Gertrud Friedmann-Braun geb. Lehfeldt

Verlegeort
Nürnberger Str. 66
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
08. Mai 2019
Geboren
14. Mai 1870 in
Verhaftet
12. Dezember 1942 in Sammellager
Ermordet
16. Dezember 1942 in Berlin

Gertrud Georgiana Hildegard Friedmann-Braun wurde am 14. Mai 1870 als ältestes Kind des Stadtgerichtsrats und Preußischen Landtagsabgeordneten Leonhard Lehfeldt und seiner Ehefrau und Kusine ersten Grades Therese, geb. Lehmann geboren. Gertrud war eine fromme Christin, aber ihre Großeltern waren alle jüdisch, so dass sie unter den Gesetzten der Gewaltherrschaft als Jüdin galt. <br />
Gertrud heiratete den späteren geheimen Justizrat Felix Friedmann im Jahr 1891. <br />
1911 nahmen Felix und Gertrud den Doppelnamen Friedmann-Braun an. <br />
Die Familie lebte mehr als 30 Jahre in der Nürnbergerstraße 66, wo auch Stolpersteine zur Erinnerung an drei von ihren vier Kindern (Hildegard Braun, Gerhard Braun und Johannes Braun) liegen. Mit ihrem musikalischen, schlagfertigen, geistreichen Mann stand Gertrud dort im Mittelpunkt eines lebhaften Kreises von Verwandten, Freunden und Bekannten, darunter viele führende Persönlichkeiten aus der Berliner Kulturwelt, insbesondere aus dem Literatenkreis der “Zwanglosen”. Die Musik und das Musizieren spielten dort immer eine große Rolle. Gertrud selbst hatte eine schöne Sopranstimme, spielte Klavier und schrieb charmante Verse und Briefe. Dazu war sie eine ausgezeichnet Köchin. Sie führte ihren Haushalt mit sanfter Freundlichkeit. Übermäßig großzügig kümmerte sie sich um ihre Kinder, ihre Verwandten und Freunde; sie liebte und wurde geliebt.<br />
1934, nach dem Tode ihres Mannes, zog Gertrud mit Hildegard und Johannes, die beide unverheiratet blieben, in eine kleinere Wohnung in der Kurfürstenstraße 119. Die immer bedrohlicher werdende Repression brachte ihr viel Kummer und Sorge. Die schon genehmigte Ausreise nach England wurde durch Ausbruch des 2. Weltkrieges verhindert. Gertrud erkrankte und im Sommer 1942 erlitt sie einen Schlaganfall. Sie war dem Tod schon nahe als sie mit Hildegard am 12.12.1942 von der Gestapo in Haft genommen und zu einem Sammellager, wahrscheinlich in der Gerlachstrasse, gebracht wurde. Dort ist sie angeblich am 16.12.1942 gestorben. Die Behörden hatten geplant, sie nach Theresienstadt zu deportieren, aber ihr Name ist in der Liste der Gefangenen im Alterstransport Nr. 78 ausgekreuzt. Die Familie glaubte aufgrund von Informationen, die aber heute nicht mehr beweisbar sind, dass man Gertrud eine tödliche Injektion gegeben habe und dass sie in den Armen ihrer Tochter Hildegard gestorben sei. Ihre Leiche wurde der Familie freigegeben und sie wurde am 31.12.1942 nach einer bewegenden Trauerfeier mit zahlreichen Trauergästen auf dem Evangelischen Südwestfriedhof Stahnsdorf begraben. Gertrud starb im Alter von 72 Jahren.

Gertrud Georgiana Hildegard Friedmann-Braun wurde am 14. Mai 1870 als ältestes Kind des Stadtgerichtsrats und Preußischen Landtagsabgeordneten Leonhard Lehfeldt und seiner Ehefrau und Kusine ersten Grades Therese, geb. Lehmann geboren. Gertrud war eine fromme Christin, aber ihre Großeltern waren alle jüdisch, so dass sie unter den Gesetzten der Gewaltherrschaft als Jüdin galt.
Gertrud heiratete den späteren geheimen Justizrat Felix Friedmann im Jahr 1891.
1911 nahmen Felix und Gertrud den Doppelnamen Friedmann-Braun an.
Die Familie lebte mehr als 30 Jahre in der Nürnbergerstraße 66, wo auch Stolpersteine zur Erinnerung an drei von ihren vier Kindern (Hildegard Braun, Gerhard Braun und Johannes Braun) liegen. Mit ihrem musikalischen, schlagfertigen, geistreichen Mann stand Gertrud dort im Mittelpunkt eines lebhaften Kreises von Verwandten, Freunden und Bekannten, darunter viele führende Persönlichkeiten aus der Berliner Kulturwelt, insbesondere aus dem Literatenkreis der “Zwanglosen”. Die Musik und das Musizieren spielten dort immer eine große Rolle. Gertrud selbst hatte eine schöne Sopranstimme, spielte Klavier und schrieb charmante Verse und Briefe. Dazu war sie eine ausgezeichnet Köchin. Sie führte ihren Haushalt mit sanfter Freundlichkeit. Übermäßig großzügig kümmerte sie sich um ihre Kinder, ihre Verwandten und Freunde; sie liebte und wurde geliebt.
1934, nach dem Tode ihres Mannes, zog Gertrud mit Hildegard und Johannes, die beide unverheiratet blieben, in eine kleinere Wohnung in der Kurfürstenstraße 119. Die immer bedrohlicher werdende Repression brachte ihr viel Kummer und Sorge. Die schon genehmigte Ausreise nach England wurde durch Ausbruch des 2. Weltkrieges verhindert. Gertrud erkrankte und im Sommer 1942 erlitt sie einen Schlaganfall. Sie war dem Tod schon nahe als sie mit Hildegard am 12.12.1942 von der Gestapo in Haft genommen und zu einem Sammellager, wahrscheinlich in der Gerlachstrasse, gebracht wurde. Dort ist sie angeblich am 16.12.1942 gestorben. Die Behörden hatten geplant, sie nach Theresienstadt zu deportieren, aber ihr Name ist in der Liste der Gefangenen im Alterstransport Nr. 78 ausgekreuzt. Die Familie glaubte aufgrund von Informationen, die aber heute nicht mehr beweisbar sind, dass man Gertrud eine tödliche Injektion gegeben habe und dass sie in den Armen ihrer Tochter Hildegard gestorben sei. Ihre Leiche wurde der Familie freigegeben und sie wurde am 31.12.1942 nach einer bewegenden Trauerfeier mit zahlreichen Trauergästen auf dem Evangelischen Südwestfriedhof Stahnsdorf begraben. Gertrud starb im Alter von 72 Jahren.