Clara Seligsohn geb. Neumann

Verlegeort
Fritschestr. 68
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. April 2022
Geboren
27. Oktober 1872 in Neumarkt (Schlesien) / Środa Śląska
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
10. März 1943 in Theresienstadt

Clara Neumann wurde am 27. Oktober 1872 in Neumarkt, Schlesien geboren. Über ihre Familie, ihren Ehemann Seligsohn, ob sie Kinder hatte, wann sie nach Berlin gezogen ist und viele weitere biografische Fragen ist nichts bekannt.

Sie war Nachbarin von Therese Weinstock. Beide Frauen ereilte das gleiche Schicksal. Auch sie musste ihre Wohnung von heute auf morgen verlassen und wohnte bis zu ihrer Deportation zur Untermiete in einer Zwangswohnung in der Bozener Str. 13/14 bei Rittlewski.

Clara Neumann musste sich schließlich am Bahnhof Berlin-Moabit einfinden. Bei der Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt am 3. Oktober 1942 handelte es sich um den dritten von insgesamt vier Transporten mit mehr als 1000 Menschen, den sogenannten „großen Alterstransporten“. Es waren mehrheitlich ältere Menschen über 65 Jahren aus unterschiedlichen Stadtteilen, die nicht in Heimen, sondern zuletzt überwiegend in Zwangswohnungen gewohnt hatten. Die Transporte waren, ohne Essen und Trinken und ohne Toiletten, eine schreckliche Strapaze für jede/n Deportierte/n, besonders aber für alte Menschen. Am folgenden Tag traf der Zug im Konzentrationslager Theresienstadt ein.

Clara Seligsohn überlebte dort ein halbes Jahr. Am 10. März 1943 starb sie, vermutlich an den Folgen der schlechten Ernährung und mangelnden medizinischen Versorgung. Clara wurde 70 Jahre alt.