Jeannette Tenenbaum geb. Cohn, verw. Koffmann

Verlegeort
Altonaer Str. 3
Historischer Name
Altonaer Str. 32
Bezirk/Ortsteil
Hansaviertel
Verlegedatum
03. Juni 2017
Geboren
23. Juni 1883 in Berlin
Abgeschoben
1938 im Rahmen der "Polenaktion"
Deportation
nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
1942 nach Treblinka
Ermordet
1942 in Treblinka

Jeannette Cohn wurde am 23. Juli 1883 in Berlin geboren. Im Jahre 1909 heiratete sie den ukrainischen Bankier Leonid Koffmann aus dem damaligen Ekaterinoslaw (jetzt Dnipro). Sie lebte 24 Jahre in der Ukraine, wo auch ihre beiden Söhne geboren wurden. <br />
Während des Bürgerkrieges, 1919 wurde Leonid Koffmann erschossen. Jeannette musste die beiden Kinder alleine großziehen und dazu ihre Tätigkeit als Lehrerin ausüben. Im Jahre 1933 kehrte sie mit dem jüngeren Sohn nach Berlin zurück (der ältere Sohn lebte schon seit 1926 in Berlin) und mietete eine Wohnung am Holsteiner Ufer im Hansaviertel, nicht weit vom Haus in der Altonaer Straße entfernt wo sie ihre Kindheit verbracht hatte. Ihren zwei Söhnen gelang es, nach London und New York zu emigrieren, aber Jeannette musste in Berlin bleiben, da sie einen deutschen Pass besaß. Ende des Jahres 1938 ging sie eine Scheinehe mit einem Herrn Tenenbaum ein, damit sie die polnische Staatsangehörigkeit bekommen konnte. Anschließend zog sie um nach Lodz/Łódź, wo ihre Schwester lebte. <br />
Im folgenden Jahr besetzten die deutschen Truppen Polen und der Zweite Weltkrieg begann. Jeannette musste mit vielen Juden aus Lodz/Łódź nach Czestochowa umziehen wo sie im Ghetto wohnen mussten. Dort wurden die Verhältnisse Tag für Tag immer schlimmer, bis im Herbst 1942 beinahe alle Juden aus dem Ghetto ins KZ Treblinka deportiert wurden. Von Jeannette hat danach keiner mehr ein Lebenszeichen erhalten.<br />

Jeannette Cohn wurde am 23. Juli 1883 in Berlin geboren. Im Jahre 1909 heiratete sie den ukrainischen Bankier Leonid Koffmann aus dem damaligen Ekaterinoslaw (jetzt Dnipro). Sie lebte 24 Jahre in der Ukraine, wo auch ihre beiden Söhne geboren wurden.
Während des Bürgerkrieges, 1919 wurde Leonid Koffmann erschossen. Jeannette musste die beiden Kinder alleine großziehen und dazu ihre Tätigkeit als Lehrerin ausüben. Im Jahre 1933 kehrte sie mit dem jüngeren Sohn nach Berlin zurück (der ältere Sohn lebte schon seit 1926 in Berlin) und mietete eine Wohnung am Holsteiner Ufer im Hansaviertel, nicht weit vom Haus in der Altonaer Straße entfernt wo sie ihre Kindheit verbracht hatte. Ihren zwei Söhnen gelang es, nach London und New York zu emigrieren, aber Jeannette musste in Berlin bleiben, da sie einen deutschen Pass besaß. Ende des Jahres 1938 ging sie eine Scheinehe mit einem Herrn Tenenbaum ein, damit sie die polnische Staatsangehörigkeit bekommen konnte. Anschließend zog sie um nach Lodz/Łódź, wo ihre Schwester lebte.
Im folgenden Jahr besetzten die deutschen Truppen Polen und der Zweite Weltkrieg begann. Jeannette musste mit vielen Juden aus Lodz/Łódź nach Czestochowa umziehen wo sie im Ghetto wohnen mussten. Dort wurden die Verhältnisse Tag für Tag immer schlimmer, bis im Herbst 1942 beinahe alle Juden aus dem Ghetto ins KZ Treblinka deportiert wurden. Von Jeannette hat danach keiner mehr ein Lebenszeichen erhalten.