Otto Laube

Verlegeort
Fleischerstraße 6
Bezirk/Ortsteil
Rudow
Verlegedatum
17. Juni 2020
Geboren
13. August 1888 in Rixdorf, Berlin-Neukölln
Beruf
Bauarbeiter, Kraftfahrer
Verhaftet
08. November bis 05. Juni 1944 in mehreren Gefängnissen
Hingerichtet
05. Juni 1944 in Brandenburg-Görden

"Ich sterbe schwer, aber mit dem Bewusstsein, dass ich nicht gemordet habe", schrieb Otto Laube im Abschiedsbrief an seine Ehefrau Ida Laube am Tag seiner Hinrichtung. Der überzeugte Kriegsgegner war bereits im Ersten Weltkrieg als Deserteur zu Zuchthaus verurteilt worden. Seine Äußerungen gegen den Zweiten Weltkrieg kosteten ihn das Leben.<br />
Otto Laube war am 13. August 1888 in Rixdorf (heute Neukölln) geboren. Seit Ende der 1920er Jahre lebte er mit seiner Ehefrau in einem Siedlungshaus in Rudow in der Fleischerstraße. Aus der in den Polizei- und Gerichtsakten angegebenen Hausnummer 8 wurde später die Hausnummer 6.<br />
Das Ehepaar Laube war seit 1912 verheiratet und hatte keine Kinder. Als ungelernter Bauarbeiter war Otto Laube immer wieder von Arbeitslosigkeit betroffen. Seit 1909 wurde er wiederholt wegen Eigentumsdelikten zu Haftstrafen verurteilt, zuletzt 1935. Als er nach einem Unfall 1940 nicht mehr als Putzer auf dem Bau arbeiten konnte, fand er eine Anstellung als Kraftfahrzeugfahrer bei der Brotfabrik Schlüter in Tempelhof.<br />
Ein Rudower Kollege denunzierte Otto Laube. Er beschuldigte ihn, mehrfach vor Kollegen die Beendigung des Krieges gefordert und Hitler und das NS-Regime kritisiert zu haben. Bei den Vernehmungen nach seiner Verhaftung gab Otto Laube an, mit der SPD sympathisiert und diese gewählt zu haben, aber kein Mitglied gewesen zu sein.<br />
Der Rechtsanwalt von Otto Laube reichte mehrere schriftliche Aussagen zu Gunsten von Otto Laube bei Gericht ein. Positives Zeugnis für Otto Laube legten Kollegen, ein ehemaliger Chef und selbst der stellvertretende NSDAP-Vorsitzende von Rudow ab. Eine Rudower Bäckerin erklärte sich bereit, gegen den Denunzianten vor Gericht auszusagen.<br />
Roland Freisler, der Präsident des Volksgerichtshofes, verurteilte Otto Laube am 14. April 1944 wegen "Wehrkraftzersetzung" und Hochverrat zum Tode, die Gnadengesuche von Otto und Ida Laube blieben erfolglos. Am 5. Juni 1944 wurde Otto Laube im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.<br />
Die Ehefrau hatte wie üblich die Gerichts- und Hinrichtungskosten zu zahlen. Das Polizeirevier Rudow bescheinigte Ida Laube, dass sie diese nicht übernehmen könne. Sie sei berufslos, krank und müsse ihren Lebensunterhalt durch die Untervermietung von Zimmern des mit Hypotheken belasteten Hauses bestreiten.<br />
Nach der Befreiung 1945 wurde Otto Laube als Opfer des Faschismus anerkannt. Aufgeführt wurde er auch im Ehrenbuch für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordeten Antifaschisten.<br />

"Ich sterbe schwer, aber mit dem Bewusstsein, dass ich nicht gemordet habe", schrieb Otto Laube im Abschiedsbrief an seine Ehefrau Ida Laube am Tag seiner Hinrichtung. Der überzeugte Kriegsgegner war bereits im Ersten Weltkrieg als Deserteur zu Zuchthaus verurteilt worden. Seine Äußerungen gegen den Zweiten Weltkrieg kosteten ihn das Leben.
Otto Laube war am 13. August 1888 in Rixdorf (heute Neukölln) geboren. Seit Ende der 1920er Jahre lebte er mit seiner Ehefrau in einem Siedlungshaus in Rudow in der Fleischerstraße. Aus der in den Polizei- und Gerichtsakten angegebenen Hausnummer 8 wurde später die Hausnummer 6.
Das Ehepaar Laube war seit 1912 verheiratet und hatte keine Kinder. Als ungelernter Bauarbeiter war Otto Laube immer wieder von Arbeitslosigkeit betroffen. Seit 1909 wurde er wiederholt wegen Eigentumsdelikten zu Haftstrafen verurteilt, zuletzt 1935. Als er nach einem Unfall 1940 nicht mehr als Putzer auf dem Bau arbeiten konnte, fand er eine Anstellung als Kraftfahrzeugfahrer bei der Brotfabrik Schlüter in Tempelhof.
Ein Rudower Kollege denunzierte Otto Laube. Er beschuldigte ihn, mehrfach vor Kollegen die Beendigung des Krieges gefordert und Hitler und das NS-Regime kritisiert zu haben. Bei den Vernehmungen nach seiner Verhaftung gab Otto Laube an, mit der SPD sympathisiert und diese gewählt zu haben, aber kein Mitglied gewesen zu sein.
Der Rechtsanwalt von Otto Laube reichte mehrere schriftliche Aussagen zu Gunsten von Otto Laube bei Gericht ein. Positives Zeugnis für Otto Laube legten Kollegen, ein ehemaliger Chef und selbst der stellvertretende NSDAP-Vorsitzende von Rudow ab. Eine Rudower Bäckerin erklärte sich bereit, gegen den Denunzianten vor Gericht auszusagen.
Roland Freisler, der Präsident des Volksgerichtshofes, verurteilte Otto Laube am 14. April 1944 wegen "Wehrkraftzersetzung" und Hochverrat zum Tode, die Gnadengesuche von Otto und Ida Laube blieben erfolglos. Am 5. Juni 1944 wurde Otto Laube im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.
Die Ehefrau hatte wie üblich die Gerichts- und Hinrichtungskosten zu zahlen. Das Polizeirevier Rudow bescheinigte Ida Laube, dass sie diese nicht übernehmen könne. Sie sei berufslos, krank und müsse ihren Lebensunterhalt durch die Untervermietung von Zimmern des mit Hypotheken belasteten Hauses bestreiten.
Nach der Befreiung 1945 wurde Otto Laube als Opfer des Faschismus anerkannt. Aufgeführt wurde er auch im Ehrenbuch für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordeten Antifaschisten.