Anna Pessen née Schnurmacher

Location 
Sybelstr. 39
District
Charlottenburg
Stone was laid
08 November 2011
Born
22 November 1890 in Berlin
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Anna Pessen wurde am 22. November 1890 in Berlin als Anna Schnurmacher geboren. Sie war mit dem Kaufmann Harry Pessen, geboren am 28. August 1883, verheiratet, der 1936 in Meran (Italien) Selbstmord beging. Er führte einen 1911 gegründeten Vertrieb für Getreide-, Futtermittel und Saatgut und war in den Adressbüchern zunächst in der Güntzelstraße 35, später in der Augsburger Straße 16, dann ab 1934 in der Sybelstraße 39 eingetragen. Nach seinem Freitod übernahm Arthur Goebel, Leonhardtstraße 2, die Firma, wobei ungewiss bleibt, ob es sich um einen damals noch möglichen Verkauf oder um eine Enteignung durch den NS-Staat handelte.<br />
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Anna Pessen hatte ein warmherziges Wesen und begrüßte ihre Neffen mit „dicken, feuchten Küssen, was wir gar nicht mochten“, so erinnerte sich einer von ihnen. Sie bekamen von „Onkel Harry und Tante Anna“ aber auch großzügige Geschenke, darunter eine „Wagendecke“, wie Großneffe Noam Pessen, der in Israel lebt, aus Erzählungen weiß.<br />
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Als letzte Anschrift, von wo Anna Pessen zur Deportation abgeholt werde, wird Hansa-Ufer 8 angegeben. Warum sie sich dort aufhielt und was sich dort ereignete, ist nicht rekonstruierbar. Auf diesem Grundstück gibt es kein Gebäude mehr. Jedenfalls wurde sie, ohne vorher in ein Sammellager geschickt zu werden, am 3. März 1943 am Gleis 17 in den berüchtigten Zug mit 1732 Menschen gesteckt, den die Nazis als „33. Osttransport“ bezeichneten. Dieser schreckliche Massentransport ging nach Auschwitz, wo Anna Pessen im Alter von 52 Jahren ums Leben gebracht worden ist.<br />
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Vor der Freisinger Straße 8 in Schöneberg liegt ein Stolperstein zum Gedenken an Celia (Lina) Wrzeszynski, geboren am 18. Dezember 1870, die eine Cousine von Harry Pessen war und am 17. August 1942 nach Theresienstadt und dann nach Treblinka deportiert worden ist.

Anna Pessen wurde am 22. November 1890 in Berlin als Anna Schnurmacher geboren. Sie war mit dem Kaufmann Harry Pessen, geboren am 28. August 1883, verheiratet, der 1936 in Meran (Italien) Selbstmord beging. Er führte einen 1911 gegründeten Vertrieb für Getreide-, Futtermittel und Saatgut und war in den Adressbüchern zunächst in der Güntzelstraße 35, später in der Augsburger Straße 16, dann ab 1934 in der Sybelstraße 39 eingetragen. Nach seinem Freitod übernahm Arthur Goebel, Leonhardtstraße 2, die Firma, wobei ungewiss bleibt, ob es sich um einen damals noch möglichen Verkauf oder um eine Enteignung durch den NS-Staat handelte.

Anna Pessen hatte ein warmherziges Wesen und begrüßte ihre Neffen mit „dicken, feuchten Küssen, was wir gar nicht mochten“, so erinnerte sich einer von ihnen. Sie bekamen von „Onkel Harry und Tante Anna“ aber auch großzügige Geschenke, darunter eine „Wagendecke“, wie Großneffe Noam Pessen, der in Israel lebt, aus Erzählungen weiß.

Als letzte Anschrift, von wo Anna Pessen zur Deportation abgeholt werde, wird Hansa-Ufer 8 angegeben. Warum sie sich dort aufhielt und was sich dort ereignete, ist nicht rekonstruierbar. Auf diesem Grundstück gibt es kein Gebäude mehr. Jedenfalls wurde sie, ohne vorher in ein Sammellager geschickt zu werden, am 3. März 1943 am Gleis 17 in den berüchtigten Zug mit 1732 Menschen gesteckt, den die Nazis als „33. Osttransport“ bezeichneten. Dieser schreckliche Massentransport ging nach Auschwitz, wo Anna Pessen im Alter von 52 Jahren ums Leben gebracht worden ist.

Vor der Freisinger Straße 8 in Schöneberg liegt ein Stolperstein zum Gedenken an Celia (Lina) Wrzeszynski, geboren am 18. Dezember 1870, die eine Cousine von Harry Pessen war und am 17. August 1942 nach Theresienstadt und dann nach Treblinka deportiert worden ist.