Hans Fleischhacker

Location 
Zehdenicker Str. 5
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
20 May 2022
Born
06 June 1920 in Berlin
Occupation
Ofensetzer
Verhaftet
11 July 1943 to September 1943 in Rüdersdorf
Interniert
September 1943 to April 1945 in Buchenwald
Survived

Hans Fleischhacker kam am 6. Juni 1920 in Berlin als Sohn der unverheirateten 17-jährigen Klara Fleischhacker zur Welt.

Die Mutter Klara Fleischhacker heiratete im August 1920 den Kaufmann Otto Hermerschmidt.

Am 7. September 1932 wurde die Schwester Helga geboren.

Die Ehe von Klara und Otto Hermerschmidt wurde im Februar 1934 geschieden.

Im gleichen Jahr hat vermutlich Hans seine Schulausbildung beendet und eine Lehre als Ofensetzer begonnen, die er etwa 1937 abschloss.

Die Mutter Klara war nach der Scheidung mit den beiden Kindern Hans und Helga zu ihren Eltern in die Zehdenicker Straße 5 gezogen.

Diese Anschrift ist als Wohnort der Familie zur Einschulung von der Schwester Helga zu Ostern 1939 in deren Schulkartei vermerkt. In der Volkszählung im Mai 1939 werden Hans, Helga und Mutter Klara  – wie die Großeltern Isidor und Henriette Fleischhacker -  unter dieser Anschrift und als jüdische Bürger erfasst.  Damit unterlagen sie alle den bereits seit Machtantritt der Nazis 1933 kontinuierlich verschärften stattlichen verordneten Ausgrenzungen, Anfeindungen, Entrechtungen und Verfolgungen jüdischer Menschen. 

Mutter Klara und Sohn Hans waren sehr sicher zu Zwangsarbeit verpflichtet.

Am 12. März 1943 wurden Mutter Klara Hermerschmidt geb. Fleischhacker und Schwester Helga mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Hans Fleischhacker wurde am 11. Juli 1943 in Rüdersdorf bei Berlin, Werksheim 4 verhaftet - vermutlich an seinem Zwangsarbeitsplatz im Kalkwerk Rüdersdorf. 

Von September 1943 bis April 1945 war er im KZ Buchenwald inhaftiert und wurde dort als Ofensetzer und Betonarbeiter ausgebeutet.

Am 11. April 1945 konnten die Häftlinge des KZ die Kontrolle des Lagers übernehmen und dieses dann an die US-Army übergeben.

Hans Fleischhacker hat überlebt, denn am 6. Mai 1945 verfügte die US-Army die Entlassung des Häftlings. Nach eigenen Wünschen wollte Hans zur Familie Ley nach Weimar entlassen werden.

Lt. Auskunft des Archivs Weimar lebte Hans Fleischhacker nach der Befreiung unter dem Familiennamen Hermerschmidt bis 1956 in Weimar. Danach verzog er vermutlich in die Bundesrepublik.