Wanda Gotthilff geb. Weinstein

Verlegeort
Beckerstr. 24
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
16. Juni 2010
Geboren
20. Dezember 1871 in Jägerndorf / Krnov
Beruf
Kontoristin
Deportation
am 14. September 1942 nach Theresienstadt
Tot
14. April 1943 in Theresienstadt

Wanda Gotthilff, geb. Weinstein, wurde am 20. Dezember 1871 in Jägerndorf (heute: Krnov/Tschechien) geboren. Von ihren Eltern ist nur der Name der Mutter, Mathilde Weinstein, bekannt. <br />
<br />
Im Gedenkblatt für sie in Yad Vashem ist als Beruf von Wanda Gotthilff „Kontoristin“ eingetragen. Vermutlich hat sie diesen Beruf ausgeübt, bis sie den Bankbeamten Ernst Gotthilff (s. dort) heiratete. Ihre gemeinsame Tochter Ruth wurde am 3. März 1902 in Berlin geboren. Zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie in der Beckerstr.15 in Berlin-Schöneberg, danach, spätestens ab 1909, am anderen Ende der Straße im 3. Stock der Beckerstr. 24. Hier blieb das Ehepaar auch wohnen, als die Tochter Ruth heiratete und auszog.<br />
<br />
Erst 1942, kurz vor ihrer Deportation, zogen Wanda und Ernst Gotthilff nach Berlin-Steglitz zur Untermiete in die Poschingerstraße 16, in die Parterrewohnung der befreundeten Witwe Frieda Rebhun, um in der Nähe ihrer Tochter Ruth und deren Familie zu sein.<br />
<br />
Am 14. September 1942 wurde die 71-jährige Wanda Gotthilff gemeinsam mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie sieben Monate später, am 14. April 1943, etwa zwei Monate nach ihrem Mann. In dem Brief einer Bekannten aus Theresienstadt an die Tochter Ruth heißt es, sie sei an einem alten Herzleiden gestorben. <br />
<br />
Die Tochter Ruth lebte in einer so genannten privilegierten Mischehe mit dem Malermeister Gottfried Fischer (*1893), der mit seiner Familie in der Poschingerstraße 20 in Berlin-Steglitz wohnte und arbeitete. Da Gottfried Fischer protestantisch war, ließ sich Ruth am 22. Juni 1933 von Pfarrer Zippel in der Lukas-Kirche in Berlin-Steglitz evangelisch taufen. Sie, ihr Mann und ihre gemeinsame Tochter wohnten zum Zeitpunkt der Taufe in der Menckenstraße 9 in Steglitz. Trotz seiner „arischen“ Abstammung musste Gottfried Fischer für die Organisation Todt arbeiten. Die Tochter Eva hat als Neunjährige den Abtransport ihrer Großeltern miterlebt.

Wanda Gotthilff, geb. Weinstein, wurde am 20. Dezember 1871 in Jägerndorf (heute: Krnov/Tschechien) geboren. Von ihren Eltern ist nur der Name der Mutter, Mathilde Weinstein, bekannt.

Im Gedenkblatt für sie in Yad Vashem ist als Beruf von Wanda Gotthilff „Kontoristin“ eingetragen. Vermutlich hat sie diesen Beruf ausgeübt, bis sie den Bankbeamten Ernst Gotthilff (s. dort) heiratete. Ihre gemeinsame Tochter Ruth wurde am 3. März 1902 in Berlin geboren. Zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie in der Beckerstr.15 in Berlin-Schöneberg, danach, spätestens ab 1909, am anderen Ende der Straße im 3. Stock der Beckerstr. 24. Hier blieb das Ehepaar auch wohnen, als die Tochter Ruth heiratete und auszog.

Erst 1942, kurz vor ihrer Deportation, zogen Wanda und Ernst Gotthilff nach Berlin-Steglitz zur Untermiete in die Poschingerstraße 16, in die Parterrewohnung der befreundeten Witwe Frieda Rebhun, um in der Nähe ihrer Tochter Ruth und deren Familie zu sein.

Am 14. September 1942 wurde die 71-jährige Wanda Gotthilff gemeinsam mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie sieben Monate später, am 14. April 1943, etwa zwei Monate nach ihrem Mann. In dem Brief einer Bekannten aus Theresienstadt an die Tochter Ruth heißt es, sie sei an einem alten Herzleiden gestorben.

Die Tochter Ruth lebte in einer so genannten privilegierten Mischehe mit dem Malermeister Gottfried Fischer (*1893), der mit seiner Familie in der Poschingerstraße 20 in Berlin-Steglitz wohnte und arbeitete. Da Gottfried Fischer protestantisch war, ließ sich Ruth am 22. Juni 1933 von Pfarrer Zippel in der Lukas-Kirche in Berlin-Steglitz evangelisch taufen. Sie, ihr Mann und ihre gemeinsame Tochter wohnten zum Zeitpunkt der Taufe in der Menckenstraße 9 in Steglitz. Trotz seiner „arischen“ Abstammung musste Gottfried Fischer für die Organisation Todt arbeiten. Die Tochter Eva hat als Neunjährige den Abtransport ihrer Großeltern miterlebt.