Louis Schloss

Verlegeort
Sakrower Kirchweg 70 a
Historischer Name
Sakrower Kirchweg 70 a
Bezirk/Ortsteil
Kladow
Verlegedatum
26. Oktober 2010
Geboren
18. Januar 1880 in Zimmersrode
Beruf
Betreiber eines Viehhandels
Deportation
am 26. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
29. Oktober 1942 in Riga

Louis Schloss wurde am 18. Januar 1881 im hessischen Zimmersrode geboren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts lebte die Familie jedoch in Wolfenbüttel nahe Braunschweig. Sein Vater führte einen erfolgreichen Viehhandel, den er später erbte. Louis wurde jüdisch erzogen und besuchte eine Talmudschule. Johanna Schloss, geborene Bildesheim, wurde am 1. Juni 1885 in Salzkotten in Westfalen geboren. Gemeinsam lebte das Ehepaar in Wolfenbüttel. Dort wurde am 2.August 1913 ihre Tochter Lotte geboren, zwei Jahre später der Sohn Helmut. Als die Umstände in Wolfenbüttel für die jüdische Familie immer schlechter wurden, zogen sie 1937 in das Wochenendhaus des bereits emigrierten Onkel nach Kladow. Im Sakrower Kirchweg 70a bewohnten sie ein großes Grundstück mit Zugang zur Havel. Die Tochter beschrieb später die Zeit in Kladow als sehr harmonisch und abgeschirmt von der Außenwelt, wo die Diskriminierungen gegen jüdische Menschen immer schlimmer wurden. Der Sohn Helmut emigrierte schon vorher nach Israel, überlebte dort den Krieg und blieb dort bis zu seinem Tod 1991.<br />
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Die Tochter Lotte wanderte für ein Jahr nach Mailand aus, wegen der schlechten Umstände kam sie jedoch nach Berlin zurück und suchte dort nach Möglichkeiten, nach England oder in ein anderes Land auszuwandern, was ihr mit Kriegsausbruch unmöglich wurde. 1942 mussten Johanna und Louis Schloss ihr Haus in Kladow abgeben und zwangsweise in die Mecklenburgallee in Charlottenburg umziehen. Johanna Schloss musste Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Am 26. Oktober 1942 wurden Johanna und Louis Schloss nach Riga deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet. Auch die Tochter Lotte sollte noch in der selben Nacht deportiert werden, aber ihr gelang es zu flüchten, als die Gestapo bereits in ihrer Wohnung war. Gemeinsam mit ihrem Freund und späteren Ehemann Herbert Strauss lebte sie sechs Monate in Berlin im Untergrund, bis ihnen 1943 die Flucht in die Schweiz gelang. Von dort wanderten sie in die USA aus.

Louis Schloss wurde am 18. Januar 1881 im hessischen Zimmersrode geboren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts lebte die Familie jedoch in Wolfenbüttel nahe Braunschweig. Sein Vater führte einen erfolgreichen Viehhandel, den er später erbte. Louis wurde jüdisch erzogen und besuchte eine Talmudschule. Johanna Schloss, geborene Bildesheim, wurde am 1. Juni 1885 in Salzkotten in Westfalen geboren. Gemeinsam lebte das Ehepaar in Wolfenbüttel. Dort wurde am 2.August 1913 ihre Tochter Lotte geboren, zwei Jahre später der Sohn Helmut. Als die Umstände in Wolfenbüttel für die jüdische Familie immer schlechter wurden, zogen sie 1937 in das Wochenendhaus des bereits emigrierten Onkel nach Kladow. Im Sakrower Kirchweg 70a bewohnten sie ein großes Grundstück mit Zugang zur Havel. Die Tochter beschrieb später die Zeit in Kladow als sehr harmonisch und abgeschirmt von der Außenwelt, wo die Diskriminierungen gegen jüdische Menschen immer schlimmer wurden. Der Sohn Helmut emigrierte schon vorher nach Israel, überlebte dort den Krieg und blieb dort bis zu seinem Tod 1991.

Die Tochter Lotte wanderte für ein Jahr nach Mailand aus, wegen der schlechten Umstände kam sie jedoch nach Berlin zurück und suchte dort nach Möglichkeiten, nach England oder in ein anderes Land auszuwandern, was ihr mit Kriegsausbruch unmöglich wurde. 1942 mussten Johanna und Louis Schloss ihr Haus in Kladow abgeben und zwangsweise in die Mecklenburgallee in Charlottenburg umziehen. Johanna Schloss musste Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Am 26. Oktober 1942 wurden Johanna und Louis Schloss nach Riga deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet. Auch die Tochter Lotte sollte noch in der selben Nacht deportiert werden, aber ihr gelang es zu flüchten, als die Gestapo bereits in ihrer Wohnung war. Gemeinsam mit ihrem Freund und späteren Ehemann Herbert Strauss lebte sie sechs Monate in Berlin im Untergrund, bis ihnen 1943 die Flucht in die Schweiz gelang. Von dort wanderten sie in die USA aus.