Albert Hartmann

Location 
Geibelstraße 2a
District
Kreuzberg
Stone was laid
08 September 2022
Born
11 December 1925 in Berlin
Deportation
on 17 November 1941 to Kowno (Kauen), Fort IX
Murdered
25 November 1941 in Kowno (Kauen), Fort IX

Albert Hartmann kam am 11. Dezember 1925 in Berlin als Sohn des jüdischen Kaufmanns Arthur Hartmann und dessen Ehefrau Fanny, geb. Joachimsthal, zur Welt. Er wurde nach dem ältesten Bruder seines Vaters benannt, der 1920 an seinen im Ersten Weltkrieg erlittenen Verwundungen verstorben war. Die Familie wohnte zunächst in der Kreuzberger Tempelherrenstraße 3, um 1935 zog sie in die Geibelstraße 2, Aufgang 2 (heute Nr. 2a).

Albert Hartmann wurde an Ostern 1932 in die 217. Volksschule in der Wilmsstraße 10 (heute Bürgermeister-Herz-Grundschule) eingeschult. Seit April 1938 besuchte er die 184. Volksschule in der Graefestraße 85-88 (heute Albrecht-von-Graefe-Schule).

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Hartmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.

Die Schule verließ Albert Hartmann im März 1940. Es ist nicht bekannt, ob er noch eine Ausbildung beginnen konnte oder Zwangsarbeit verrichten musste.

Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnte er sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der 15-jährige Albert Hartmann wurde mit seinen Eltern Mitte November 1941 in die Synagoge Levetzowstraße in Moabit verschleppt, die kurz vorher zum Sammellager umfunktioniert worden war. Vom Bahnhof Grunewald wurden sie am 17. November 1941 mit dem 6. Osttransport nach Kowno (Kaunas), Fort IX deportiert. Nach vier Tagen kamen sie in der heute zweitgrößten Stadt Litauens an. Das Fort IX, ein Teil der alten Befestigungsanlage von Kaunas, war eine Exekutionsstätte der SS, in der zehntausende Juden aus dem Ghetto Kaunas und deportierte Juden aus dem Deutschen Reich ermordet wurden. Arthur, Fanny und Albert Hartmann wurden dort am 25. November 1941 erschossen.