Otto Oldenburg

Verlegeort
Revaler Str. 6
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
05. Juli 2008
Geboren
21. Juni 1894 in Berlin
Beruf
Mechaniker / Stadtverordneter
Verhaftet
28. Februar 1933 in
Verhaftet
Februar 1933 bis Juli 1934 in einem Emdslandlager
Verhaftet
April 1937 bis Juni 1937 in Sachsenhausen
Verhaftet
September 1939 bis März 1942 in Sachsenhausen
Ermordet
11. März 1942 in Sachsenhausen

<i>„Während der Zeit seiner Inhaftierungen führte<br />
Cläre Oldenburg bei uns im Zeltlager Sammlungen<br />
durch, deren Erträge sie dann bei ihren Sprech-<br />
erlaubnissen ihrem Mann zusteckte. Diese Geld-<br />
beträge dienten dazu, dem Genossen Oldenburg<br />
und seinen Mitgefangenen einige Erleichterungen<br />
zu verschaffen, sich Zeitungen oder zusätzliche<br />
Lebensmittel kaufen zu können. </i>“<br />
Reinhold Kalleja 1955 <br />
<br />
Der Mechaniker Otto Oldenburg, Sohn eines Buchbinders, trat 1918 in die Freie Sozialistische Jugend ein. Im Februar 1919 wurde er in die Zentrale dieser Organisation gewählt. Im gleichen Jahr trat er in die KPD ein. Er arbeitete bei der Firma Siemens, war Mitglied des DMV und wurde 1923 wegen „Aufhetzung der Arbeiter zum Streik“ entlassen. Weil er auf der Schwarzen Liste der Metallbetriebe stand, war er lange arbeitslos. 1925 wurde er in die BV Friedrichshain gewählt. 1926 stellte ihn die russisch-österreichische Handelsgesellschaft zum Schein als Korrespondenten ein, in Wirklichkeit war er für den Nachrichtendienst der KPD tätig. Nach seiner Verhaftung verurteilte ihn das Reichsgericht 1928 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu eineinhalb Jahren Festungshaft. Durch eine Amnestie kam er bald darauf frei. 1933 wurde er als Stadtverordneter wiedergewählt. Wie allen Kommunisten wurde ihm noch vor der ersten Sitzung das Mandat entzogen, indem er von der neuen Versammlung ausgeschlossen wurde. Bereits am 28.Februar 1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes, war er festgenommen worden und wurde erst im Juli 1934 aus einem Emslandlager entlassen. Im April 1937 wurde er erneut verhaftet und war bis Juni 1937 im KZ Sachsenhausen. Bei Kriegsbeginn im September 1939 brachte man ihn erneut nach Sachsenhausen, wo er zweieinhalb Jahre später starb.

„Während der Zeit seiner Inhaftierungen führte
Cläre Oldenburg bei uns im Zeltlager Sammlungen
durch, deren Erträge sie dann bei ihren Sprech-
erlaubnissen ihrem Mann zusteckte. Diese Geld-
beträge dienten dazu, dem Genossen Oldenburg
und seinen Mitgefangenen einige Erleichterungen
zu verschaffen, sich Zeitungen oder zusätzliche
Lebensmittel kaufen zu können.

Reinhold Kalleja 1955

Der Mechaniker Otto Oldenburg, Sohn eines Buchbinders, trat 1918 in die Freie Sozialistische Jugend ein. Im Februar 1919 wurde er in die Zentrale dieser Organisation gewählt. Im gleichen Jahr trat er in die KPD ein. Er arbeitete bei der Firma Siemens, war Mitglied des DMV und wurde 1923 wegen „Aufhetzung der Arbeiter zum Streik“ entlassen. Weil er auf der Schwarzen Liste der Metallbetriebe stand, war er lange arbeitslos. 1925 wurde er in die BV Friedrichshain gewählt. 1926 stellte ihn die russisch-österreichische Handelsgesellschaft zum Schein als Korrespondenten ein, in Wirklichkeit war er für den Nachrichtendienst der KPD tätig. Nach seiner Verhaftung verurteilte ihn das Reichsgericht 1928 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu eineinhalb Jahren Festungshaft. Durch eine Amnestie kam er bald darauf frei. 1933 wurde er als Stadtverordneter wiedergewählt. Wie allen Kommunisten wurde ihm noch vor der ersten Sitzung das Mandat entzogen, indem er von der neuen Versammlung ausgeschlossen wurde. Bereits am 28.Februar 1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes, war er festgenommen worden und wurde erst im Juli 1934 aus einem Emslandlager entlassen. Im April 1937 wurde er erneut verhaftet und war bis Juni 1937 im KZ Sachsenhausen. Bei Kriegsbeginn im September 1939 brachte man ihn erneut nach Sachsenhausen, wo er zweieinhalb Jahre später starb.