Schlama Klainberg

Verlegeort
Christinenstr. 23
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
14. Juni 2018
Geboren
06. November 1890 in Kłobuck (Schlesien)
Beruf
Schuhmacher
Abgeschoben
1938 im Rahmen der "Polenaktion"
Schicksal unbekannt

Schlama (Salomon) Klainberg wurde am 6. November 1890 in Klobuck, Polen geboren als Sohn von Lewka Klajnberg und Pessy Zoltan. Es ist nicht klar, wann Schlama nach Berlin kam. Er war gelernter Schuhmacher und öffnete irgendwann einen Schusterladen in der Christinenstraße 23, im selben Haus, in welchem er auch mit seiner Familie lebte. Schlamas Sohn erinnert sich, dass sich die Familienwohnung im Hochparterre befand, gleich oberhalb der Werkstatt.<br />
<br />
Irgendwann in den 1920ern traf Schlama Ettel Feldt. Sie heirateten in Berlin am 25. September 1928. Im folgenden Jahr am 21. September 1929 kam ihr einziger Sohn Siegmar im Israelitischen Krankenheim in der Elsässer Straße 85 (heute Torstraße 146) zur Welt. Auf der Geburtsurkunde von Siegmar ist vermerkt, dass die Familie in der Straßburger Straße 20 lebte, obwohl Schlama Klainberg im Jüdischen Adressbuch in der Christinenstraße 26 gemeldet war und Ettel Klainberg in der Strassburger Straße 20. Warum sie zu diesem Zeitpunkt verschiedene Adressen hatten ist ungeklärt. Eventuell hatte Schlama eine Möglichkeit gefunden, in der Christinenstraße 23 einen Schusterladen zu eröffnen und lebte in der Christinenstraße 26 noch allein, bis eine Wohnung in der Christinenstraße 23 frei wurde, die für die gesamte Familie als Unterkunft dienen konnte.<br />
Am frühen Morgen des 28. Oktober 1938 wurde Schlama Klainberg verhaftet und im Rahmen der sogenannten “Polenaktion” nach Bentschen (pol. Zbasyn) gebracht. Während dieser Aktion wurden ca. 16.000 jüdische Männer und Jungen mit polnischer Staatsbürgerschaft zur polnischen Grenze gebracht und dort interniert. Alle Personen wurden morgens ohne jegliche Vorwarnung in ihren Wohnungen verhaftet. Die Unterlagen des Internierungslagers in Bentschen belegen, dass Schlama Klainberg dort registriert wurde und sogar eine örtliche Adresse hatte. Einige der Inhaftierten konnten schließlich noch innerhalb Polens weiterreisen, einige waren in der Lage, Ausreisepapiere für weitere Staaten zu beantragen und einigen wurde die zeitweise Rückkehr nach Deutschland erlaubt, um dort ihre Frauen und Kinder nachzuholen und ihre Angelegenheiten zu regeln bevor sie nach Polen zurückkehren mussten.<br />
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Ob Schlama das Lager in Bentschen irgendwann verlassen konnte oder an einen weiteren Ort depotiert wurde, bevor das Lager im August 1939 geschlossen wurde, ist unklar. Es ist möglich, dass Schlama vor seinem Tod noch im Ghetto von Lodz gelebt hat, da dort jemand seines Namens verzeichnet ist. Ob es sich aber um ihn handelt, ist nicht gesichert. Bis heute ist das Schicksal von Schlama Klainberg nach seiner Ankunft in Bentschen ungewiss.<br />

Schlama (Salomon) Klainberg wurde am 6. November 1890 in Klobuck, Polen geboren als Sohn von Lewka Klajnberg und Pessy Zoltan. Es ist nicht klar, wann Schlama nach Berlin kam. Er war gelernter Schuhmacher und öffnete irgendwann einen Schusterladen in der Christinenstraße 23, im selben Haus, in welchem er auch mit seiner Familie lebte. Schlamas Sohn erinnert sich, dass sich die Familienwohnung im Hochparterre befand, gleich oberhalb der Werkstatt.

Irgendwann in den 1920ern traf Schlama Ettel Feldt. Sie heirateten in Berlin am 25. September 1928. Im folgenden Jahr am 21. September 1929 kam ihr einziger Sohn Siegmar im Israelitischen Krankenheim in der Elsässer Straße 85 (heute Torstraße 146) zur Welt. Auf der Geburtsurkunde von Siegmar ist vermerkt, dass die Familie in der Straßburger Straße 20 lebte, obwohl Schlama Klainberg im Jüdischen Adressbuch in der Christinenstraße 26 gemeldet war und Ettel Klainberg in der Strassburger Straße 20. Warum sie zu diesem Zeitpunkt verschiedene Adressen hatten ist ungeklärt. Eventuell hatte Schlama eine Möglichkeit gefunden, in der Christinenstraße 23 einen Schusterladen zu eröffnen und lebte in der Christinenstraße 26 noch allein, bis eine Wohnung in der Christinenstraße 23 frei wurde, die für die gesamte Familie als Unterkunft dienen konnte.
Am frühen Morgen des 28. Oktober 1938 wurde Schlama Klainberg verhaftet und im Rahmen der sogenannten “Polenaktion” nach Bentschen (pol. Zbasyn) gebracht. Während dieser Aktion wurden ca. 16.000 jüdische Männer und Jungen mit polnischer Staatsbürgerschaft zur polnischen Grenze gebracht und dort interniert. Alle Personen wurden morgens ohne jegliche Vorwarnung in ihren Wohnungen verhaftet. Die Unterlagen des Internierungslagers in Bentschen belegen, dass Schlama Klainberg dort registriert wurde und sogar eine örtliche Adresse hatte. Einige der Inhaftierten konnten schließlich noch innerhalb Polens weiterreisen, einige waren in der Lage, Ausreisepapiere für weitere Staaten zu beantragen und einigen wurde die zeitweise Rückkehr nach Deutschland erlaubt, um dort ihre Frauen und Kinder nachzuholen und ihre Angelegenheiten zu regeln bevor sie nach Polen zurückkehren mussten.

Ob Schlama das Lager in Bentschen irgendwann verlassen konnte oder an einen weiteren Ort depotiert wurde, bevor das Lager im August 1939 geschlossen wurde, ist unklar. Es ist möglich, dass Schlama vor seinem Tod noch im Ghetto von Lodz gelebt hat, da dort jemand seines Namens verzeichnet ist. Ob es sich aber um ihn handelt, ist nicht gesichert. Bis heute ist das Schicksal von Schlama Klainberg nach seiner Ankunft in Bentschen ungewiss.