Johanna Heimann

Verlegeort
Emser Str. 16
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
20. März 2012
Geboren
05. Mai 1891 in Berlin
Ermordet
in Auschwitz

Johanna Heimann (geb. am 5. Mai 1891 in Berlin) wohnte in der Emser Straße 16 bis zu ihrem erzwungenen Umzug in die Spichernstraße 19 wo sie bei Arnold Israel Korn zur Untermiete wohnte. Eingezogen war sie hier am 15. August 1942.<br />
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Johanna Heimann stammte aus einem „harmonischen familiären Umfeld“, wie ihre Freundin Clara Stern in einem Bericht von 1948 schrieb. Sie hatte eine psychologische Fachausbildung und kümmerte sich mit ihrer ganzen Kraft ihrer Aufgabe, Kindern in der schweren Zeit der Verfolgung zu helfen. In ihrem Bericht über Johanna Heimann beschreibt Clara Stern, eine enge Vertraute von Käthe Kollwitz, die alltägliche Situation der Judenverfolgung als eine andauernde Drangsalierung, die teilweise mit „unverdächtigen“ Mitteln durchgeführt wurden: Die Bekanntgabe von Verordnungen, Verboten, Geboten und ähnlichen amtlichen Verlautbarungen hatte als „Flüsterpropaganda“ zu geschehen, da dem jüdischen Informationsblatt der Abdruck der staatlichen Maßnahmen verboten war. So war einerseits sichergestellt, dass die „nichtjüdische“ Bevölkerung nicht umfassend informiert wurde und andererseits die jüdische Bevölkerung nur bruchstückhaft von den Maßnahmen erfuhr, was der Gestapo wiederum die Möglichkeit eröffnete, Strafmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung einzuleiten.<br />
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Johanna Heimann arbeitete mit ihrer ganzen Kraft zum Wohle der ihr anvertrauten Kinder und wurde durch Clara Stern und ihren Bruder, einen rechtskundigen Menschen, in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Diese versorgten sie auch in den Zeiten, als Kleidung und Nahrung für die jüdische Bevölkerung nur über Marken zu erhalten war, mit den Waren des täglichen Bedarfs, die sie ansonsten nicht bekommen hätte – sei es, weil sie die eingeschränkten Einkaufszeiten nicht wahrnehmen konnte, sei es, weil die langen Fußmärsche zu kräftezehrend waren.<br />
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Clara Stern fasste das Wesen Johanna Heimanns so zusammen: „Liebe war der Inhalt ihres Lebens – Liebe zu den Menschen, aus einer tiefen, kraftvollen und dennoch überzarten Seele in einem mehr als gebrechlichen Körper – Menschenliebe, die ihren Reichtum in seiner ganzen Fülle über die Mitmenschen ausgießen musste – und Liebe strömte ihr von den Menschen zurück – wer für seelische Werte einen Sinn hatte und sie näher kennenlernte, der wurde von dieser Persönlichkeit unwiderstehlich angezogen.“<br />
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Johanna Heimann wurde Ende Dezember 1942, an einem der kältesten Tage des Jahres, bei minus 20° aus ihrer letzten Wohnung in der Spichernstraße 19 in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Am 12. Januar 1943 wurde Johanna Heimannsie gemeinsam mit fast 1200 weiteren Personen – unter ihnen auch Else Ury, der Autorin der „Nesthäkchen-Bücher“ – nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Johanna Heimann (geb. am 5. Mai 1891 in Berlin) wohnte in der Emser Straße 16 bis zu ihrem erzwungenen Umzug in die Spichernstraße 19 wo sie bei Arnold Israel Korn zur Untermiete wohnte. Eingezogen war sie hier am 15. August 1942.

Johanna Heimann stammte aus einem „harmonischen familiären Umfeld“, wie ihre Freundin Clara Stern in einem Bericht von 1948 schrieb. Sie hatte eine psychologische Fachausbildung und kümmerte sich mit ihrer ganzen Kraft ihrer Aufgabe, Kindern in der schweren Zeit der Verfolgung zu helfen. In ihrem Bericht über Johanna Heimann beschreibt Clara Stern, eine enge Vertraute von Käthe Kollwitz, die alltägliche Situation der Judenverfolgung als eine andauernde Drangsalierung, die teilweise mit „unverdächtigen“ Mitteln durchgeführt wurden: Die Bekanntgabe von Verordnungen, Verboten, Geboten und ähnlichen amtlichen Verlautbarungen hatte als „Flüsterpropaganda“ zu geschehen, da dem jüdischen Informationsblatt der Abdruck der staatlichen Maßnahmen verboten war. So war einerseits sichergestellt, dass die „nichtjüdische“ Bevölkerung nicht umfassend informiert wurde und andererseits die jüdische Bevölkerung nur bruchstückhaft von den Maßnahmen erfuhr, was der Gestapo wiederum die Möglichkeit eröffnete, Strafmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung einzuleiten.

Johanna Heimann arbeitete mit ihrer ganzen Kraft zum Wohle der ihr anvertrauten Kinder und wurde durch Clara Stern und ihren Bruder, einen rechtskundigen Menschen, in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Diese versorgten sie auch in den Zeiten, als Kleidung und Nahrung für die jüdische Bevölkerung nur über Marken zu erhalten war, mit den Waren des täglichen Bedarfs, die sie ansonsten nicht bekommen hätte – sei es, weil sie die eingeschränkten Einkaufszeiten nicht wahrnehmen konnte, sei es, weil die langen Fußmärsche zu kräftezehrend waren.

Clara Stern fasste das Wesen Johanna Heimanns so zusammen: „Liebe war der Inhalt ihres Lebens – Liebe zu den Menschen, aus einer tiefen, kraftvollen und dennoch überzarten Seele in einem mehr als gebrechlichen Körper – Menschenliebe, die ihren Reichtum in seiner ganzen Fülle über die Mitmenschen ausgießen musste – und Liebe strömte ihr von den Menschen zurück – wer für seelische Werte einen Sinn hatte und sie näher kennenlernte, der wurde von dieser Persönlichkeit unwiderstehlich angezogen.“

Johanna Heimann wurde Ende Dezember 1942, an einem der kältesten Tage des Jahres, bei minus 20° aus ihrer letzten Wohnung in der Spichernstraße 19 in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Am 12. Januar 1943 wurde Johanna Heimannsie gemeinsam mit fast 1200 weiteren Personen – unter ihnen auch Else Ury, der Autorin der „Nesthäkchen-Bücher“ – nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.