Erwin Berger

Verlegeort
Schönhauser Allee 164
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
23. Juli 2012
Geboren
07. März 1931 in Berlin
Deportation
am 06. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Erwin Berger wurde am 7. März 1931 in Berlin-Prenzlauer Berg geboren. Er hatte einen zwei Jahre älteren Bruder, Emanuel. Der Vater von Erwin und Emanuel Berger hatte deren Mutter verlassen und war nach Palästina ausgewandert. Daraufhin gab die Mutter, die mit einem neuen Mann zusammen war, ihre Kinder 1936 in die kleine private Kinderpension Donat-Lindenbaum. Dort, in der Schönhauser Allee 164a, wuchsen die zwei Brüder unter der Obhut der 1898 in Wien geborenen Alice Donat auf.<br />
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Emanuel Berger beschreibt seinen Bruder Erwin als einen bildhübschen Jungen mit lockigen Haaren. Er muss ein überaus ruhiges, intelligentes und begabtes Kind gewesen sein, das sehr schnell lesen konnte und später begierig unter anderem Englisch lernte. Beide Kinder besuchten zunächst die benachbarte Volksschule in der Schönhauser Allee 162. <br />
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Bereits seit frühester Kindheit wurden Erwin und Emanuel Berger von den anderen Kindern sowie der Lehrer- und Nachbarschaft ausgegrenzt und schlecht behandelt. 1938, nachdem Adolf Hitler veranlasst hatte, dass jüdische Kinder keine „deutschen“ Schulen mehr besuchen durften, wechselten die Brüder auf eine jüdische Schule.<br />
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Am 3. oder 4. März 1943 wurden Erwin und Emanuel Berger zusammen mit Alice Donat, Frau Lin-denbaum, der zweiten Leiterin der Kinderpension, und deren Ehemann von der Gestapo festgenommen und in die Synagoge in der Levetzowstraße in Berlin-Moabit gebracht, die den Nazis ab Ende 1941 als Sammelstelle für Deportationen diente. Von dort wurde Erwin Berger am 6. März 1943 zusammen mit seinem Bruder und seiner Ziehmutter Alice Donat im „35. Osttransport“ nach Auschwitz gebracht. An der Rampe wurden die drei getrennt: Emanuel Berger wurde zu den Arbeitsfähigen eingeteilt, während Erwin und Alice Donat in die Gaskammern geschickt wurden. Erwin Berger wurde am 7. März 1943, seinem zwölften Geburtstag, ermordet.<br />
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Emanuel Berger überlebte Auschwitz und wanderte nach dem Krieg nach Australien aus.<br />
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Erwin Berger wurde am 7. März 1931 in Berlin-Prenzlauer Berg geboren. Er hatte einen zwei Jahre älteren Bruder, Emanuel. Der Vater von Erwin und Emanuel Berger hatte deren Mutter verlassen und war nach Palästina ausgewandert. Daraufhin gab die Mutter, die mit einem neuen Mann zusammen war, ihre Kinder 1936 in die kleine private Kinderpension Donat-Lindenbaum. Dort, in der Schönhauser Allee 164a, wuchsen die zwei Brüder unter der Obhut der 1898 in Wien geborenen Alice Donat auf.

Emanuel Berger beschreibt seinen Bruder Erwin als einen bildhübschen Jungen mit lockigen Haaren. Er muss ein überaus ruhiges, intelligentes und begabtes Kind gewesen sein, das sehr schnell lesen konnte und später begierig unter anderem Englisch lernte. Beide Kinder besuchten zunächst die benachbarte Volksschule in der Schönhauser Allee 162.

Bereits seit frühester Kindheit wurden Erwin und Emanuel Berger von den anderen Kindern sowie der Lehrer- und Nachbarschaft ausgegrenzt und schlecht behandelt. 1938, nachdem Adolf Hitler veranlasst hatte, dass jüdische Kinder keine „deutschen“ Schulen mehr besuchen durften, wechselten die Brüder auf eine jüdische Schule.

Am 3. oder 4. März 1943 wurden Erwin und Emanuel Berger zusammen mit Alice Donat, Frau Lin-denbaum, der zweiten Leiterin der Kinderpension, und deren Ehemann von der Gestapo festgenommen und in die Synagoge in der Levetzowstraße in Berlin-Moabit gebracht, die den Nazis ab Ende 1941 als Sammelstelle für Deportationen diente. Von dort wurde Erwin Berger am 6. März 1943 zusammen mit seinem Bruder und seiner Ziehmutter Alice Donat im „35. Osttransport“ nach Auschwitz gebracht. An der Rampe wurden die drei getrennt: Emanuel Berger wurde zu den Arbeitsfähigen eingeteilt, während Erwin und Alice Donat in die Gaskammern geschickt wurden. Erwin Berger wurde am 7. März 1943, seinem zwölften Geburtstag, ermordet.

Emanuel Berger überlebte Auschwitz und wanderte nach dem Krieg nach Australien aus.