Hedwig Hartung

Verlegeort
Kastanienallee 29
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
09. Juni 2009
Geboren
12. Januar 1914 in Berlin
Beruf
Kindergärtnerin

Hedwig Hartung gehörte zum Berliner Arbeiterwiderstand und war für die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation aktiv - eine der größten Widerstandsgruppierungen gegen das Naziregime in den Jahren 1942 bis 1945. Die in Berlin am 12. Januar 1914 geborene Tochter eines Optikers absolvierte nach dem Besuch der Volksschule im Berliner Fröbel-Haus eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Von Jugend an politisch interessiert, war sie ab 1929 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend, später der SPD und der SAP. 1933 wurde die bei der Stadt angestellte Kindergärtnerin wegen ihrer politischen Aktivitäten gemaßregelt und entlassen. In den folgenden Jahren war sie als Verkäuferin, Sprechstundenhilfe und Stenotypistin tätig. Am 14. Oktober 1935 wurde sie zusammen mit einer Gruppe um Elisabeth Schumacher, die bei Miles aktiv war, festgenommen und am 22. April 1936 vom Berliner Kammergericht freigesprochen. In dieser Zeit lebte sie in der Kastanienallee 29 in Prenzlauer Berg. 1939 heiratete sie einen Mann namens Sicker; die kinderlose Ehe wurde 1941 wieder geschieden. Seit Anfang 1944 war sie in der Propagandaabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) als Sekretärin tätig, wo sie Heinrich Werner begegnete, der für die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation aktiv war. Sie unterstützte ihn und nahm an illegalen Zusammenkünften der Gruppe teil, die Werner im OKW initiiert hatte. Am 8. Juli 1944 begleitete sie Werner zu einem illegalen Treffen und wurde Zeugin seiner Festnahme.<br />
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Eine Woche später fiel sie selbst in die Hände der Gestapo. Sie wurde zusammen mit Heinrich Werner und Erwin Freyer angeklagt und stand am 18. September 1944 vor dem Volksgerichtshof. Die beiden Mitangeklagten wurden zum Tode verurteilt. Sie selbst wurde, wie schon 1936, freigesprochen. Danach kam sie in verschiedene Konzentrationslager. Im Dezember wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung entlassen, starb sie am 26. Februar 1945 an den Folgen der Haft.

Hedwig Hartung gehörte zum Berliner Arbeiterwiderstand und war für die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation aktiv - eine der größten Widerstandsgruppierungen gegen das Naziregime in den Jahren 1942 bis 1945. Die in Berlin am 12. Januar 1914 geborene Tochter eines Optikers absolvierte nach dem Besuch der Volksschule im Berliner Fröbel-Haus eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Von Jugend an politisch interessiert, war sie ab 1929 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend, später der SPD und der SAP. 1933 wurde die bei der Stadt angestellte Kindergärtnerin wegen ihrer politischen Aktivitäten gemaßregelt und entlassen. In den folgenden Jahren war sie als Verkäuferin, Sprechstundenhilfe und Stenotypistin tätig. Am 14. Oktober 1935 wurde sie zusammen mit einer Gruppe um Elisabeth Schumacher, die bei Miles aktiv war, festgenommen und am 22. April 1936 vom Berliner Kammergericht freigesprochen. In dieser Zeit lebte sie in der Kastanienallee 29 in Prenzlauer Berg. 1939 heiratete sie einen Mann namens Sicker; die kinderlose Ehe wurde 1941 wieder geschieden. Seit Anfang 1944 war sie in der Propagandaabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) als Sekretärin tätig, wo sie Heinrich Werner begegnete, der für die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation aktiv war. Sie unterstützte ihn und nahm an illegalen Zusammenkünften der Gruppe teil, die Werner im OKW initiiert hatte. Am 8. Juli 1944 begleitete sie Werner zu einem illegalen Treffen und wurde Zeugin seiner Festnahme.

Eine Woche später fiel sie selbst in die Hände der Gestapo. Sie wurde zusammen mit Heinrich Werner und Erwin Freyer angeklagt und stand am 18. September 1944 vor dem Volksgerichtshof. Die beiden Mitangeklagten wurden zum Tode verurteilt. Sie selbst wurde, wie schon 1936, freigesprochen. Danach kam sie in verschiedene Konzentrationslager. Im Dezember wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung entlassen, starb sie am 26. Februar 1945 an den Folgen der Haft.