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Stolperstein für Rosita Juliusburger © OTFW
Rosita Cohn (genannt Lotte) wird am 25. Oktober 1898 in Bromberg-Schleusenau/Posen geboren.
Sie ist das einzige Kind des jüdischen Ehepaares Caspar Cohn und dessen Ehefrau Adele geb. Leß (* 1871).
Die Eltern hatten 1893 geheiratet und gingen etwa um 1900 in die Reichshauptstadt Berlin.
Den Mützenmacher Caspar Cohn finden wir das erste Mal im Berliner Adressbuch des Jahres 1901 mit der Anschrift Lothringerstr. 60 III (heutige Torstaße). Ab dem darauffolgenden Jahr wohnt die Familie in der Neuen Königstraße 24 - wo der Vater Caspar ab 1905 eine Mützen-fabrikation betreibt. Nach mehreren Umzügen in den nächsten 15 Jahren innerhalb von Prenzlauer Berg finden wir die Familie Cohn ab 1921 mit ihrer „Mützenfabrik en gros speziell Schülermützen“ in der Winsstraße 62.
Rosita/ Lotte wird zwischen 1905 und 1913 die Volksschule besucht haben. Vielleicht hat sie danach in der Mützenfabrik ihres Vaters mitgearbeitet. Genaues ist nicht bekannt.
1921 heiratet sie den Buchhalter Felix Juliusburger. Im Juni 1923 wird ihr gemeinsamer Sohn Horst geboren.
Die junge Familie wohnt in der Winsstraße 62 – vermutlich bei Rositas Eltern.
Erst ab 1931 findet man im Berliner Adressbuch Felix Juliusburger in der Grellstraße 50, in den Jahren 1935 und 1936 in der Rastenburger Straße (heute Bernhard-Lichtenberg-Straße) und ab Ende 1936 in der Winsstraße 12.
Nachdem Rositas Vater, Caspar Cohn, im August 1937 im Krankenhaus Friedrichshain verstirbt, bleibt die Mutter Adele in den nächsten 2 Jahren als Witwe in der Marienburger Straße 38 wohnen - wohin sie und ihr Mann Caspar 1932 gezogen waren. Noch im Adressbuch von 1939 ist dies ihre Anschrift.
Im Mai 1939 - zum Zeitpunkt der Volkszählung im Deutschen Reich – aber lebt Adele bei Tochter, Schwiegersohn und Enkel in der Winsstraße 12. Im Oktober des Jahres verstirbt die 68-Jährige im Jüdischen Krankenhaus Wedding.
Ihre Tochter Rosita /Lotte wird am 29.11.1942 gemeinsam mit ihrem Ehemann Felix Juliusburger mit dem 23. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Auch der Name ihres 19-jährigen Sohnes Horst (von Beruf Schlosser) steht auf dieser Transportliste – ist aber durchgestrichen ….
Zwei Monate später jedoch muss auch er seinen Eltern auf dem Weg ins KZ Auschwitz folgen. Er wird mit dem 27. Osttransport am 29.01.1943 dorthin transportiert und offensichtlich als „arbeitstauglich“ registriert. Nur wenige Tage später wird der 11.02.1943 als sein Todesdatum dokumentiert.