Richard Lion

Verlegeort
Duisburger Str. 3
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
23. November 2021
Geboren
27. Januar 1873 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Flucht
1938 - Niederlande
Verhaftet
20. Juni 1943 bis 01. Februar 1944 in Westerbork
Deportation
am 01. April 1944 nach Bergen-Belsen
Ermordet
13. April 1944 in Bergen-Belsen

Richard Lion wurde am 27. Januar 1873 in Berlin geboren und wohnte - vermutlich mit seiner 16 Jahre jüngeren Frau Beatrice geb. Strassburger - seit 1914 in der Duisburger Straße 3. Das Ehepaar hatte – soweit bekannt – keine Kinder.

Er war bis 1939 als Kaufmann gemeldet. 1931 hatte er ein Immobilien-Unternehmen in der Bayreuther Straße 40 im Bezirk Tiergarten gegründet und handelte mit Grundstücken und Hypotheken. Im Rahmen der „Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben” seit Ende 1938 wurde das Unternehmen 1939 liquidiert. Vermutlich entschied Richard Lion sich als Folge der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938, oder nach der Enteignung seiner Firma, 1939 in die Niederlande zu fliehen. Dort wohnte er in einer schönen Villa in der Rubenslaan 46 in der Gemeinde De Bilt, Provinz Utrecht.

Das Ehepaar wurde allerdings aufgegriffen und in Internierungshaft im „Judendurchgangslager” Westerbork genommen. Das „Zentrale Flüchtlingslager Westerbork” in der Provinz Drenthe war kurz vor Beginn des Krieges von den Niederländern gegründet worden, um die große Zahl der Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich aufzunehmen. Seit dem 1. Juli 1942 nutzten die nationalsozialistischen Besatzer es als „Polizeiliches Judendurchgangslager”, eines der beiden von den Nationalsozialisten in den Niederlanden eingerichteten Sammellager für die Deportation in andere Konzentrations- oder Vernichtungslager.

Richard Lion war vom 20. Juni 1943 bis zum 1. Februar 1944 dort inhaftiert. Dann wurden er und seine Frau in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Dort wurde er am 13. April 1944 umgebracht. Seine Frau war bereits am 10. April 1945, als die Nationalsozialisten versuchten, die Spuren ihrer Mordtaten zu vertuschen, nach Theresienstadt weiter verschleppt worden. Sie überlebte aber den Transport nicht und wurde am 19. April 1943 in Schipkau, einem Ortsteil von Senftenberg, direkt an der Bahnstrecke verscharrt.

 

Richard Lion wurde am 27. Januar 1873 in Berlin geboren und wohnte – vermutlich mit seiner 16 Jahre jüngeren Frau Beatrice, geb. Strassburger – seit 1914 in der Duisburger Straße 3. Das Ehepaar hatte – soweit bekannt – keine Kinder.

Richard Lion war bis 1939 als Kaufmann gemeldet. 1931 hatte er ein Immobilien-Unternehmen in der Bayreuther Straße 40 im Bezirk Tiergarten gegründet und handelte mit Grundstücken und Hypotheken. Im Rahmen der „Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ seit Ende 1938 wurde das Unternehmen 1939 liquidiert. Vermutlich entschied Richard Lion sich als Folge der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 oder nach der Enteignung seiner Firma 1939 in die Niederlande zu fliehen. Dort wohnte er in einer schönen Villa in der Rubenslaan 46 in der Gemeinde De Bilt, Provinz Utrecht.

Das Ehepaar Lion wurde allerdings aufgegriffen und in Internierungshaft im „Judendurchgangslager“ Westerbork genommen. Das „Zentrale Flüchtlingslager Westerbork“ in der Provinz Drenthe war kurz vor Beginn des Krieges von den Niederländern gegründet worden, um die große Zahl der Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich aufzunehmen. Seit dem 1. Juli 1942 nutzten die nationalsozialistischen Besatzer es als „Polizeiliches Judendurchgangslager“, eines der beiden von den Nationalsozialisten in den Niederlanden eingerichteten Sammellager für die Deportation in andere Konzentrations- oder Vernichtungslager.

Richard Lion war vom 20. Juni 1943 bis zum 1. Februar 1944 dort inhaftiert. Dann wurden er und seine Frau in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Dort wurde er am 13. April 1944 umgebracht. Seine Frau wurde am 10. April 1945, als die Nationalsozialisten versuchten, die Spuren ihrer Mordtaten zu vertuschen, nach Theresienstadt weiterverschleppt. Sie überlebte aber den Transport nicht und wurde am 19. April 1945 in Schipkau, einem Ortsteil von Senftenberg, direkt an der Bahnstrecke verscharrt.