Fritz Rosenberg

Verlegeort
Grunewaldstr. 12
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
20. Dezember 2014
Geboren
06. Juli 1901 in Berlin
Zwangsarbeit
Hilfsarbeiter (einer Firma (unleserlich) in Weißensee)
Deportation
am 26. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Fritz Rosenberg kam am 6. Juli 1901 in Berlin als einziger Sohn der Eheleute Leopold und Eva Rosenberg, geborene Engel, zur Welt. Der Vater war selbstständiger Tapezierer-meister und Dekorateur. Die Familie lebte zunächst in der Templinerstraße 4, dann in der Regensburger Straße 3, ab 1910 in der Gleditschstraße 22 und ab 1935 in der Grunewald-straße 12 in einer Fünfzimmer-Wohnung. Es ist nicht bekannt, welche Schulen Fritz Rosenberg besuchte und welchen Beruf er erlernte. Möglicherweise arbeitete er im väterlichen Betrieb mit. Er blieb unverheiratet und musste zu Beginn der 1940er Jahre zwangsweise als Hilfsarbeiter bei der Firma Kät??? in Weißensee arbeiten. Dafür erhielt er wöchentlich 25,-- bis 26,-- RM. Am 29. September 1942 holte man seinen Vater, seine Mutter und seine verwitwete Tante Clara Lesser, die seit ca. 1936 bei ihnen wohnte, ab und deportierte sie mit dem 3. großen Alterstransport vom 3. Oktober 1942 nach There-sienstadt. Vorher haben die Eltern und die Tante vermutlich noch kurze Zeit in dem Altersheim in der Gerlachstraße 19-22 gewohnt. Eine Eintragung in der Vermögens-erklärung von Clara Lesser deutet darauf hin. Möglicherweise wollten sie ihren Sohn bzw. Neffen auf diese Weise schützen. Er selbst blieb noch einige Wochen in der Grunewald-straße 12 wohnen. Der Hauseigentümer aber hatte nichts Eiligeres zu tun, als am 1. Oktober 1942 an die Vermögensverwertungsstelle zu schreiben und für die Wohnung der Eheleute Rosenberg seine Mietansprüche anzumelden. Insbesondere machte er darauf aufmerksam, dass sich Fritz Rosenberg noch in der Wohnung befand. Einen Tag später meldete er, dass der Sohn die geforderten 35,-- RM Miete gezahlt hätte. Die Jüdische Kultusvereinigung bestätigte der Vermögensverwertungsstelle am 4. Dezember 1942, dass Fritz Rosenberg die Wohnung Ende Oktober geräumt hatte. Ab dem 26. Oktober 1942 wohnte er bei der Familie Mendelsohn in der Vorbergstraße 2, Vorderhaus, zweite Etage. Am 23. Februar 1943 füllte er dort seine Vermögenserklärung aus. Demnach besaß er ein Konto in Höhe von 255,88 RM, von denen aber 250,-- RM für W-Deitz (?) abgezogen wurden. Er hatte noch einen Lohnanspruch für eine Woche Arbeit bei der Firma Kät???. Am 14. Februar 1943 wurde ihm in der Großen Hamburger Straße 26 die bereits am 1. Oktober 1942 ausgefüllte Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen dem "Reich" verfallen war. Es ist aufgrund des Ausstellungsdatums davon auszugehen, dass man ursprünglich geplant hatte, ihn zusammen mit seinen Eltern und seiner Tante zu deportieren. <br />
Fritz Rosenberg wurde am 26. Februar 1943 mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Nach diesem Datum gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm. <br />
Am 19. April 1943 nahm ein Gerichtsvollzieher eine Inventarbewertung seines Zimmers in der Vorbergstraße 2 vor. Er stellte fest, dass kein Nachlass vorgefunden wurde. Dieses Resultat meldete er am 2. Juni 1943 der Vermögensverwertungsstelle. Am 24. Januar 1946 (!) wurde die Generalsteuerkasse von der Vermögensverwaltungsstelle des Berliner Magristrats angewiesen, das Sparkassenbuch von Fritz Rosenberg über 12,01 RM in Verwahrung zu nehmen. <br />

