Martin Benjamin Mathias Katz

Location 
Schloßallee 15
District
Pankow
Stone was laid
24 June 2023
Born
02 June 1881 in Bánffyhunyad (Siebenbürgen) / Huedin
Occupation
Schneidermeister
Dead
29 April 1936 in Berlin

Der Name Katz ist ein jüdischer Familienname, der aus zwei hebräischen Worten gebildet wurde, nämlich Kohen u. Zedek und bedeutet Priester der Gerechtigkeit.

Der jüdische Schneidermeister Martin Benjamin Mathias Katz, geb, am 02.06. 1881, in Banffy-Hunyad im Komitat Koloosz in Ungarn, war in der Schloßallee ein beliebter und angesehener Nachbar. Aus Stoffresten fertigte er Kinderhandschuhe und andere kleine Kleidungsstücke für die Kinder der ärmeren Nachbarschaft.

In der Zeit des Faschismus war er Mitglied der Pankower „Rote Hilfe Deutschland“. Die Organisation Rote Hilfe war in Pankow aus der KPD ausgegliedert, um ihre sozialdemokratischen, christlichen, jüdischen und bürgerlichen Mitglieder zu schützen. Diese Maßnahme hielten die Leitungen der beiden Unterbezirke der KPD Pankow für notwendig. Die in der Roten Hilfe Tätigen sammelten in Betrieben und Wohngebieten Geld, Lebensmittelkartenabschnitte und Sachspenden, um die Familien verhafteter Antifaschisten zu unterstützen. Weiterhin verhalf die RHD verfolgten Menschen zu Verstecken und zur Flucht ins Ausland.

Ein Anlaufpunkt für die Verteilung von Informationsmaterialien war der Kirchendiener der Kirche Alt-Pankow.

Dieses Material gab Hinweise für den illegalen Kampf gegen das NS-Regime.

Das war Anleitung zur Sabotage in den Rüstungsbetrieben, Flugblattaktionen und viele Informationsgespräche mit Nachbarn, Freunden und gleichgesinnten Mitbürgern.

Zu seinen unmittelbaren Genossen gehörten im Unterbezirk Pankow-Land die jüdischen Mitbürger Marga Eliasson, Siegmund Spieler, Gerhard Danelius, Erich Baron, Dr. Fritz. Ausländer, Frieda Löhr, Frieda Oppenheimer, Erich Bienasch, Margot und Bernhard Heimann u.a.

Im Jahr 1936 gelang es der Gestapo, das Netz der Roten Hilfe Pankow aufzudecken und es erfolgte eine große Verhaftungswelle. 73 Genossen wurden in Pankow verhaftet und wegen Hochverrat vor Gericht gestellt. Die Urteile lauteten 3-5 Jahre Zuchthaus und anschließende Verwahrung in KZs.

Martin Katz verstarb am 19.04,1936 im Jüdischen Krankenhaus II nach langer schwerer Krankheit und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt.

Martin Katz wird im Biographischen Lexikon (Band 4) „Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933-1945“ und in einer Broschüre der SED Kreisleitung Pankow „Kämpfer und Sieger“, der Antifaschistische Widerstandskampf in Berlin_Pankow 1933- 1945, erwähnt. In der Jüdischen Holocaust-Gedenkstätte wird an Martin Katz als Opfer geführt.