Dr. Fritz Pfeffer

Verlegeort
Lietzenburger Str. 20 b
Historischer Name
Passauer Str. 33
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
12. September 2007
Geboren
30. April 1889 in Gießen
Beruf
Zahnarzt
Flucht
in die Niederlande
Deportation
nach Westerbork
Später deportiert
nach Auschwitz
Später deportiert
nach Neuengamme
Ermordet
20. Dezember 1944 in Neuengamme

Fritz Pfeffer wurde am 30. April 1889 in Gießen geboren. Seine Eltern waren Kaufleute und führten im Stadtzentrum von Gießen ein Konfektionsgeschäft. <br />
Nach dem Abitur studierte Fritz Pfeffer Zahnmedizin in Berlin und promovierte. Um 1922 eröffnete er in der Passauer Straße 33 eine eigene Praxis. Hier wohnte er auch mit seiner Ehefrau Vera, geborene Bythiner. Der gemeinsame Sohn Werner wurde 1927 geboren. <br />
Im Jahr 1933 ließ sich Fritz Pfeffer scheiden und erhielt das Sorgerecht für den Sohn zugesprochen, der weiter bei ihm lebte. Gemeinsam unternahmen sie wiederholt Ruderwanderungen. Als passionierter Wassersportler verbrachte Fritz Pfeffer einen großen Teil seiner Freizeit bei der Rudergemeinschaft Undine in der Grünauer Dahmestraße. <br />
Nach seiner Scheidung lernte Fritz Pfeffer die nichtjüdische Charlotte Kaletta kennen, mit der er fortan zusammenlebte. Die nationalsozialistischen Rassegesetze machten eine Heirat unmöglich. <br />
Fritz Pfeffer konnte den elfjährigen Werner im Dezember 1938 mit einem Kindertransport zu seinem Bruder Ernst nach England schicken. Er selbst floh zusammen mit Charlotte Kaletta in die Niederlande. Auch dort konnten sie nicht heiraten. Die geplante weitere Emigration nach Südamerika misslang. <br />
In Amsterdam arbeitete Fritz Pfeffer wieder als Zahnarzt. Am 16. November 1942 tauchte er unter. Seine Patientin Miep Gies sorgte dafür, dass er im Hinterhaus der Prinsengracht 263 Zuflucht fand. Das Versteck teilte er mit sieben weiteren Personen, darunter Anne Frank und ihrer Familie.<br />
Das Versteck flog auf und Fritz Pfeffer wurde zusammen mit den anderen Untergetauchten am 4. August 1944 verhaftet. Über das Konzentrationslager Westerbork wurde er nach Auschwitz und schließlich nach Neuengamme deportiert. Dort starb Fritz Pfeffer am 20. Dezember 1944.<br />
Sein Sohn Werner Pfeffer und seine Frau Charlotte Kaletta überlebten. Charlotte Kaletta blieb in Amsterdam, wo sie am 13. Juni 1985 starb. Ihre Ehe mit Fritz Pfeffer wurde 1953 rückwirkend zum 31. Mai 1937 anerkannt. Werner Pfeffer übersiedelte 1946 in die USA und änderte seinen Namen in Peter Pepper. Er starb am 15. Februar 1995. Die erste Ehefrau Fritz Pfeffers, Vera Bythiner, wurde in Auschwitz ermordet.<br />

Fritz Pfeffer wurde am 30. April 1889 in Gießen geboren. Seine Eltern waren Kaufleute und führten im Stadtzentrum von Gießen ein Konfektionsgeschäft.
Nach dem Abitur studierte Fritz Pfeffer Zahnmedizin in Berlin und promovierte. Um 1922 eröffnete er in der Passauer Straße 33 eine eigene Praxis. Hier wohnte er auch mit seiner Ehefrau Vera, geborene Bythiner. Der gemeinsame Sohn Werner wurde 1927 geboren.
Im Jahr 1933 ließ sich Fritz Pfeffer scheiden und erhielt das Sorgerecht für den Sohn zugesprochen, der weiter bei ihm lebte. Gemeinsam unternahmen sie wiederholt Ruderwanderungen. Als passionierter Wassersportler verbrachte Fritz Pfeffer einen großen Teil seiner Freizeit bei der Rudergemeinschaft Undine in der Grünauer Dahmestraße.
Nach seiner Scheidung lernte Fritz Pfeffer die nichtjüdische Charlotte Kaletta kennen, mit der er fortan zusammenlebte. Die nationalsozialistischen Rassegesetze machten eine Heirat unmöglich.
Fritz Pfeffer konnte den elfjährigen Werner im Dezember 1938 mit einem Kindertransport zu seinem Bruder Ernst nach England schicken. Er selbst floh zusammen mit Charlotte Kaletta in die Niederlande. Auch dort konnten sie nicht heiraten. Die geplante weitere Emigration nach Südamerika misslang.
In Amsterdam arbeitete Fritz Pfeffer wieder als Zahnarzt. Am 16. November 1942 tauchte er unter. Seine Patientin Miep Gies sorgte dafür, dass er im Hinterhaus der Prinsengracht 263 Zuflucht fand. Das Versteck teilte er mit sieben weiteren Personen, darunter Anne Frank und ihrer Familie.
Das Versteck flog auf und Fritz Pfeffer wurde zusammen mit den anderen Untergetauchten am 4. August 1944 verhaftet. Über das Konzentrationslager Westerbork wurde er nach Auschwitz und schließlich nach Neuengamme deportiert. Dort starb Fritz Pfeffer am 20. Dezember 1944.
Sein Sohn Werner Pfeffer und seine Frau Charlotte Kaletta überlebten. Charlotte Kaletta blieb in Amsterdam, wo sie am 13. Juni 1985 starb. Ihre Ehe mit Fritz Pfeffer wurde 1953 rückwirkend zum 31. Mai 1937 anerkannt. Werner Pfeffer übersiedelte 1946 in die USA und änderte seinen Namen in Peter Pepper. Er starb am 15. Februar 1995. Die erste Ehefrau Fritz Pfeffers, Vera Bythiner, wurde in Auschwitz ermordet.