Eisig Izek Hütter

Verlegeort
Linienstraße 64
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
20. September 2019
Geboren
21. April 1901 in Landshut (Karpatenvorland) / Łańcut
Abgeschoben
28. Oktober 1938 nach Bentschen / Zbąszyń ("Polenaktion")
Deportation
am 13. September 1939 nach Sachsenhausen
Später deportiert
nach Auschwitz
Ermordet
07. Januar 1943 in Auschwitz

Eisig Izek Hütter wurde am 21. April 1901 in Lancut, Galizien (heute Polen) geboren. Er hatte mehrere Brüder, sonst ist wenig über seine Familie bekannt. Um 1920 ging er nach Berlin, wo er als Hausierer tätig war. Sein acht Jahre jüngerer Bruder Moses folgte ihm. Hier lernte Eisig Hütter Sara Engelhardt kennen; sie heirateten und bekamen zwei Kinder, Doris (geboren 1929) und Herbert (geboren 1931). <br />
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Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten spürte Eisig Hütter die Gefahr für seine Familie und reiste 1936 nach Palästina, wo bereits Brüder von ihm lebten, um die Situation der Geflüchteten und ihrer Familien einzuschätzen. Er kehrte nach Berlin zurück. Seine Gründe für einen Verbleib in Deutschland sind nicht überliefert.<br />
<br />
In den frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1938 wurde er zu Hause von der Polizei geweckt, musste sich in kürzester Zeit anziehen, einige Habseligkeiten packen und zusammen mit zahlreichen Nachbarn in Polizeibegleitung zum Alexanderplatz laufen. Von dort wurden die jüdischen Männer und Jugendlichen in offenen Lastwagen zur Bahnstation in Treptow gebracht. Mit der Bahn fuhren sie bis zur polnischen Grenze, wo sie ausstiegen und nach 36-stündigem Warten zu Fuß durchs Niemandsland nach Bentschen (Zbąszyń) gelangten. Dort lebten sie in katastrophalen Bedingungen in und um einer ehemaligen Stallanlage der polnischen Kavallerie. Etwa 8.000 polnische Männer und Jugendliche aus mehreren deutschen Städten waren betroffen, vereinzelt auch Frauen und Kinder.<br />
<br />
Als Gewerbetreibender musste Eisig Hütter im September 1939 nach Berlin zurückkehren, um sein Geschäft abzuwickeln und den Erlös an die Machthaber abzugeben. Unmittelbar danach wurde er nach Sachsenhausen gebracht, wo er bis zum Jahreswechsel 1942/43 im Konzentrationslager blieb. Seine Frau und sein Sohn waren bereits tot, als er am 7. Januar 1943 in Auschwitz ermordet wurde.

Eisig Izek Hütter wurde am 21. April 1901 in Lancut, Galizien (heute Polen) geboren. Er hatte mehrere Brüder, sonst ist wenig über seine Familie bekannt. Um 1920 ging er nach Berlin, wo er als Hausierer tätig war. Sein acht Jahre jüngerer Bruder Moses folgte ihm. Hier lernte Eisig Hütter Sara Engelhardt kennen; sie heirateten und bekamen zwei Kinder, Doris (geboren 1929) und Herbert (geboren 1931).

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten spürte Eisig Hütter die Gefahr für seine Familie und reiste 1936 nach Palästina, wo bereits Brüder von ihm lebten, um die Situation der Geflüchteten und ihrer Familien einzuschätzen. Er kehrte nach Berlin zurück. Seine Gründe für einen Verbleib in Deutschland sind nicht überliefert.

In den frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1938 wurde er zu Hause von der Polizei geweckt, musste sich in kürzester Zeit anziehen, einige Habseligkeiten packen und zusammen mit zahlreichen Nachbarn in Polizeibegleitung zum Alexanderplatz laufen. Von dort wurden die jüdischen Männer und Jugendlichen in offenen Lastwagen zur Bahnstation in Treptow gebracht. Mit der Bahn fuhren sie bis zur polnischen Grenze, wo sie ausstiegen und nach 36-stündigem Warten zu Fuß durchs Niemandsland nach Bentschen (Zbąszyń) gelangten. Dort lebten sie in katastrophalen Bedingungen in und um einer ehemaligen Stallanlage der polnischen Kavallerie. Etwa 8.000 polnische Männer und Jugendliche aus mehreren deutschen Städten waren betroffen, vereinzelt auch Frauen und Kinder.

Als Gewerbetreibender musste Eisig Hütter im September 1939 nach Berlin zurückkehren, um sein Geschäft abzuwickeln und den Erlös an die Machthaber abzugeben. Unmittelbar danach wurde er nach Sachsenhausen gebracht, wo er bis zum Jahreswechsel 1942/43 im Konzentrationslager blieb. Seine Frau und sein Sohn waren bereits tot, als er am 7. Januar 1943 in Auschwitz ermordet wurde.