Erna Ida Teschner geb. Blank

Verlegeort
Antonienstraße 61
Bezirk/Ortsteil
Reinickendorf
Verlegedatum
05. Mai 2003
Geboren
15. Juni 1912 in Berlin
Beruf
Verkäuferin
Ermordet
22. Januar 1944 in Meseritz-Obrawalde

Erna Teschner geb. Blank, wurde am 15. Juni 1912 in Berlin geboren. Sie wuchs in einer<br />
Pflegefamilie auf. Die Hintergründe dafür sind nicht bekannt. 23-jährig heiratete sie den Dreher Kurt Teschner. Mit ihm gemeinsam hatte sie eine Tochter. Als gelernte Verkäufer machte sich Erna Tescher 1941 mit einem kleinen Laden selbstständig.<br />
Ihre erste Einweisung in die Wittenauer Heilstätten ist auf den 14. August 1942 datiert, weitere<br />
folgten. Die Akten geben keine Auskunft darüber, ob sie diesen Schritt möglicherweise freiwillig<br />
ging oder ob ein Arzt die Einweisung veranlasst hatte. Aus den Akten bekommt man den Eindruck, dass Erna Tescher eine eher ängstliche Person war, die große Menschenan-sammlungen mied, weil sie ihr Unbehagen bereiteten. Auch fühlte sie sich von alltäglichen Situationen schnell(er) überfordert. Es war möglicherweise die nationalsozialistische Gesellschaft, bei ihrer ersten Einweisung zudem eine Gesellschaft, die sich seit drei Jahren im Krieg befand, die diese Gefühle verstärkte. Gleichzeitig fehlte den Ärzten sowie dem Pflegeperson jedes Verständnis und jede Empathie für die Situation von Erna Teschner. Alle in den Akten verzeichneten Therapien sollten das Ziel haben, sie ruhig zu stellen. Der zuständige Amtsarzt war außerdem der Meinung, sie müsse zwangsweise sterilisiert werden. Zu diesem radikalen Eingriff kam es nicht mehr, da sie im Dezember 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Meseritz Obrawalde verlegt wurde, wo sie am 22. Januar 1944 starb. Die offizielle Todesursache lautete Darmgrippe. Doch deuten alle Fakten darauf, dass sie Opfer der dezentralen Euthanasie geworden war.

Erna Teschner geb. Blank, wurde am 15. Juni 1912 in Berlin geboren. Sie wuchs in einer
Pflegefamilie auf. Die Hintergründe dafür sind nicht bekannt. 23-jährig heiratete sie den Dreher Kurt Teschner. Mit ihm gemeinsam hatte sie eine Tochter. Als gelernte Verkäufer machte sich Erna Tescher 1941 mit einem kleinen Laden selbstständig.
Ihre erste Einweisung in die Wittenauer Heilstätten ist auf den 14. August 1942 datiert, weitere
folgten. Die Akten geben keine Auskunft darüber, ob sie diesen Schritt möglicherweise freiwillig
ging oder ob ein Arzt die Einweisung veranlasst hatte. Aus den Akten bekommt man den Eindruck, dass Erna Tescher eine eher ängstliche Person war, die große Menschenan-sammlungen mied, weil sie ihr Unbehagen bereiteten. Auch fühlte sie sich von alltäglichen Situationen schnell(er) überfordert. Es war möglicherweise die nationalsozialistische Gesellschaft, bei ihrer ersten Einweisung zudem eine Gesellschaft, die sich seit drei Jahren im Krieg befand, die diese Gefühle verstärkte. Gleichzeitig fehlte den Ärzten sowie dem Pflegeperson jedes Verständnis und jede Empathie für die Situation von Erna Teschner. Alle in den Akten verzeichneten Therapien sollten das Ziel haben, sie ruhig zu stellen. Der zuständige Amtsarzt war außerdem der Meinung, sie müsse zwangsweise sterilisiert werden. Zu diesem radikalen Eingriff kam es nicht mehr, da sie im Dezember 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Meseritz Obrawalde verlegt wurde, wo sie am 22. Januar 1944 starb. Die offizielle Todesursache lautete Darmgrippe. Doch deuten alle Fakten darauf, dass sie Opfer der dezentralen Euthanasie geworden war.