Alice Cassirer geb. Stein

Verlegeort
Gustav-Freytag Straße 7
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
26. April 1893 in Schoppinitz / Szopienice
Beruf
kaufmännische Angestellte
Deportation
am 19. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
08. Mai 1945 in Auschwitz

Alice Cassirer, geb. Stein wurde am 26. April 1893 in Schopinitz (heute Szopienice) bei Kattowitz/Schlesien geboren. Ihr Ehemann Arthur Cassirer wurde am 28. Dezember 1891 in Dresden geboren. Wo und wann die beiden geheiratet haben und zu welchem Zeitpunkt sie nach Berlin gezogen sind, ist leider nicht bekannt. <br />
Die Eheleute hatten die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Februar 1918 wurde ihr Sohn Heinz geboren, im November 1919 ihre Tochter Gertrud. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann, der eine Buchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse betrieb, bei seiner Arbeit. <br />
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Schöneberg lebte die Familie in der 3. Etage des Miethauses in der Gustav-Freytag-Straße 7, wo sich auch die Buchhandlung befand. Etwa in den Jahren 1930/31 wurden Buchhandlung und Kleinverlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade in Weißensee verlegt, während der Wohnsitz weiterhin in Schöneberg verblieb. 1937 wurden die Buchhandlung und der Verlag arisiert. Der Versuch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen, um das Einkommen zu sichern, endete ein Jahr später mit dem Ausschluss durch die Nationalsozialisten. <br />
Ab 1939 findet sich schließlich die Schöneberger Straße 25 in Berlin-Kreuzberg als Adresse, die direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen unfreiwillig bezogen werden musste.<br />
<br />
Die Tochter Gertrud ist im Jahre 2010 verstorben, sodass von ihr keine weiteren Informationen zu erhalten sind. Sie hat den Holocaust durch Emigration überlebt. In den vorhandenen Akten ist zu finden, dass Alice und Arthur Cassirer noch lange gehofft hatten, dass Gertrud im Exil Visa für sie erhalten würde. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist es jedoch dazu nicht mehr gekommen.<br />
Der Sohn Heinz ist auf dem Weg nach Palästina von der deutschen Wehrmacht im Herbst 1941 erschossen worden. <br />

Alice Cassirer, geb. Stein wurde am 26. April 1893 in Schopinitz (heute Szopienice) bei Kattowitz/Schlesien geboren. Ihr Ehemann Arthur Cassirer wurde am 28. Dezember 1891 in Dresden geboren. Wo und wann die beiden geheiratet haben und zu welchem Zeitpunkt sie nach Berlin gezogen sind, ist leider nicht bekannt.
Die Eheleute hatten die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Februar 1918 wurde ihr Sohn Heinz geboren, im November 1919 ihre Tochter Gertrud. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann, der eine Buchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse betrieb, bei seiner Arbeit.
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Schöneberg lebte die Familie in der 3. Etage des Miethauses in der Gustav-Freytag-Straße 7, wo sich auch die Buchhandlung befand. Etwa in den Jahren 1930/31 wurden Buchhandlung und Kleinverlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade in Weißensee verlegt, während der Wohnsitz weiterhin in Schöneberg verblieb. 1937 wurden die Buchhandlung und der Verlag arisiert. Der Versuch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen, um das Einkommen zu sichern, endete ein Jahr später mit dem Ausschluss durch die Nationalsozialisten.
Ab 1939 findet sich schließlich die Schöneberger Straße 25 in Berlin-Kreuzberg als Adresse, die direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen unfreiwillig bezogen werden musste.

Die Tochter Gertrud ist im Jahre 2010 verstorben, sodass von ihr keine weiteren Informationen zu erhalten sind. Sie hat den Holocaust durch Emigration überlebt. In den vorhandenen Akten ist zu finden, dass Alice und Arthur Cassirer noch lange gehofft hatten, dass Gertrud im Exil Visa für sie erhalten würde. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist es jedoch dazu nicht mehr gekommen.
Der Sohn Heinz ist auf dem Weg nach Palästina von der deutschen Wehrmacht im Herbst 1941 erschossen worden.