Barbara Hannelore Simke

Location 
Wilhelmshöher Str. 17
District
Friedenau
Stone was laid
17 May 2023
Born
22 September 1931 in Berlin
Escape
1935 Portugal, 1941 USA
Survived

Barbara Hannelore Margarete Simke wurde am 22. September 1934 geboren. Ihre Eltern waren Hans Philipp Simke und Erna, geborene Toepfer. Die Familie wohnte seit 1931 in der Wilhelmshöher Str. 17 in Friedenau. Barbaras Mutter hatte an der Albert-Reimann-Schule in Berlin-Schöneberg Modezeichnerin studiert und arbeitete in diesem Beruf für verschiedene Berliner Modehäuser.
Barbaras Vater Hans Philipp war bis zum Beginn der 1930ger Jahre ein erfolgreicher Kaufmann.
Aufgrund des wachsenden Antisemitismus in Deutschland und nach dem staatlich organisierten Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte wurde Barbaras Vater von seinen Arbeitgebern und Handelspartnern entlassen und war endgültig im Frühjahr 1935 ohne Arbeit. Kurz nach Barbaras Geburt bereiteten ihre Eltern  daher die Emigration aus Deutschland vor, die im Oktober 1935 zunächst nach Porto in Portugal führte, da ein Einreisevisum in die USA mit mehreren Jahren Wartezeit in Deutschland verbunden gewesen wäre.
Während die Großeltern mütterlicherseits evangelisch waren, und daher keine Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu befürchten hatten, waren Barbaras Vater und seine Familie jüdischen Glaubens. Der Großvater Robert flüchtete daher 1936 nach Prag,  Großmutter Lisa blieb in Berlin, bis der jüdische Bridgeclub, in dem sie arbeitete Ende 1938 geschlossen wurde. So verließ auch Barbaras jüdische Großmutter Deutschland und kam im Februar 1939 ebenfalls in Porto in Portugal an.
Am 1. März 1939 wurde Barbaras jüngerer Bruder John Peter in Portugal geboren, und im April 1940 ihre Kusine Isabel, denn auch die Schwester ihres Vaters Hans Philipp, Tante Eleonore, war mit ihrem jüdischen Ehemann Arnold Schmitt aus Deutschland nach Porto geflüchtet.
1941 erhielten Barbara und ihre Eltern, ihre Großmutter Lisa und auch die Familie ihrer Tante Eleonore die Einreisevisen in die USA. Am 23. Juni 1941 konnten sie über Ellis Island einreisen.
Erst 1955 erhielt die Familie von Barbara die Nachricht, dass Großvater Robert  am 30. Juni 1942 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin verstorben war.