Margot Selberg née Wreschner

Location 
Katharinenstr. 20
District
Halensee
Stone was laid
10 May 2019
Born
08 April 1905 in Berlin
Occupation
Sekretärin
Deportation
on 29 January 1943 to Auschwitz
Murdered
10 February 1943 in Auschwitz

Margot Selberg wurde am 8.4. 1905 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Leo Wreschner und Margarete Wreschner geb. Josephson. Sie hatte noch einen Bruder Alfred Wrescher, der am 15. Juli 1901 geboren wurde.<br />
Die Familie wohnte in der Potsdamer Str. 63, von 1925 bis 1931 war Margot mit ihrem Vater in der Schillerstr. 104 gemeldet.<br />
<br />
Bis 1933 war sie als Sekretärin bei der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft im Institut für Biochemie tätig.<br />
Sie heiratete am 9. August 1930 Hans-Arthur Selberg und bekam danach laut einer Notiz zur Gehaltsliste nur noch die Hälfte des Verheiratetenwohnungsgeldes.<br />
Mit ihrem Mann Arthur Selberg wohnte sie für kurze Zeit in der Joachim-Friedrich- Str. 49, auch ihr Vater Leo lebte dort.<br />
Später zog das Ehepaar in die Katharinenstr. 20. Auch Margot wurde aus dem Dienst entlassen, obwohl der Abteilungsleiter „Tabakforschung“ dies noch mit einem Empfehlungsschreiben für sie und zwei andere Angestellte verhindern wollte. Dort heißt es: „Zu Gunsten von Frau Dr. Selberg führe ich an, dass sie durch ihre Arbeit ihre in bedrängten Verhältnissen lebenden Eltern zu unterstützen hat. Der unermüdliche Fleiß, die bewährte Tüchtigkeit und ungewöhnliche Arbeitswilligkeit der Damen, die seit ihrer Anstellung täglich eine fast 10stündige Dienstzeit innegehalten haben, dürfte der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bekannt sein.“<br />
Diese Fürsprache verhinderte die Entlassung nicht. <br />
<br />
Ob das Ehepaar aus finanziellen oder anderen Gründen die Katharinenstraße verlassen mussten, ist nicht bekannt. <br />
Sie mussten zwangsweise in die Wernerstr. 7 umziehen und zur Untermiete bei der Familie Belgard wohnen, wo Margot auch als nicht berufstätig galt.<br />
<br />
Am 29.1.1943 wurden sie mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz deportiert, dort wurde sie am 10.2. ermordet.

Margot Selberg wurde am 8.4. 1905 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Leo Wreschner und Margarete Wreschner geb. Josephson. Sie hatte noch einen Bruder Alfred Wrescher, der am 15. Juli 1901 geboren wurde.
Die Familie wohnte in der Potsdamer Str. 63, von 1925 bis 1931 war Margot mit ihrem Vater in der Schillerstr. 104 gemeldet.

Bis 1933 war sie als Sekretärin bei der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft im Institut für Biochemie tätig.
Sie heiratete am 9. August 1930 Hans-Arthur Selberg und bekam danach laut einer Notiz zur Gehaltsliste nur noch die Hälfte des Verheiratetenwohnungsgeldes.
Mit ihrem Mann Arthur Selberg wohnte sie für kurze Zeit in der Joachim-Friedrich- Str. 49, auch ihr Vater Leo lebte dort.
Später zog das Ehepaar in die Katharinenstr. 20. Auch Margot wurde aus dem Dienst entlassen, obwohl der Abteilungsleiter „Tabakforschung“ dies noch mit einem Empfehlungsschreiben für sie und zwei andere Angestellte verhindern wollte. Dort heißt es: „Zu Gunsten von Frau Dr. Selberg führe ich an, dass sie durch ihre Arbeit ihre in bedrängten Verhältnissen lebenden Eltern zu unterstützen hat. Der unermüdliche Fleiß, die bewährte Tüchtigkeit und ungewöhnliche Arbeitswilligkeit der Damen, die seit ihrer Anstellung täglich eine fast 10stündige Dienstzeit innegehalten haben, dürfte der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bekannt sein.“
Diese Fürsprache verhinderte die Entlassung nicht.

Ob das Ehepaar aus finanziellen oder anderen Gründen die Katharinenstraße verlassen mussten, ist nicht bekannt.
Sie mussten zwangsweise in die Wernerstr. 7 umziehen und zur Untermiete bei der Familie Belgard wohnen, wo Margot auch als nicht berufstätig galt.

Am 29.1.1943 wurden sie mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz deportiert, dort wurde sie am 10.2. ermordet.