstaatsangehörige” verhaftet und deportiert wurden.

Das rettete ihnen zwar das Leben, doch bedeutete es nicht die Freiheit: Ephraim wurde von den Sowjets als möglicher deutscher Spion verhaftet, im berüchtigten Lubjanka-Gefängnis verhört und ein Jahr inhaftiert, bevor er in ein Arbeitslager in Kotlas, einer Stadt im Norden Russlands, verbannt wurde. Erst 1946 wurde er entlassen. Ein Wohnsitz in einer Großstadt blieb ihm jedoch weiter verboten, sodass die Familie in die lettische Heimat zog, wo Ephraim in der Kleinstadt Ludza praktizierte. Erst nach seiner Pensionierung durfte er seinen Wohnsitz wieder in seiner Geburtsstadt Riga nehmen, wo er 1966 verstarb. Sinaida und Ruth konnten 1981 gemeinsam mit Ruths Mann und der Tochter Inna in die USA auswandern.