Bertha Levy née Katschke

Bertha Katschke wurde am 17. Januar 1884 im preußischen Lissa (polnisch Leszno) geboren. Sie heiratete im Februar 1897 den 1873 in Berlin geborenen Seelig Levy.

In ihrer Eheurkunde sind ihre Berufe mit Näherin und Buchbinder verzeichnet. Ihre Töchter Frida (*1897), Hertha (*1905) und Käte (*1909) wurden in Berlin-Mitte in der Weydinger Str. geboren.

Am 2. Oktober 1916 zog die Familie Levy mit ihren drei Töchtern in die Greifswalder Str.3 in Berlin-Prenzlauer Berg. Ab 1918 wird Seelig Levy im Berliner Adressbuch als „Handelsmann“ geführt.

Die Tochter Hertha heiratete im April 1937 Herbert Loszynski. Das Ehepaar wohnte in der Jablonskistr. 7. Sie verließen Deutschland 1940 und gingen nach Italien. Die beiden anderen Töchter blieben bei den Eltern im Quergebäude Parterre der Greifswalder Str. 3 wohnen. Am 7. Februar 1941 verstarb Bertha Levy im Jüdischen Krankenhaus Wedding an einem Schlaganfall.

Nur acht Monate später wurden Seelig und die Töchter Frida und Käte am 29.10.1941 mit dem "III. Transport" ins Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert. Von dort wurden alle drei am 06.05.1942 ins Vernichtungslager Kulmhof „verlegt“ und dort – vermutlich noch am gleichen Tag – ermordet.

1963 stellten Hertha und Herbert Loszynski von Bolivien aus einen Wiedergutmachungsantrag an die (west-)deutschen Behörden.

Am 27. August 2021 wurden auf Initiative der IG Prenzlauer Berg vor der Greifswalder Str. 3 für die Familie Levy vier Stolpersteine verlegt.