Golda Leibenhaut

Verlegeort
Markgraf-Albrecht-Str. 6
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
08. Mai 2012
Geboren
16. Dezember 1905 in Skole/Galizien
Deportation
am 27. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 04. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
in Chełmno / Kulmhof

Golda Leibenhaut wurde am 16. Dezember 1905 in Skole im Bezirk Stryj in Galizien/ Ukraine geboren. Das 6500 Einwohner umfassende Städtchen hatte zahlreiche Bewohner mit dem Nachnamen Leibenhaut. Wer von ihnen mit Golda verwandt war, ist nicht mehr zu ermitteln. Über ihre Eltern, eventuelle Geschwister und sonstige Lebensumstände ist nichts dokumentiert. Auch die Umstände ihrer Umsiedlung nach Berlin sind nicht bekannt. Vielleicht flohen ihre Eltern mit ihr vor den Pogromen, denen 1905 in der Ukraine viele Juden zum Opfer fielen?<br />
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Da der Name Leibenhaut jedoch kein einziges Mal in den Berliner Adressbüchern erwähnt wird, spricht einiges dafür, dass Golda ohne ihre Familie irgendwo zur Untermiete gewohnt hat.<br />
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In der Volkszählung von 1939, in der Juden in einer Sonderkartei erfasst wurden, war Golda in der Markgraf – Albrecht – Straße 6 registriert. Einige Zeit später musste sie diese Wohnung verlassen, sie wurde zur Untermiete bei Frau D. Heymann in der Elbinger Straße 83 in Prenzlauer Berg einquartiert.<br />
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Von dieser Adresse aus wurde Golda Leibenhaut am 29. Oktober 1941 von der als Sammelstelle missbrauchten Synagoge Levetzowstraße in das Getto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. In manchen Quellen wird der Abgangstag des Transportes auch mit dem Datum 27. Oktober angegeben. Möglicherweise vergingen zwischen der „Abfertigung“ im Sammellager Levetzowstraße und der tatsächlichen Abfahrt des Sonderzuges vom Bahnhof Grunewald zwei Tage. Eine unvorstellbare Qual für die etwa 1000 Menschen, die in den überfüllten Waggons ausharren mussten.<br />
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Im Getto wurde Golda Leibenhaut im Greisenheim II in der Gnesener Straße 26 untergebracht. Da Golda viel zu jung war, um als Heiminsasse dort zu leben – in dem Greisenheim wurden vor allem völlig verarmte alleinstehende Juden untergebracht – ist anzunehmen, dass sie dort als Krankenschwester arbeiten musste. Auch das schützte sie nicht vor der Ermordung. Einen Monat vor Auflösung des Heims und der Ermordung der Insassen wurde Golda am 4. Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) deportiert, wo sie sofort nach Ankunft in einem Gaswagen umgebracht wurde. Ihr Leichnam wurde mit allen anderen in einem der Massengräber in der Umgebung verscharrt.

Golda Leibenhaut wurde am 16. Dezember 1905 in Skole im Bezirk Stryj in Galizien/ Ukraine geboren. Das 6500 Einwohner umfassende Städtchen hatte zahlreiche Bewohner mit dem Nachnamen Leibenhaut. Wer von ihnen mit Golda verwandt war, ist nicht mehr zu ermitteln. Über ihre Eltern, eventuelle Geschwister und sonstige Lebensumstände ist nichts dokumentiert. Auch die Umstände ihrer Umsiedlung nach Berlin sind nicht bekannt. Vielleicht flohen ihre Eltern mit ihr vor den Pogromen, denen 1905 in der Ukraine viele Juden zum Opfer fielen?

Da der Name Leibenhaut jedoch kein einziges Mal in den Berliner Adressbüchern erwähnt wird, spricht einiges dafür, dass Golda ohne ihre Familie irgendwo zur Untermiete gewohnt hat.

In der Volkszählung von 1939, in der Juden in einer Sonderkartei erfasst wurden, war Golda in der Markgraf – Albrecht – Straße 6 registriert. Einige Zeit später musste sie diese Wohnung verlassen, sie wurde zur Untermiete bei Frau D. Heymann in der Elbinger Straße 83 in Prenzlauer Berg einquartiert.

Von dieser Adresse aus wurde Golda Leibenhaut am 29. Oktober 1941 von der als Sammelstelle missbrauchten Synagoge Levetzowstraße in das Getto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. In manchen Quellen wird der Abgangstag des Transportes auch mit dem Datum 27. Oktober angegeben. Möglicherweise vergingen zwischen der „Abfertigung“ im Sammellager Levetzowstraße und der tatsächlichen Abfahrt des Sonderzuges vom Bahnhof Grunewald zwei Tage. Eine unvorstellbare Qual für die etwa 1000 Menschen, die in den überfüllten Waggons ausharren mussten.

Im Getto wurde Golda Leibenhaut im Greisenheim II in der Gnesener Straße 26 untergebracht. Da Golda viel zu jung war, um als Heiminsasse dort zu leben – in dem Greisenheim wurden vor allem völlig verarmte alleinstehende Juden untergebracht – ist anzunehmen, dass sie dort als Krankenschwester arbeiten musste. Auch das schützte sie nicht vor der Ermordung. Einen Monat vor Auflösung des Heims und der Ermordung der Insassen wurde Golda am 4. Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) deportiert, wo sie sofort nach Ankunft in einem Gaswagen umgebracht wurde. Ihr Leichnam wurde mit allen anderen in einem der Massengräber in der Umgebung verscharrt.