Fritz Rosenberg kam am 6. Juli 1901 in Berlin als einziger Sohn der Eheleute Leopold und Eva Rosenberg, geborene Engel, zur Welt. Der Vater war selbstständiger Tapezierer-meister und Dekorateur. Die Familie lebte zunächst in der Templinerstraße 4, dann in der Regensburger Straße 3, ab 1910 in der Gleditschstraße 22 und ab 1935 in der Grunewald-straße 12 in einer Fünfzimmer-Wohnung. Es ist nicht bekannt, welche Schulen Fritz Rosenberg besuchte und welchen Beruf er erlernte. Möglicherweise arbeitete er im väterlichen Betrieb mit. Er blieb unverheiratet und musste zu Beginn der 1940er Jahre zwangsweise als Hilfsarbeiter bei der Firma Kät??? in Weißensee arbeiten. Dafür erhielt er wöchentlich 25,-- bis 26,-- RM. Am 29. September 1942 holte man seinen Vater, seine Mutter und seine verwitwete Tante Clara Lesser, die seit ca. 1936 bei ihnen wohnte, ab und deportierte sie mit dem 3. großen Alterstransport vom 3. Oktober 1942 nach There-sienstadt. Vorher haben die Eltern und die Tante vermutlich noch kurze Zeit in dem Altersheim in der Gerlachstraße 19-22 gewohnt. Eine Eintragung in der Vermögens-erklärung von Clara Lesser deutet darauf hin. Möglicherweise wollten sie ihren Sohn bzw. Neffen auf diese Weise schützen. Er selbst blieb noch einige Wochen in der Grunewald-straße 12 wohnen. Der Hauseigentümer aber hatte nichts Eiligeres zu tun, als am 1. Oktober 1942 an die Vermögensverwertungsstelle zu schreiben und für die Wohnung der Eheleute Rosenberg seine Mietansprüche anzumelden. Insbesondere machte er darauf aufmerksam, dass sich Fritz Rosenberg noch in der Wohnung befand. Einen Tag später meldete er, dass der Sohn die geforderten 35,-- RM Miete gezahlt hätte. Die Jüdische Kultusvereinigung bestätigte der Vermögensverwertungsstelle am 4. Dezember 1942, dass Fritz Rosenberg die Wohnung Ende Oktober geräumt hatte. Ab dem 26. Oktober 1942 wohnte er bei der Familie Mendelsohn in der Vorbergstraße 2, Vorderhaus, zweite Etage. Am 23. Februar 1943 füllte er dort seine Vermögenserklärung aus. Demnach besaß er ein Konto in Höhe von 255,88 RM, von denen aber 250,-- RM für W-Deitz (?) abgezogen wurden. Er hatte noch einen Lohnanspruch für eine Woche Arbeit bei der Firma Kät???. Am 14. Februar 1943 wurde ihm in der Großen Hamburger Straße 26 die bereits am 1. Oktober 1942 ausgefüllte Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen dem "Reich" verfallen war. Es ist aufgrund des Ausstellungsdatums davon auszugehen, dass man ursprünglich geplant hatte, ihn zusammen mit seinen Eltern und seiner Tante zu deportieren.
Fritz Rosenberg wurde am 26. Februar 1943 mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Nach diesem Datum gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm.
Am 19. April 1943 nahm ein Gerichtsvollzieher eine Inventarbewertung seines Zimmers in der Vorbergstraße 2 vor. Er stellte fest, dass kein Nachlass vorgefunden wurde. Dieses Resultat meldete er am 2. Juni 1943 der Vermögensverwertungsstelle. Am 24. Januar 1946 (!) wurde die Generalsteuerkasse von der Vermögensverwaltungsstelle des Berliner Magristrats angewiesen, das Sparkassenbuch von Fritz Rosenberg über 12,01 RM in Verwahrung zu nehmen.