Vera Erna Leonie Klopsch geb. Golinski

Verlegeort
Düsseldorfer Str. 74
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
16. Juni 2016
Geboren
04. November 1894 in Berlin
Deportation
am 09. Februar 1944 nach Theresienstadt
Überlebt
in Theresienstadt

Vera Erna Leonie Klopsch, geb. Golinski, die in Berlin am 4. November 1894 geboren ist, war die Tochter von Else Golinski. Sie war in einer von den Nazis so genannten „Mischehe“ mit dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Klopsch, geboren am 18. Oktober 1886, verheiratet, 1924 kam die Tochter Astrid zur Welt. Die Ehe wurde jedoch unter Zwang 1934 geschieden, womit Vera Klopsch nicht mehr geschützt, sondern „vogelfrei“ war. <br />
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Als Bewohnerin der Düsseldorfer Straße 74 war im Adressbuch eine Frau namens B. Klopsch angegeben, die 1939 als Eigentümerin eines anderen Hauses genannt war. Vera Klopsch, die Bankangestellte war, verwaltete tatsächlich zeitweise ein Mietshaus, was sie als ihren Beruf ansah. Im Nachhinein sind die verwirrenden Fakten kaum aufklärbar.<br />
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Deportiert wurde Vera Klopsch im Februar 1944. Welcher Tag es war, ist Astrid Strack geb. Klopsch, nicht erinnerlich. Sie weiß jedoch noch, dass sie „in einer uns zugewiesenen Wohnung“ an der Grunewaldstraße/Ecke Kaiserallee (heute Bundesallee) zusammen mit Stella Goldschmidt und deren Freund von Gestapoagenten festgenommen worden ist. Sie habe ihre Mutter selbst zum Sammellager in die Große Hamburger Straße begleitet, drehte aber rechtzeitig um und wurde nicht festgehalten, sondern überlebte.<br />
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Vera Klopsch wurde nach Angaben der Tochter nach Theresienstadt deportiert. Es war am 9. Februar 1944, wie aus der Deportationsliste hervorgeht, in der sie als „Arbeiterin“ – vermutlich war sie Zwangsarbeiterin – mit der letzen Anschrift Berliner Straße 14 eingetragen war. In den in Theresienstadt archivierten Dokumenten ist ihr Name allerdings nicht enthalten. Sie hat mit 50 Jahren die Befreiung erlebt und das Lager überlebt. Nach einer Liste des Roten Kreuzes ist sie im Sommer 1945 nach Berlin heimgekehrt. Sie wurde als Opfer des Faschismus (OdF) anerkannt und ihr wurde eine lebenslange "Wiedergutmachung" aufgrund eines Gesundheitsschadens infolge körperlicher Schwerstarbeit zuerkannt. <br />
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Die ihrer Tochter gesandten Karten aus Theresienstadt und sonstige Nachweise ihres Lebens im Ghetto hat Vera Klopsch nach dem Zweiten Weltkrieg vernichtet. <br />

Vera Erna Leonie Klopsch, geb. Golinski, die in Berlin am 4. November 1894 geboren ist, war die Tochter von Else Golinski. Sie war in einer von den Nazis so genannten „Mischehe“ mit dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Klopsch, geboren am 18. Oktober 1886, verheiratet, 1924 kam die Tochter Astrid zur Welt. Die Ehe wurde jedoch unter Zwang 1934 geschieden, womit Vera Klopsch nicht mehr geschützt, sondern „vogelfrei“ war.

Als Bewohnerin der Düsseldorfer Straße 74 war im Adressbuch eine Frau namens B. Klopsch angegeben, die 1939 als Eigentümerin eines anderen Hauses genannt war. Vera Klopsch, die Bankangestellte war, verwaltete tatsächlich zeitweise ein Mietshaus, was sie als ihren Beruf ansah. Im Nachhinein sind die verwirrenden Fakten kaum aufklärbar.

Deportiert wurde Vera Klopsch im Februar 1944. Welcher Tag es war, ist Astrid Strack geb. Klopsch, nicht erinnerlich. Sie weiß jedoch noch, dass sie „in einer uns zugewiesenen Wohnung“ an der Grunewaldstraße/Ecke Kaiserallee (heute Bundesallee) zusammen mit Stella Goldschmidt und deren Freund von Gestapoagenten festgenommen worden ist. Sie habe ihre Mutter selbst zum Sammellager in die Große Hamburger Straße begleitet, drehte aber rechtzeitig um und wurde nicht festgehalten, sondern überlebte.

Vera Klopsch wurde nach Angaben der Tochter nach Theresienstadt deportiert. Es war am 9. Februar 1944, wie aus der Deportationsliste hervorgeht, in der sie als „Arbeiterin“ – vermutlich war sie Zwangsarbeiterin – mit der letzen Anschrift Berliner Straße 14 eingetragen war. In den in Theresienstadt archivierten Dokumenten ist ihr Name allerdings nicht enthalten. Sie hat mit 50 Jahren die Befreiung erlebt und das Lager überlebt. Nach einer Liste des Roten Kreuzes ist sie im Sommer 1945 nach Berlin heimgekehrt. Sie wurde als Opfer des Faschismus (OdF) anerkannt und ihr wurde eine lebenslange "Wiedergutmachung" aufgrund eines Gesundheitsschadens infolge körperlicher Schwerstarbeit zuerkannt.

Die ihrer Tochter gesandten Karten aus Theresienstadt und sonstige Nachweise ihres Lebens im Ghetto hat Vera Klopsch nach dem Zweiten Weltkrieg vernichtet.