Dr. Theodor Haubach

Verlegeort
Falterweg 11
Bezirk/Ortsteil
Westend
Verlegedatum
05. März 2013
Geboren
15. September 1896 in Frankfurt/Main
Verhaftet
1933 in Berlin
Verhaftet
1934 in Berlin
Verhaftet
im KZ Columbiadamm
Verhaftet
im KZ Esterwegen
Verhaftet
1939 in Berlin
Verhaftet
09. August 1944 in Berlin
Hingerichtet
23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee

Der deutsche Journalist, sozialdemokratische Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Theodor Haubach wurde am 15. September 1896 in Frankfurt am Main als einziges Kind des Kaufmanns Emil Haubach und seiner Frau Emilie geboren. Schon ein Jahr später starb sein Vater. Seine Mutter zog mit ihm daraufhin nach Darmstadt, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte.<br />
Am Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium lernte er Carlo Mierendorff kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Beide spätere Sozialdemokraten waren auch politische Gefährten im Kampf gegen den Nationalsozialismus.<br />
Haubach meldete sich nach dem Abitur 1914 freiwillig und wurde im Ersten Weltkrieg mehrfach verwundet und hoch dekoriert. Das erlebte Grauen des Krieges machte ihn zu einem glühenden Kämpfer für Frieden und Demokratie, er begann sich zudem für die Sozialdemokratie zu interessieren. 1920 war er als Kommandant aktiv an der bewaffneten Niederschlagung des Kapp-Putsches in Darmstadt beteiligt.<br />
Haubach studierte nach dem Krieg von 1919 bis 1923 Philosophie und Soziologie und promovierte bei Karl Jaspers zum Dr. phil. Der 1920 in die Hamburger SPD eingetretene Haubach arbeitete von 1924 bis 1929 als Journalist beim sozialdemokratischen „Hamburger Echo“, 1927 wurde er Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft. Haubach erkannt früh, dass die junge Weimarer Demokratie verteidigt werden musste und war 1924 Mitbegründer und führendes Mitglied der demokratischen Vereinigung zum Schutz der Weimarer Republik, dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Haubachs Berliner Jahre begannen als Pressereferent beim Reichsminister des Inneren 1929. Ein Jahr später wurde er Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Berlin.<br />
Der bekannte, sich wehrhaft für die Demokratie einsetzende und den Nazis verhasste Sozialdemokrat wurde gleich nach 1933 kurz verhaftet und baute nach der Freilassung eine SPD-Untergrundorganisation auf, die im Wesentlichen aus sozialdemokratischen Weggefährten seiner Reichsbanner-Zeiten bestand. Es folgten 1934 fast zwei Jahre Haft, erst im Berliner Konzentrationslager Columbiahaus und dann im KZ Esterwegen. 1939 wurde Haubach erneut verhaftet, ließ sich aber auch diesmal nicht einschüchtern und schloss sich nach der Freilassung auf Vermittlung seines Freundes Mierendorff der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis an. In einer geplanten Übergangsregierung sollte der Sozialdemokrat den Posten des Regierungssprechers übernehmen.<br />
Theodor Haubach wurde am 9. August 1944 nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 in seinem Haus Falterweg 11 im Eichkamp verhaftet und am 15. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 23. Januar 1945 wurde der aufrechte Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer Dr. Theodor Haubach von den Nazis durch Erhängen ermordet.<br />
<br />
Haubach war überzeugt: „Die Grenze der Gewalt liegt nun darin, dass sie zwar die Person des Widerstandes vernichten kann. […] Nicht aber kann bei einer solchen Ausrottung die Erinnerung an das Geschehene selbst vernichtet werden.“ Er behielt recht: Die Nationalsozialisten konnten zwar die Person, nicht aber die Erinnerung an ihn und seinen Einsatz für Frieden, Demokratie und Menschenrechte auslöschen.<br />
In Berlin würdigt ihn die Charlottenburger Haubachstraße, die Theodor-Haubach-Schule trägt seinen Namen, und anlässlich seines 60. Todestages hat das Bundespresseamt 2005 seinen Briefingsaal nach dem deutschen Widerstandskämpfer benannt. An seinem letzten Wohnsitz erinnert seit dem 5. März 2013 ein im Jahr des 150-jährigen Bestehens der SPD verlegter Stolperstein an Dr. Theodor Haubach.

