Joseph Niegho wurde am 23. April 1916 in Brüssel geboren. Vermutlich war er ein Sohn des Teppichstopfers David Niegho, der seit 1935 im Berliner Adressbuch verzeichnet ist. Im Januar 1938 heiratete Joseph Niegho in Berlin Hanna Zamory, die aus Pommern stammte. Im November 1939 kam die Tochter Elvira zur Welt und im April 1942 die Tochter Gisela. Die Familie lebte 1940 in der Neuen Schönhauser Str. 15 in Berlin-Mitte. Joseph Niegho war Dachdecker von Beruf und zuletzt als Monteur und Fotokopist in der Neuen Königstraße 13 beschäftigt, vermutlich als Zwangsarbeiter. Die Eheleute Niegho wurden mit ihren beiden kleinen Töchtern am 4. August 1943 mit dem „40. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Joseph Niegho starb am 9. Februar 1945 im KZ Buchenwald. Die übrigen Mitglieder seiner Familie gelten als verschollen. Sie gehörten bei der Befreiung von Auschwitz nicht zu den wenigen Überlebenden.