Lina Cohn

Verlegeort
Droysenstr. 18
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
17. März 2011
Geboren
09. April 1894 in Lyck (Ostpreußen) / Ełk
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Lina Cohn ist am 27. Januar 1878 in Rogasen (Rogozno) im Bezirk Posen (Poznan) geboren. Über ihre Herkunft und ihr Leben ist so gut wie nichts bekannt. Jedenfalls gehörte sie nicht zu den Wohlhabenden. Sie war wohl unverheiratet. In Berlin wohnte sie in der Friedrichsruher Straße 36 in Schmargendorf in einem eher bescheidenen Haus und war im Adressbuch nicht eingetragen. 
Ende August 1942 musste sie sich in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße registrieren lassen. Deportiert wurde Lina Cohn am 5. September 1942 vom Güterbahnhof Moabit über Insterburg in Ostpreußen zum Bahnhof Riga-Skirotava in Lettland. 796 Menschen, darunter 25 Kinder, saßen in diesem Zug, der nach drei Tagen und drei Nächten dort ankam. Alle bis auf einige zur Zwangsarbeit ausgesuchte Männer wurden gleich nach der Ankunft erschossen, auch die 74jährige Lina Cohn.
 

Lina Cohn wurde am 9. April 1894 in Lyck (Elk) in Masuren im heutigen Polen geboren.
Sie hatte zwei ältere Schwestern. Johanna Anna Cohn kam am 16. August 1885 und Frida Cohn am 25. Dezember 1886 auf die Welt. Alle drei Schwestern blieben unverheiratet.

Über ihre Herkunft, ihre Berufstätigkeit und ihre Lebensumstände ist nichts bekannt. Sie lebten jedenfalls zusammen in einem Haushalt in der Droysenstraße 18, wo sie von den jüdischen Eigentümern eine Wohnung vermietet bekommen hatten, was sonst sicherlich schwierig gewesen wäre. In diesem Haus lebten, soweit bekannt ist, nur jüdische Menschen und Familien. Untermieterin war Walli Marcuse, geboren am 10. Mai 1900 in Berlin.

Am 12. Januar 1943 wurden die drei Schwestern Cohn festgenommen und mit ihnen alle anderen Juden aus ihrem Haus. Den Deportationslisten ist zu entnehmen, dass 36 Bewohner und Bewohnerinnen der Droysenstraße 18, wahrscheinlich vom Güterbahnhof Moabit an der Putlitzstraße, nach Auschwitz deportiert wurden. Im bitterkalten Januar 1943 wurden sie mit insgesamt 1190 Personen nach Auschwitz deportiert.

Lina, Johanna Anna und Frida Cohn haben das Vernichtungslager nicht überlebt. Ihre Todesdaten sind unbekannt.