Johanna Zander wurde am 07. Dezember 1874 in Schlochau/Westpreußen (polnisch Człuchów) geboren. Sie heiratete im März 1902 in Berlin den Mützenmacher Siegfried Segall. Ihre Eltern, der Pferdehändler Aron Zander und dessen Ehefrau Ernestine, geb. Abraham, waren bereits in Schlochau verstorben.
Vermutlich wohnte das Ehepaar Segall in Berlin zur Untermiete, bis es 1918 in die Greifswalder Str. 3 zog. Hier übernahm Siegfried offenbar die Mützenfabrik Alfred Kalmann, die er wahrscheinlich bis 1939 betrieb. In den Unterlagen der Volkszählung vom 17.05.1939 werden Siegfried und Johanna noch mit der Anschrift Greifswalder Str. 3 erfasst.
Zwischen Mai und Oktober 1939 musste das Ehepaar Segall zwangsweise in die Allensteiner Str. 38 umziehen. Noch 1941 wird Siegfried im Berliner Adressbuch unter dieser Anschrift als „Mützenmacher“ genannt.
Johanna Segall starb im August 1942 in der Allensteiner Str. an Lungenkrebs.
Siegfried musste bei der Firma C. Pose Wehrausrüstungen, Genshagener Str., in Berlin-Zehlendorf Zwangsarbeit leisten, bis er Ende Februar 1943 im Zuge der „Fabrikaktion“ verhaftet wurde.
Der 66-Jährige wurde am 01.03.1943 mit dem „31. Osttransport“ von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.
Am 27. August 2021 wurden für Siegfried und Johanna Segall vor der Greifswalder Str. 3 Stolpersteine verlegt.
All texts and images on this website are protected by copyright and may not be used without the permission of the copyright holder.