Sara Salome Spanglet geb. Pufeles

Verlegeort
Damaschkestr. 22
Historischer Name
Küstriner Straße 10
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
07. April 2022
Geboren
1890 in Krakau / Kraków
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet

Sara (Salome) Spanglet, geb. Pufeles, wurde 1890 geboren und stammte aus Krakau.

Fotos und Details zum Leben der Familie Spanglet finden sich In der Biografie von Manes Spanglet, ihrem Ehemann.

Sara (Salome) Spanglet, geb. Pufeles, wurde 1890 geboren und stammte aus Krakau.
1915 heiratete sie den Elektroingenieur Manes Spanglet, der 1883 in Jaswin, Galizien geboren wurde.

Das Paar bezog eine Wohnung in der Prinzregentenstraße in Wilmersdorf. Manes war Elektroingenieur und besaß zusammen mit einem nicht-jüdischen Partner die kleine Firma, “Spanglet und Müller”. 
Sara war Hausfrau, während ihr Mann die kleine Firma, “Spanglet und Müller” mit einem Partner betrieb. Zusammen hatten sie drei Kinder, Heinz-Günther (geb. 1917), Helmut (geb. 1923) und Gisela (geb. 1925). Im Arolsen Archiv findet sich ein Dokument vom Standesamt I, Berlin Halensee, demzufolge Manes und Sara am 14. November 1941 mit dem V. Transport nach Minsk deportiert wurden. Weitere Dokumente deutscher Behörden zum Schicksal der zwei sowie ihres Sohnes Helmut gibt es nicht.

Helmut Spanglet war 19, als er deportiert wurde, aber wir wissen nicht, wie und wo er starb. Wir wissen nur, dass er von seinen Eltern in der Küstriner Straße 10 (heute Damaschkestraße 22) getrennt wurde und im Jugendheim in der Rosenthaler Straße 26 lebte. Von dort hat ihn die Gestapo am 14. Dezember 1942 mit dem 25. Osttransport nach Auschwitz deportiert.

Helmut war der ältere Bruder von Gisela (verheiratete Eisner), die mit dem ersten Kindertransport im November 1938 von Berlin nach England geschickt wurde. Sein älterer Bruder, Heinz-Günther Spanglet (der später in England den Namen Stephen Patrick Dale annahm), wurde 1934, als 17-Jähriger, von der Gestapo für Anti-Nazi-Aktivitäten verhaftet und unter der Bedingung freigelassen, Berlin sofort zu verlassen. Heinz-Günther ging daraufhin zur Handelsmarine nach Hamburg. 1938, als er trotz der früheren Auflagen nach Berlin zurückkehrte, wurde er von der Gestapo erneut verhaftet und in Sachsenhausen inhaftiert. Er kam irgendwann frei und verließ Deutschland, um mit seiner Schwester Gisela in England zu leben, die von einer christlichen Pflegefamilie mit Kindern im ähnlichen Alter aufgenommen worden war. Aus der Korrespondenz zwischen Dr. Vera Lachmann, der Schulleiterin der kleinen jüdischen Privatschule im Grunewald, mit ihrer früheren Schülerin Gisela im Jahr 1939 wissen wir, dass es Versuche gegeben hat, für Helmut eine Arbeitserlaubnis in der Landwirtschaft zu erwirken, um ihm noch eine Einreise nach England zu ermöglichen.

Nach dem Ende des Krieges mussten Gisela und Stephen davon ausgehen, dass ihr Bruder wie auch ihre Eltern nicht überlebt hatten. Beide blieben in England und gründeten dort ihre Familien.