Henriette Nordon, geb. Cohn, stammte aus Breslau. In Berlin heiratete sie Berthold Nordon, der aus Lissa bei Posen stammte. Ob Henriette Nordon selber berufstätig war, ist leider nicht bekannt. Ihr Mann Berthold wurde 1906 in Berlin zum Professor ernannt und Ostern 1911 an die Luisenstädtische Oberrealschule versetzt. Diese Schule lag in der Wilsnacker Straße in Moabit, wo sich heute der Spielplatz befindet. Die Eheleute Nordon zogen 1910 in das Haus Thomasiusstraße 15. Sie hatten keine Kinder. Im Jahr 1924 wurde Berthold Nordon in den Ruhestand versetzt. <br />
Nachdem in den 1930er Jahren auch die Nordons vielen Repressalien gegen Juden ausgesetzt waren, nahm sich der Eheman von Henriette Nordon am 3. September 1941 im Alter von 78 Jahren das Leben. Seinen Leichnam konnte die Witwe aufgrund des Freitodes nur anonym in Weißensee begraben lassen. <br />
In diesen Jahren der erzwungenen Wohnungswechsel für Juden musste sich Henriette Nordon fortan selber ihre Wohnung mit vier weiteren alleinstehenden jüdischen Frauen teilen, bis auch sie gezwungen wurde, sich zur sogenannten Evakuierung nach dem Osten in ein Sammellager zu begeben. Frau Nordon wurde am 2. April 1942 mit dem „12. Transport“ in das Warschauer Ghetto deportiert und später ermordet. <br />
Für ihre vor der Deportation enteignete Habe musste Frau Nordon eine Liste erstellen. Eine in dieser Liste angegebene Nähmaschine musste auf Anordnung der Oberfinanzdirektion Berlin der Ghettoverwaltung in Łódź zum Verkauf angeboten werden. Etwas Bettzeug und ein Opernglas wurden an Einzelbieterinnen versteigert. Der größte Teil wurde danach von einem Händler übernommen. Sogar für ihre Deportation wurde von ihrem Konto bei der Deutschen Bank eine sogenannte „Transportabgabe“ von 1.200 RM abgebucht.<br />
Nachdem in den 1930er Jahren auch die Nordons vielen Repressalien gegen Juden ausgesetzt waren, nahm sich der Eheman von Henriette Nordon am 3. September 1941 im Alter von 78 Jahren das Leben. Seinen Leichnam konnte die Witwe aufgrund des Freitodes nur anonym in Weißensee begraben lassen.
In diesen Jahren der erzwungenen Wohnungswechsel für Juden musste sich Henriette Nordon fortan selber ihre Wohnung mit vier weiteren alleinstehenden jüdischen Frauen teilen, bis auch sie gezwungen wurde, sich zur sogenannten Evakuierung nach dem Osten in ein Sammellager zu begeben. Frau Nordon wurde am 2. April 1942 mit dem „12. Transport“ in das Warschauer Ghetto deportiert und später ermordet.
Für ihre vor der Deportation enteignete Habe musste Frau Nordon eine Liste erstellen. Eine in dieser Liste angegebene Nähmaschine musste auf Anordnung der Oberfinanzdirektion Berlin der Ghettoverwaltung in Łódź zum Verkauf angeboten werden. Etwas Bettzeug und ein Opernglas wurden an Einzelbieterinnen versteigert. Der größte Teil wurde danach von einem Händler übernommen. Sogar für ihre Deportation wurde von ihrem Konto bei der Deutschen Bank eine sogenannte „Transportabgabe“ von 1.200 RM abgebucht.