Max Samuel

Verlegeort
Pestalozzistr. 95
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
26. April 2012
Geboren
20. Dezember 1877 in Berlin
Flucht in den Tod
04. August 1940 in Berlin

Max Samuel wurde am 20. Dezember 1877 in Berlin geboren. Von Beruf war er Musiker. Ab 1928 hatte er eine eher bescheidene Wohnung in Moabit, im Erdgeschoss der Perleberger Strasse 14. Dort führt ihn das Adressbuch bis 1934, dann zog er in die Pestalozzistrasse 95. Beruflich hatte er es inzwischen vermutlich nicht leicht. Die 1933 vom Nazi-Propagandaminister und Leiter der Reichskulturkammer Joseph Goebbels eingeführte Zwangsmitgliedschaft in der Reichsmusikkammer und der gleichzeitige Ausschluss von Juden kamen einem Berufsverbot gleich. Das wird auch Max Samuel betroffen haben. Vielleicht fand er zunächst noch Erwerbsmöglichkeiten durch den daraufhin gegründeten „Kulturbund Deutscher Juden“, der sich 1935 in „Reichsverband jüdischer Kulturbünde in Deutschland“ umbenennen musste, da es nach der nationalsozialistischen Anschauung keine „deutschen“ Juden geben konnte. Durch den Verband wurde dank Mitgliederbeiträgen arbeitslosen Künstlern ein bescheidenes Einkommen ermöglicht. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde die Arbeit jüdischer Künstler weiter erschwert, nur der Berliner Jüdische Kulturbund wurde nicht aufgelöst. Seine Möglichkeiten waren aber zunehmend eingeschränkt, 1941 wurde auch er verboten. Max Samuel erlebte das nicht mehr: am 4. August 1940 nahm er sich das Leben.

Max Samuel wurde am 20. Dezember 1877 in Berlin geboren. Von Beruf war er Musiker. Ab 1928 hatte er eine eher bescheidene Wohnung in Moabit, im Erdgeschoss der Perleberger Strasse 14. Dort führt ihn das Adressbuch bis 1934, dann zog er in die Pestalozzistrasse 95. Beruflich hatte er es inzwischen vermutlich nicht leicht. Die 1933 vom Nazi-Propagandaminister und Leiter der Reichskulturkammer Joseph Goebbels eingeführte Zwangsmitgliedschaft in der Reichsmusikkammer und der gleichzeitige Ausschluss von Juden kamen einem Berufsverbot gleich. Das wird auch Max Samuel betroffen haben. Vielleicht fand er zunächst noch Erwerbsmöglichkeiten durch den daraufhin gegründeten „Kulturbund Deutscher Juden“, der sich 1935 in „Reichsverband jüdischer Kulturbünde in Deutschland“ umbenennen musste, da es nach der nationalsozialistischen Anschauung keine „deutschen“ Juden geben konnte. Durch den Verband wurde dank Mitgliederbeiträgen arbeitslosen Künstlern ein bescheidenes Einkommen ermöglicht. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde die Arbeit jüdischer Künstler weiter erschwert, nur der Berliner Jüdische Kulturbund wurde nicht aufgelöst. Seine Möglichkeiten waren aber zunehmend eingeschränkt, 1941 wurde auch er verboten. Max Samuel erlebte das nicht mehr: am 4. August 1940 nahm er sich das Leben.