Dr. Hans Arthur Selberg

Location 
Katharinenstr. 20
District
Halensee
Stone was laid
10 May 2019
Born
24 November 1899 in Offenbach am Main
Occupation
Chemiker
Deportation
on 29 January 1943 to Auschwitz
Murdered
10 February 1943 in Auschwitz

Hans Selberg wurde am 24. November 1899 in Offenbach am Main als Sohn des Kaufmanns Willy Selberg geboren. Nach dem Umzug nach München besuchte Hans Selberg vom Schuljahr 1910/11 bis 1912/13 das Maximiliansgymnasium und anschließend vom Schuljahr 1913/14 bis 1916/17 das Realgymnasium in München. Am 1. August 1917 wurde er zum Heeresdienst in das 1. Bayerische Feldartillerie-Regiment eingezogen und nahm 1918 an den Kämpfen an der Westfront beim 8. Aktiven Bayerischen Feldartillerie-Regiment teil. Nach Ende des Ersten Weltkriegs besuchte Hans Selberg vom 15. Januar 1919 bis 15. Juli 1919 den Kriegsteilnehmer-Sonderkurs des Neuen Realgymnasiums in München und verließ dieses am 15. Juli 1919 mit dem Reifezeugnis.<br />
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Anschließend studierte er ab dem Wintersemester 1919/20 bis zum Sommersemester 1924 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Chemie und legte am dortigen Laboratorium für angewandte Chemie am 23. Februar 1922 das anorganische und am 15. Januar 1924 das organische Verbandexamen ab. Danach arbeitete Hans Selberg von Januar bis Dezember 1924 an seiner Doktorarbeit, deren Titel lautete: „Über Diaminotriphenylmethan“. In seinem Lebenslauf teilt Selberg mit, dass die Doktorarbeit auf Veranlassung eines Dr. H. Weil in München entstand und in dessen Laboratorium ausgeführt wurde. <br />
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Nach Fertigstellung der Doktorarbeit stellte Hans Selberg am 10. Februar 1925 einen Antrag an die Philosophische Fakultät der Universität Gießen auf Zulassung zur Promotion. Als Hauptfach für das Promotionsverfahren wählte er Chemie, als Nebenfächer Physikalische Chemie und Physik. Referent des Promotionsverfahrens war der Gießener ordentliche Professor für Chemie, Karl Josef Elbs. Die mündliche Prüfung bestand Selberg am 28. Februar 1925 mit der Note „Gut“. Nach Ablieferung der erforderlichen Pflichtexemplare der Dissertation erhielt Hans Selberg am 16. Juli 1925 das Doktordiplom ausgestellt. <br />
<br />
Hans Arthur Selberg fand bei der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Arbeit als Privatangestellter im Institut für Chemie. Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, als das Gesetz zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ erlassen wurde, verloren alle Juden im öffentlichen und Staatsdienst- so auch Hans Selberg seine Anstellung dort. Er wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet im Lampenwerk Ehrich und Graetz in Treptow.<br />
Aus dieser Zeit gibt es einen Zahlungsnachweis der Firma.<br />
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Er und seine Frau Margot Selberg mussten die Katharinenstraße verlassen und zwangsweise umziehen in die Wernerstr. 7 in Wannsee. Über das Sammellager in der Großen Hamburger Straße wurden sie mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.

Hans Selberg wurde am 24. November 1899 in Offenbach am Main als Sohn des Kaufmanns Willy Selberg geboren. Nach dem Umzug nach München besuchte Hans Selberg vom Schuljahr 1910/11 bis 1912/13 das Maximiliansgymnasium und anschließend vom Schuljahr 1913/14 bis 1916/17 das Realgymnasium in München. Am 1. August 1917 wurde er zum Heeresdienst in das 1. Bayerische Feldartillerie-Regiment eingezogen und nahm 1918 an den Kämpfen an der Westfront beim 8. Aktiven Bayerischen Feldartillerie-Regiment teil. Nach Ende des Ersten Weltkriegs besuchte Hans Selberg vom 15. Januar 1919 bis 15. Juli 1919 den Kriegsteilnehmer-Sonderkurs des Neuen Realgymnasiums in München und verließ dieses am 15. Juli 1919 mit dem Reifezeugnis.

Anschließend studierte er ab dem Wintersemester 1919/20 bis zum Sommersemester 1924 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Chemie und legte am dortigen Laboratorium für angewandte Chemie am 23. Februar 1922 das anorganische und am 15. Januar 1924 das organische Verbandexamen ab. Danach arbeitete Hans Selberg von Januar bis Dezember 1924 an seiner Doktorarbeit, deren Titel lautete: „Über Diaminotriphenylmethan“. In seinem Lebenslauf teilt Selberg mit, dass die Doktorarbeit auf Veranlassung eines Dr. H. Weil in München entstand und in dessen Laboratorium ausgeführt wurde.

Nach Fertigstellung der Doktorarbeit stellte Hans Selberg am 10. Februar 1925 einen Antrag an die Philosophische Fakultät der Universität Gießen auf Zulassung zur Promotion. Als Hauptfach für das Promotionsverfahren wählte er Chemie, als Nebenfächer Physikalische Chemie und Physik. Referent des Promotionsverfahrens war der Gießener ordentliche Professor für Chemie, Karl Josef Elbs. Die mündliche Prüfung bestand Selberg am 28. Februar 1925 mit der Note „Gut“. Nach Ablieferung der erforderlichen Pflichtexemplare der Dissertation erhielt Hans Selberg am 16. Juli 1925 das Doktordiplom ausgestellt.

Hans Arthur Selberg fand bei der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Arbeit als Privatangestellter im Institut für Chemie. Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, als das Gesetz zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ erlassen wurde, verloren alle Juden im öffentlichen und Staatsdienst- so auch Hans Selberg seine Anstellung dort. Er wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet im Lampenwerk Ehrich und Graetz in Treptow.
Aus dieser Zeit gibt es einen Zahlungsnachweis der Firma.

Er und seine Frau Margot Selberg mussten die Katharinenstraße verlassen und zwangsweise umziehen in die Wernerstr. 7 in Wannsee. Über das Sammellager in der Großen Hamburger Straße wurden sie mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.