Der deutsche Journalist, sozialdemokratische Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Theodor Haubach wurde am 15. September 1896 in Frankfurt am Main als einziges Kind des Kaufmanns Emil Haubach und seiner Frau Emilie geboren. Schon ein Jahr später starb sein Vater. Seine Mutter zog mit ihm daraufhin nach Darmstadt, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte.
Am Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium lernte er Carlo Mierendorff kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Beide spätere Sozialdemokraten waren auch politische Gefährten im Kampf gegen den Nationalsozialismus.
Haubach meldete sich nach dem Abitur 1914 freiwillig und wurde im Ersten Weltkrieg mehrfach verwundet und hoch dekoriert. Das erlebte Grauen des Krieges machte ihn zu einem glühenden Kämpfer für Frieden und Demokratie, er begann sich zudem für die Sozialdemokratie zu interessieren. 1920 war er als Kommandant aktiv an der bewaffneten Niederschlagung des Kapp-Putsches in Darmstadt beteiligt.
Haubach studierte nach dem Krieg von 1919 bis 1923 Philosophie und Soziologie und promovierte bei Karl Jaspers zum Dr. phil. Der 1920 in die Hamburger SPD eingetretene Haubach arbeitete von 1924 bis 1929 als Journalist beim sozialdemokratischen „Hamburger Echo“, 1927 wurde er Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft. Haubach erkannt früh, dass die junge Weimarer Demokratie verteidigt werden musste und war 1924 Mitbegründer und führendes Mitglied der demokratischen Vereinigung zum Schutz der Weimarer Republik, dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Haubachs Berliner Jahre begannen als Pressereferent beim Reichsminister des Inneren 1929. Ein Jahr später wurde er Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Berlin.
Der bekannte, sich wehrhaft für die Demokratie einsetzende und den Nazis verhasste Sozialdemokrat wurde gleich nach 1933 kurz verhaftet und baute nach der Freilassung eine SPD-Untergrundorganisation auf, die im Wesentlichen aus sozialdemokratischen Weggefährten seiner Reichsbanner-Zeiten bestand. Es folgten 1934 fast zwei Jahre Haft, erst im Berliner Konzentrationslager Columbiahaus und dann im KZ Esterwegen. 1939 wurde Haubach erneut verhaftet, ließ sich aber auch diesmal nicht einschüchtern und schloss sich nach der Freilassung auf Vermittlung seines Freundes Mierendorff der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis an. In einer geplanten Übergangsregierung sollte der Sozialdemokrat den Posten des Regierungssprechers übernehmen.
Theodor Haubach wurde am 9. August 1944 nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 in seinem Haus Falterweg 11 im Eichkamp verhaftet und am 15. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 23. Januar 1945 wurde der aufrechte Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer Dr. Theodor Haubach von den Nazis durch Erhängen ermordet.

Haubach war überzeugt: „Die Grenze der Gewalt liegt nun darin, dass sie zwar die Person des Widerstandes vernichten kann. […] Nicht aber kann bei einer solchen Ausrottung die Erinnerung an das Geschehene selbst vernichtet werden.“ Er behielt recht: Die Nationalsozialisten konnten zwar die Person, nicht aber die Erinnerung an ihn und seinen Einsatz für Frieden, Demokratie und Menschenrechte auslöschen.
In Berlin würdigt ihn die Charlottenburger Haubachstraße, die Theodor-Haubach-Schule trägt seinen Namen, und anlässlich seines 60. Todestages hat das Bundespresseamt 2005 seinen Briefingsaal nach dem deutschen Widerstandskämpfer benannt. An seinem letzten Wohnsitz erinnert seit dem 5. März 2013 ein im Jahr des 150-jährigen Bestehens der SPD verlegter Stolperstein an Dr. Theodor Haubach.