Erich Wilk

Verlegeort
Markgraf-Albrecht-Str. 6
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
08. Mai 2012
Geboren
08. August 1885 in Potsdam
Beruf
Architekt
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
08. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Am 8. August 1885 wurde Erich Wilk in Potsdam geboren. Über seine Familie ist nichts bekannt, ebenso wenig wie über seine Kindheit und Jugend. <br />
Nach dem Schulabschluss besuchte er in Potsdam die Baugewerkschule um Architekt zu werden. Dieser Schultyp wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert zur Ausbildung von Bauhandwerkern eingerichtet, die Baugewerkschulen entwickelten sich später auch zu Ausbildungsstätten für Bautechniker und Architekten.<br />
<br />
Als Architekt ging Erich Wilk nach Berlin. Er ließ sich am Victoria – Luise – Platz 9 nieder, aber auch in der nahen Regensburger Straße 8 ist er bis 1934 mit der Berufsbezeichnung „Architekt“ in den Adressbüchern zu finden. Ob Erich Wilk selbstständig arbeitete oder Mitglied eines größeren Architekturbüros war, ist nicht mehr zu ermitteln. In dem von Myra Warhaftig verfassten Lexikon „Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933“ findet Erich Wilk eine kurze Erwähnung: „ Möglicherweise wurde 1917 in Berlin – Zehlendorf ein Villengarten, der heute noch vorhanden ist, von dem Architekten Erich Wilk entworfen. ...“<br />
<br />
Erich Wilk war Mitglied der Jüdischen Gemeinde Berlin, aber auch in deren Archiven gibt es keinerlei Informationen über ihn. Als jüdischer Architekt und Gemeindemitglied wird er nach Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben keine Aufträge mehr erhalten und sich in einer wirtschaftlichen Notlage befunden haben. Er musste deshalb gezwungenermaßen Räume und Wohnung in der Regensburger Straße, bzw. Victoria – Luise – Platz verlassen und bezog ein Zimmer in der Markgraf – Albrecht – Straße 6 bei der Kosmetikerin Recha Levy.<br />
<br />
Am 1. November 1941 wurde er zusammen mit seiner Mitbewohnerin, sowie vier Mitgliedern der Familie Banner aus demselben Haus in das Getto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Durch die im Oktober und November 1941 durchgeführten Transporte in das Getto Łódź sollten bevorzugt große „Judenwohnungen“ freigemacht werden, um Wohnraum für Funktionäre des NS Regimes und für Bombengeschädigte zu schaffen.<br />
<br />
Erich Wilk und Recha Levy wurden im Ghetto auf engstem Raum zusammen mit zahlreichen anderen Menschen in der Blattbindergasse 13, Wohnung 7 untergebracht. In den Zimmern befand sich in der Regel kein einziger Einrichtungsgegenstand. Essen, Schlafen, Gehen, Liegen und alle anderen menschlichen Verrichtungen mussten in drangvoller Enge auf dem Boden stattfinden.<br />
<br />
Nach einem halben Jahr in dieser extremsten Not wurden Erich Wilk und Recha Levy am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) transportiert.<br />
Nach Ankunft im „Schloss“ Kulmhof mussten sich die Menschen entkleiden und wurden zu einer Rampe getrieben, an deren Ende einer der drei vorhandenen Gaswagen stand. Nachdem man die Opfer unter Peitschenschlägen dort hineingetrieben hatte, verschloss man die Türen. Der Fahrer kroch unter das Fahrzeug, schloss den Verbindungsschlauch vom Auspuff ins Wageninnere an und startete den Benzinmotor. Durch die eindringenden Abgase erstickten die Menschen innerhalb von zehn Minuten. Anschließend fuhr der Fahrer die Leichen in ein Lager im Wald, wo sie in Massengräbern verscharrt wurden. Unter ihnen befinden sich die sterblichen Überreste von Erich Wilk und Recha Levy.

Am 8. August 1885 wurde Erich Wilk in Potsdam geboren. Über seine Familie ist nichts bekannt, ebenso wenig wie über seine Kindheit und Jugend.
Nach dem Schulabschluss besuchte er in Potsdam die Baugewerkschule um Architekt zu werden. Dieser Schultyp wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert zur Ausbildung von Bauhandwerkern eingerichtet, die Baugewerkschulen entwickelten sich später auch zu Ausbildungsstätten für Bautechniker und Architekten.

Als Architekt ging Erich Wilk nach Berlin. Er ließ sich am Victoria – Luise – Platz 9 nieder, aber auch in der nahen Regensburger Straße 8 ist er bis 1934 mit der Berufsbezeichnung „Architekt“ in den Adressbüchern zu finden. Ob Erich Wilk selbstständig arbeitete oder Mitglied eines größeren Architekturbüros war, ist nicht mehr zu ermitteln. In dem von Myra Warhaftig verfassten Lexikon „Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933“ findet Erich Wilk eine kurze Erwähnung: „ Möglicherweise wurde 1917 in Berlin – Zehlendorf ein Villengarten, der heute noch vorhanden ist, von dem Architekten Erich Wilk entworfen. ...“

Erich Wilk war Mitglied der Jüdischen Gemeinde Berlin, aber auch in deren Archiven gibt es keinerlei Informationen über ihn. Als jüdischer Architekt und Gemeindemitglied wird er nach Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben keine Aufträge mehr erhalten und sich in einer wirtschaftlichen Notlage befunden haben. Er musste deshalb gezwungenermaßen Räume und Wohnung in der Regensburger Straße, bzw. Victoria – Luise – Platz verlassen und bezog ein Zimmer in der Markgraf – Albrecht – Straße 6 bei der Kosmetikerin Recha Levy.

Am 1. November 1941 wurde er zusammen mit seiner Mitbewohnerin, sowie vier Mitgliedern der Familie Banner aus demselben Haus in das Getto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Durch die im Oktober und November 1941 durchgeführten Transporte in das Getto Łódź sollten bevorzugt große „Judenwohnungen“ freigemacht werden, um Wohnraum für Funktionäre des NS Regimes und für Bombengeschädigte zu schaffen.

Erich Wilk und Recha Levy wurden im Ghetto auf engstem Raum zusammen mit zahlreichen anderen Menschen in der Blattbindergasse 13, Wohnung 7 untergebracht. In den Zimmern befand sich in der Regel kein einziger Einrichtungsgegenstand. Essen, Schlafen, Gehen, Liegen und alle anderen menschlichen Verrichtungen mussten in drangvoller Enge auf dem Boden stattfinden.

Nach einem halben Jahr in dieser extremsten Not wurden Erich Wilk und Recha Levy am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) transportiert.
Nach Ankunft im „Schloss“ Kulmhof mussten sich die Menschen entkleiden und wurden zu einer Rampe getrieben, an deren Ende einer der drei vorhandenen Gaswagen stand. Nachdem man die Opfer unter Peitschenschlägen dort hineingetrieben hatte, verschloss man die Türen. Der Fahrer kroch unter das Fahrzeug, schloss den Verbindungsschlauch vom Auspuff ins Wageninnere an und startete den Benzinmotor. Durch die eindringenden Abgase erstickten die Menschen innerhalb von zehn Minuten. Anschließend fuhr der Fahrer die Leichen in ein Lager im Wald, wo sie in Massengräbern verscharrt wurden. Unter ihnen befinden sich die sterblichen Überreste von Erich Wilk und Recha Levy.