Isidor Fleischhacker

Location 
Zehdenicker Str. 5
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
20 May 2022
Born
17 July 1876 in Tuchel (Westpreußen) / Tuchola
Occupation
Commis (Händler)
Interniert
May 1942 in Sachsenhausen
Murdered
19 October 1942 in Sachsenhausen

Der am 17. Juli 1876 in Tuchola/Polen geborene Isidor Fleischhacker – Sohn des Schneiders Nathan Fleischhacker dessen Ehefrau Johanna geb. Cohn - kam vermutlich um die Jahrhundertwende nach Berlin. Hier traf er die am 14. Oktober 1870 in Berlin geborene Henriette Brandt. Sie war die Tochter des Kaufmanns Karl Kallmann genannt Brandt und dessen Ehefrau Rosalie geb. Jacobi.

Isidor und Henriette heirateten im Juni 1902 in Berlin. Isidor war von Beruf Commis (Händler) und Henriette Verkäuferin – wie in ihrer Eheurkunde dokumentiert wurde. Henriette lebte bereits im Prenzlauer Berg in der Kastanienallee 29/30. Isidor wohnte in der Jägerstraße 1 in Berlin-Mitte.

Am 27. Mai 1903 wurden ihre Zwillingstöchter Klara und Jenny im Jüdischen Krankenhaus in Wedding geboren. Ihnen folgte am 10. November 1904 die dritte Tochter Charlotte. Aus deren Geburtsurkunde wissen wir, dass die Familie nun in der Kastanienallee 24 wohnte.

Im Jahr 1910 zog die 5-köpfige Familie Fleischhacker in die Fehbelliner Straße 40/41 II. Etage (oder „2 Treppen“  – wie der Berliner sagt).  Hier lebten die Eltern Isidor und Henriette bis 1936.

Ab 1937 wird der Haushaltsvorstand Isidor Fleischhacker im Berliner Adressbuch mit der Anschrift Zehdenicker Straße 5 genannt.  Ob die Fleischhackers nach dem Auszug der verheirateten Töchter nun in eine kleinere Wohnung wechselten oder ob der Umzug schon den wirtschaftlichen Auswirkungen der NS-Gesetzgebung gegen die jüdischen Bürger geschuldet war, ist nicht mehr zu ermitteln.

Belegt durch seine Sterbeurkunde ist aber, dass Isidor Fleischhacker im KZ Sachsenhausen inhaftiert wurde. Ableitend aus seiner Häftlings-Nummer muss dies Ende Mai -Anfang Juni 1942 geschehen sein.

Am 19. Oktober 1942 – also keine 5 Monate später- verstarb er dort. Als Todesursache wurde die Krankheit Ruhr von der Lagerkommandantur Sachsenhausen angegeben und in der Sterbeurkunde des Standesamtes Oranienburg dokumentiert.

Henriette Fleischhacker geb. Brandt wurde bereits am 17. August 1942 (also zwei Monate vor dem Tod des Ehemannes) ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde ihr Tod mit dem Datum vom 17. Februar 1943 dokumentiert.