Fritz Cohn wurde am 9. Mai 1920 in Berlin geboren. Er war das einzige Kind des aus Wronke (dem heutigen Wronki) stammenden Kaufmanns Hermann Cohn und der gebürtigen Berlinerin und Lageristin Helene Cohn, geborene Klein. Seine Eltern hatten knapp ein Jahr vor der Geburt von Fritz geheiratet. Außer seinen Eltern lebten in der Hauptstadt noch weitere Verwandte von Fritz: seine Großmutter Rosalie Cohn, geborene Schweriner, und sein Großvater mütterlicherseits, der Händler Moses Klein. Beide waren zum Zeitpunkt der Geburt von Fritz verwitwet. Josef Klein, sein Onkel, lebte mit seiner Ehefrau Frieda Klein, geborene Hahn, zuletzt in der Friedenauer Ortrudstraße 2 und ein zweiter Onkel, Hirsch Klein, war ebenfalls in Berlin ansässig. Über die Kindheit und Jugend von Fritz Cohn im Berlin der Weimarer Republik haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit zur jüdischen Gemeinde Berlins.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Fritz Cohn und seine Angehörigen. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits 1933 hatte man Fritz Cohn durch das „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ die Möglichkeit versperrt, einen höheren Bildungszweig zu besuchen. Ein Erlass von 1935, da war Fritz gerade 15 Jahre alt, sah eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ in Schulen vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Es ist nicht bekannt, ob Fritz Cohn die Schule noch abschließen konnte und in den 1930er-Jahren eine Ausbildung beginnen konnte. Im Mai 1939 lebte er mit seinen Eltern in einer Wohnung in der Stargarder Straße 38 im Prenzlauer Berg. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurde das Leben in Berlin für die Familie zum Existenzkampf. Alle drei Cohns mussten Zwangsarbeit für in Berlin ansässige Unternehmen leisten und konnten sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlins mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Hermann, Helene und Fritz Cohn erhielten den Deportationsbescheid Anfang November 1941. Sie wurden aus ihrer Wohnung in das für diesen Zweck provisorisch hergerichtete Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 7–8 verbracht. Von dort wurden sie am 17. November 1941 mit dem „6. Osttransport“ über den Bahnhof Grunewald in das Ghetto Kaunas (Kowno) im heutigen Litauen deportiert. Nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 wurden Hermann, Helene und Fritz Cohn durch das geteilte Ghetto zum Fort IX der historischen Stadtbefestigung geführt und dort erschossen. Fritz Cohn war zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt.<br />
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Das Schicksal von Fritz’ Onkel Hirsch Klein ist ungeklärt. Sein zweiter Onkel Josef Klein wurde mit seiner Frau Frieda am 28. Mai 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Frieda Klein, geborene Hahn, überlebte die unmenschlichen Bedingungen in Theresienstadt knapp ein Jahr. Sie starb im April 1944 in Theresienstadt. Josef Klein wurde am 9. Oktober 1944 aus Theresienstadt weiter nach Auschwitz deportiert, wo er vermutlich unmittelbar nach seiner Ankunft am 12. Oktober 1944 im Vernichtungslager ermordet wurde.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Fritz Cohn und seine Angehörigen. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits 1933 hatte man Fritz Cohn durch das „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ die Möglichkeit versperrt, einen höheren Bildungszweig zu besuchen. Ein Erlass von 1935, da war Fritz gerade 15 Jahre alt, sah eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ in Schulen vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Es ist nicht bekannt, ob Fritz Cohn die Schule noch abschließen konnte und in den 1930er-Jahren eine Ausbildung beginnen konnte. Im Mai 1939 lebte er mit seinen Eltern in einer Wohnung in der Stargarder Straße 38 im Prenzlauer Berg. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurde das Leben in Berlin für die Familie zum Existenzkampf. Alle drei Cohns mussten Zwangsarbeit für in Berlin ansässige Unternehmen leisten und konnten sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlins mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Hermann, Helene und Fritz Cohn erhielten den Deportationsbescheid Anfang November 1941. Sie wurden aus ihrer Wohnung in das für diesen Zweck provisorisch hergerichtete Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 7–8 verbracht. Von dort wurden sie am 17. November 1941 mit dem „6. Osttransport“ über den Bahnhof Grunewald in das Ghetto Kaunas (Kowno) im heutigen Litauen deportiert. Nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 wurden Hermann, Helene und Fritz Cohn durch das geteilte Ghetto zum Fort IX der historischen Stadtbefestigung geführt und dort erschossen. Fritz Cohn war zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt.
Das Schicksal von Fritz’ Onkel Hirsch Klein ist ungeklärt. Sein zweiter Onkel Josef Klein wurde mit seiner Frau Frieda am 28. Mai 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Frieda Klein, geborene Hahn, überlebte die unmenschlichen Bedingungen in Theresienstadt knapp ein Jahr. Sie starb im April 1944 in Theresienstadt. Josef Klein wurde am 9. Oktober 1944 aus Theresienstadt weiter nach Auschwitz deportiert, wo er vermutlich unmittelbar nach seiner Ankunft am 12. Oktober 1944 im Vernichtungslager ermordet wurde.