Sara Hütter geb. Engelhardt

Verlegeort
Linienstraße 64
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
20. September 2019
Geboren
24. November 1905 in Landeshut (Schlesien) / Kamienna Góra
Deportation
am 19. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga

Sara Engelhardt wurde am 14. November 1905 in Landeshut, Schlesien geboren. Sie hatte mehrere Geschwister, von denen nur der Name ihrer Schwester Regina bekannt ist. Ihr Vater Chaim Engelhardt war Fischhändler, ihre sehr geliebte Mutter Deborah Engelhardt (geb. Gottreich) Hausfrau. <br />
<br />
Sara Engelhardt zog mit ihrer Familie nach Berlin. Ihre Mutter Deborah, genannt Doris, starb hier 1925 im Alter von 58 Jahren und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet. Ihr zum Gedenken wurden alle Mädchen in der Familie Doris genannt. <br />
<br />
Sara heiratete den Kaufmann Eisig Izek Hütter und bezog mit ihm eine Wohnung in der Linienstraße 64. Sie bekamen zwei Kinder, Doris, geboren 1929, und Herbert, geboren 1931. Wenige Häuser weiter, in der Linienstraße 61/Ecke Gormannstraße 19a, lebte ihre Schwester Regina mit ihrem Mann Isaak Schipper, einem Schneider. <br />
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1938 wurde Saras Vater Chaim Engelhardt wegen seiner polnischen Staatsangehörigkeit ausgewiesen. Er zog mit seiner zweiten Ehefrau über Polen, Russland und Sibirien, wo sie das Ende des Zweiten Weltkriegs abwarteten, nach Uruguay. In Montevideo lebte er, krank und gelähmt, bis zu seinem Tod 1951.<br />
<br />
Saras Ehemann Eisig Hütter wurde im Rahmen der „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938 nach Bentschen/Zbąszyń verschleppt. Sara wurde daraufhin, wie ihre Verwandten Hermann und Paula Schipper, zu Zwangsarbeit bei Krone & Co. (Feinmechanik) in Berlin-Treptow verpflichtet. Ein knappes Jahr nach seiner Ausweisung kehrte Eisig Hütter nach Berlin zurück, wickelte sein Geschäft ab und wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen. Er starb 1943 in Auschwitz.<br />
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1942 erkrankte Saras Tochter Doris schwer und wurde stationär im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße im Wedding behandelt. Während Doris’ Krankenhausaufenthalt wurde Sara zusammen mit ihrem Sohn Herbert am 19. Oktober 1942 von Berlin nach Riga deportiert, wo beide sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Sara wurde 47, Herbert starb mit 11 Jahren. Doris wurde nach der Behandlung im Krankenhaus im Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert und im Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo die 14-Jährige ermordet wurde.

Sara Engelhardt wurde am 14. November 1905 in Landeshut, Schlesien geboren. Sie hatte mehrere Geschwister, von denen nur der Name ihrer Schwester Regina bekannt ist. Ihr Vater Chaim Engelhardt war Fischhändler, ihre sehr geliebte Mutter Deborah Engelhardt (geb. Gottreich) Hausfrau.

Sara Engelhardt zog mit ihrer Familie nach Berlin. Ihre Mutter Deborah, genannt Doris, starb hier 1925 im Alter von 58 Jahren und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet. Ihr zum Gedenken wurden alle Mädchen in der Familie Doris genannt.

Sara heiratete den Kaufmann Eisig Izek Hütter und bezog mit ihm eine Wohnung in der Linienstraße 64. Sie bekamen zwei Kinder, Doris, geboren 1929, und Herbert, geboren 1931. Wenige Häuser weiter, in der Linienstraße 61/Ecke Gormannstraße 19a, lebte ihre Schwester Regina mit ihrem Mann Isaak Schipper, einem Schneider.


1938 wurde Saras Vater Chaim Engelhardt wegen seiner polnischen Staatsangehörigkeit ausgewiesen. Er zog mit seiner zweiten Ehefrau über Polen, Russland und Sibirien, wo sie das Ende des Zweiten Weltkriegs abwarteten, nach Uruguay. In Montevideo lebte er, krank und gelähmt, bis zu seinem Tod 1951.

Saras Ehemann Eisig Hütter wurde im Rahmen der „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938 nach Bentschen/Zbąszyń verschleppt. Sara wurde daraufhin, wie ihre Verwandten Hermann und Paula Schipper, zu Zwangsarbeit bei Krone & Co. (Feinmechanik) in Berlin-Treptow verpflichtet. Ein knappes Jahr nach seiner Ausweisung kehrte Eisig Hütter nach Berlin zurück, wickelte sein Geschäft ab und wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen. Er starb 1943 in Auschwitz.

1942 erkrankte Saras Tochter Doris schwer und wurde stationär im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße im Wedding behandelt. Während Doris’ Krankenhausaufenthalt wurde Sara zusammen mit ihrem Sohn Herbert am 19. Oktober 1942 von Berlin nach Riga deportiert, wo beide sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Sara wurde 47, Herbert starb mit 11 Jahren. Doris wurde nach der Behandlung im Krankenhaus im Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert und im Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo die 14-Jährige ermordet wurde.